Beste Restaurants Berlin

Die besten Restaurants in Berlin

Längst vorbei sind die dunklen Zeiten, in denen in Berlin kaum ein Michelin-Stern leuchtete. Mittlerweile ist die Hauptstadt eine blühende Landschaft an herausragenden Fine-Dining-Adressen. Wir kennen die besten Restaurants in Berlin – oder zumindest: Jene Adressen, die die Redaktion von Herzen empfehlen würde. Dabei hat nicht jedes Lokal einen Stern. Aber derartige Auszeichnungen sind in Berlin ohnehin zweitrangig…

Restaurant Wilhelm

„Vom Einfachen das Beste, aber gekonnt.“ – das ist das kulinarische Credo im Restaurant Wilhelm im Humboldt Forum, benannt nach dem preußischen und zugleich frankophilen Staatsmann Wilhelm von Humboldt. Aus gutem Grund gibt’s tischt Küchenchef Fabian Fiedler gemeinsam mit seinem Team hier deutsch-französische Cuisine auf. Da finden sich Königsberger Klopse und schwäbische Maultasche, Salat Niçoise, Oeuf Cocotte und Coq au Vin auf der Karte. Eine schöne Melange. Ganz herausragend ist das handgeschnittene Steak Tartar, ein echtes Geschmackserlebnis die Seezunge. Dazu gibt’s konsequent französischen oder deutschen Wein. Oder richtig gute Cocktails. Noch ist das Restaurant Wilhelm ein echter Geheimtipp. Wie lange das wohl anhalten mag, bleibt offen – bei der wunderbaren Lage im Schlüterhof, mit Blick auf den Berliner Dom. Oder man ergözt sich einfach an dem gelungene Interieur des Restaurants. Das macht das „Wilhelm“ nämlich nicht nur zu einem der besten, sondern auch schönsten Restaurants in Berlin. Wir waren vor Ort: hier geht’s zur Restaurantkritik.


GOLVET

Ehrliche Bodenständigkeit und gehobene Küche: Wie passt das zusammen? Die kulinarische Antwort gibt’s im GOLVET. Hier kocht Jonas Zörner herrlich unaufgeregte und zugleich raffinierte regionale Küche. Beispielsweise: „Blumenkohl, Meerettich, Sonnenblumen, Salzzitrone & Bockshornklee“ oder „Reh Wellington, Schnittlauch, Holunder & Sauce Foyot“. Beeindruckend ist Zörners Blick für das Wesentliche und sein Sinn für die Feinarbeit. Ebendiese hohe Kunst, in einfachen aber qualitativ sehr guten Zutaten die Schönheit zu erkennen, brachte dem Koch einen Michelin-Stern ein. Zu Recht, wie wir finden. Dazu gibt’s exzellente Weine, eine herausragende Bar und einen sagenhaften Blick über den Potsdamer Platz. Kurzum: Absolut lohnenswert!


Sir Helga

„Nichts bereuchen schmeckt am besten“ – das ist das Credo im Sir Helga in Berlin Friedrichshain. Hier werden gutes Essen für die Seele und feine handgemachte Cocktails inmitten von einem Restaurant, das im Interieur ein wenig an ein stylisches Wohnzimmer erinnert. Und das ist auch gewollt. Denn der Name Sir Helga steht sinnbildlich für die geliebte Tante, die einem immer das Lieblingsessen zubereitet hat. Das „Sir“ soll sie wiederum adeln, denn die kleine, aber vielfältige Karte ist durchaus gehoben. Feines Steak Tartar, Saibling in Pergament, veganer Flammkuchen oder vegane Oriental Bowl – oder der gute alte Hirschrücken. Auch Frühstücksoptionen gibt’s bei Sir Helga. Und wer nur auf einen Cappuccino oder einen Drink vorbeikommen will, der ist ebenso willkommen. Das Sir Helga ist für alle da. In jedem Fall ein Besuch wert für alle, die Lust haben ohne große Aufregung richtig gut zu speisen.


Bamia Restaurant

Brunchen am Potsdamer Platz – klingt touristisch? Klingt in unseren Ohren köstlich. „The Bamia Brunch“ im gleichnamigen Restaurant hat unserer Meinung nach die Chance, zu einem der besten Wochenend-Geheimtipps für alle Berliner:innen zu avancieren. Chefkoch Arie Oshri schlägt die Brücke zwischen klassischer Levante-Küche und europäischer Zeitgenössisgkeit und so finden sich auf der Karte feine Interpretationen von Shakshuka, Sabich, Hummus Royal, Bamia Knafeh aber auch, na klar, Eggs Benedict. Dazu gibt’s, wenn gewünscht, Austern und Crémant sowie ein feines Frühstücksbuffet – mit einer phänomenalen Auswahl an Süßspeisen und Backwaren. Die stammen im Übrigen aus der hauseigenen Patisserie. Das Bamia Restaurant gehört zum schönen Precise Tale Hotel Berlin und bietet ganztägig warme Küche an: Abends werden Mezze, Caesars Salad und Entrecôte serviert. Gekonnt ist auch und vor allem das Interieur. Hier trifft Midcentury auf Kolonialstil. Wunderschön im Sommer ist der begrünte Innenhof.

P.s.: Brunch findet immer Samstags und Sonntags von 11 bis 15 Uhr statt. Unbedingt vorab reservieren.


Coccodrillo

Innerhalb kürzester Zeit – nämlich in nur wenigen Wochen nach Eröffnung – avancierte das Coccodrillo im Weinbergspark zu einem DER It-Italiener der Stadt. Und das aus gutem Grund: Hier gibt’s klassische, aber handgemachte Cuccina Italiano. Vor allem die Trüffelpasta und die Original neapolitanische Pizza ist ein absoluter musst-Try. Immerhin sind Pasta- und Pizzateig von Küchenchef Fabio und seiner Crew mit viel Liebe Vor allem aber ist der Besuch im Coccodrillo Berlin ein echtes Erlebnis. Der Grund: Das Interieur! Es gibt kaum etwas Vergleichbares in Berlin. Hier herrscht ein wilder Mix aus Italo Disco, Hollywood-Glam und ein wenig Porno-Pomp. Die Stimmung ist ausgelassen und gut, der Service hier und da etwas holprig – aber herzerwärmend lieb. Das Essen köstlich, die Drinks fein, die Preise moderat. Aufgepasst: unbedingt im Voraus reservieren!


Charlotte & Fritz

Einst behauste das Fünf-Sterne-Haus Regent Berlin eines der ersten Michelin-Stern-Restaurants der Haupstadt: Das Fischer’s Fritz. Doch alles hat einmal ein Ende und das Regent feilt seit einiger Zeit an einem weitaus lässigeren Image. Da zahlt das Charlotte & Fritz in jedem Fall ein. Denn hier gelingt der Spagat zwischen altehrwürdiger Regent-Heritage und zeitgenössischem Berliner Lifestyle. „Fine. Farm. Food“ ist das Credo in dem schönen, durchaus eleganten aber nicht überkandidelten Restaurant am Gendarmenmarkt. Küchendirektor Jörg Lawerenz und sein Team fokussieren sich auf heimatliche, frische Küche und ausgewählte Produkte aus der Region. Auf der Karte finden sich (aktuell) Leckereien wie „Tagliatelle in Steinpilzrahm“ oder „Maishähnchenbrust und gehobelter Trüffel“. Chefredaktion Frieda Lewin besuchte übrigens das Charlotte & Fritz kurz nach der Eröffnung – hier geht’s zur Restaurantkritik.


El Colmado

Richtig feine Tapas essen und dabei Gutes tun: Das ist das Konzept im spanischen Restaurant El Colmado am Ku’damm. Denn dank der Zusammenarbeit mit der NGO Mary’s Meal geht pro Verzehr von einem Gericht im El Colmado eine Mahlzeit an vier hungerleidende Kinder in Zambia und Malawi. Da schmecken die gerösteten Pimientos del Padrón, die kleinen Puntillas fritas, die Empanadas und Tortillas gleich noch besser. Die Qualität der Produkte, meist direkt aus Spanien bezogen, ist hoch. Herausragend zart ist der Pulpo (Oktopus), eine echte Empfehlung für Fleischliebhaber das rosa gebratener Iberico-Schwein auf einem Sobrasada-Bett. Dabei handelt es sich um eine luftgetrocknete, streichfähige Rohwurst von der Insel Mallorca. Sehr gut ist der Hauswein und natürlich gibt’s auch prickelnden Cava. Das Interieur ist hübsch, man nimmt an kleinen Tischen unter Orangenbäumen Platz. Die Stimmung entspannt. Freundlich und nahbar ist der Service unter der Restaurantleiterin Beatrize. Wer also richtig gute Tapas essen möchte, ist im El Colmado gut aufgehoben. Übrigens: Eine zweite Dependance gibt es am Alex.


Nobelhart & Schmutzig

Nachhaltig beeindruckend ist das Konzept und die Küche im Nobelhart & Schmutzig auf der Friedrichstraße: Hier wird „brutal lokal“, also konsequent regional gekocht. Zutaten, die nicht in der Region wachsen, sprich Pfeffer, Koriander oder Basilikum, werden bei den Gerichten nicht verwendet. Stattdessen würzt man mit Meerrettich oder Selleriesamen. Auch das Interieur ist anders, als das Altbekannte: Die Gäste nehmen an einem Holztresen Platz, in der Mitte arbeitet das Team rund um Billy Wagner und Micha Schäfer perfekt miteinander. Dabei zuzusehen hat etwas Hypnotisches. Jeder aus dem Team serviert und erklärt die Gerichte. Wer mag kann auch mit den Händen essen. Dazu empfiehlt Wagner, einer der bekanntesten Sommelier Deutschlands, einen Wein aus der 600 Posten starken Weinkarte. Der Gast kann aber auch seinen eigenen Tropfen mitbringen. Aber Obacht! Das kann zum Risikospiel werden: Denn Wagner selbst entscheidet allein nach dem Geschmack, wie viel Korkgeld er verlangt. Das können mal 1 Euro, mal 50 Euro sein. Alles anders im Nobelhart & Schmutzig – kein Wunder, dass über dem Restaurant ein Michelin-Stern funkelt. Es dürfte nicht der letzte sein.


Zenkichi

Ganz ohne Frage ist das Zenkichi der beste Japaner und zugleich eines der besten Restaurants in der Stadt. Nur: Sushi gibt’s hier nicht. Dafür umwerfend aromatische, feine vier- oder acht-Gänge-Menü. Auch das Dinieren à la Carte ist möglich, doch die Menüs sind perfekt aufeinander abgestimmt und überraschen mit ihrer Vielseitigkeit: Frischeste Auster, zartes Sashimi, die beste Miso-Suppe der Stadt, köstlich-krosses Tempura, würziger Schweinebauch – die japanische Küche kann so viel mehr, als „nur“ gefüllte Reisröllchen. Ebenfalls absolut erwähnenswert: Die eindrucksvolle Auswahl an Sake. Riesling und Grauburgunder findet man hier nicht. Stattdessen empfiehlt sich ein geführtes Sake-Tasting: Selbst der Weintrinker wird überrascht sein, wie vielfältig der japanische Reiswein schmecken kann.

Eigentlich sollte man gar nicht zu viel über das Zenkichi schreiben, denn diese Perle der japanischen Esskultur sollte der Gast unvorbereitet erleben dürfen. Nur so viel: Das Interieur ist genauso authentisch, wie die Kreationen, die serviert werden – und ganz anders, als man es sonst aus Restaurants kennt. Unbedingt hingehen, unbedingt selbst erleben!


POTS Berlin

Mit der aufwändigen Renovierung des Ritz-Carlton Berlin im Jahr 2019 erstrahlt das Fünf-Sterne-Haus nicht nur im sagenhaften Gatsby Stil. Auch ein neues kulinarisches Konzept zog ein. Das Restaurant POTS hat einen prominenten kulinarischen Patron – nämlich Dieter Müller – und bietet moderne deutsche Küche. Chef de Cuisine Frederik Grieb und sein Team interpretieren hier Klassiker wie Klopse, Zander und Kohl neu und auf besonders schmackhafte Art und Weise. Überraschend leicht kommen die Kreationen im POTS daher. Dabei gilt als Gebot „Sharing is Caring“. Soll heißen: Die Gerichte werden in die Mitte des Tisches gestellt. Zu teilen und beim anderen zu probieren ist ausdrücklich erwünscht. Ganz herausragend ist der Sonntagsbrunch im POTS.

Ein Must-Do für alle, die gerne ausgiebig kulinarisch in den Sonntag bummeln. Auch für Berliner ein echter Geheimtipp!


Hugo’s

Über den Dächern von Westberlin speist man im Hugo’s im InterContinental Berlin beim sagenhaften Ausblick. Seit seiner Neueröffnung im September 2015 präsentiert sich das Restaurant im jungen, frischen Gewand. Chef de Cuisine ist Eberhard Lange, der produktbezogene, aber geschmacklich vielschichtige Kreationen serviert.  Da finden sich moderne, aber reduzierte Kompositionen wie „Hüfte vom Wagyu-Rind aus dem Feuer, Steinpilze, Amalfi-Zitrone, Berner Sauce“ und ausgefallenere Desserts wie „Zitrone & Joghurt, Salzzitrone, Petersilienjoghurt, Pinienkerne, Paprikasorbet“ auf der Karte. Zwischen drei Menüs kann der Gast im HUGOS wählen – eines davon ist (neuerdings) vegetarisch.  Was im Hugo’s besonders auffällt ist das junge Team: Restaurantleiter Jan Schulze Köhling und den Sommelier Manfred Welter gehen mit viel Enthusiasmus und Leidenschaft an ihre Arbeit und entstauben das Image der Sterneküche gekonnt. Absolut empfehlenswert und ganz ohne Frage eines der besten Restaurants in Berlin.


Rutz

Im unteren Stock kommt Bodenständiges auf den Tisch wie Blutwurstbrot, Neuköllner Schinkenknacker, Eisbein und Bohneneintopf. Im ersten Stock wird mit Zwei Sternen ausgezeichnete Gourmet-Kulinarik serviert: Dem Rutz in der Berliner Chausseestraße gelingt es, mit zwei Konzepten eine Einheit zu bilden. Dabei ist das wichtigste Verbindungsglied ist die ausgezeichnete Weinauswahl, wofür das Rutz bekannt ist (Billy Wagner aus dem Nobelhart & Schmutzig war hier lange Zeit Sommelier). Chef de Cuisine Marco Müller bezeichnet seine Küche als „Globale Aromenküche“, gilt als Querdenker und richtet seine teilweise nur Tapas-großen Gerichte akkurat auf dem Tisch an. Beim Inspirations-Menü spricht man auch nicht von Gängen, sondern von „Erlebnissen“. Und wahrlich: Der Besuch im Rutz kommt einem Erlebnis gleich.


Horváth

Die Tester des berühmten Guide Michelin loben die Küche als „ausdrucksstark und kreativ“, den Service „als besonders herzlich“: Das Horváth am Paul-Lincke-Ufer in Berlin-Kreuzberg steht unter der Leitung des Österreichers Sebastian Frank. 2015 wurde er mit dem zweiten Michelin-Stern ausgezeichnet. Das Credo im Horváth: „Kreativität durch Zensur“. Typische Luxusprodukte wie Hummer und Kaviar findet man hier nicht, wohl aber jede Menge regional inspirierte Gerichte und die wohl beste vegetarische Küche der Stadt – denn darauf liegt der Fokus im Horváth.


Bellucci Berlin

Es ist (zumindest unserer Meinung nach) der beste Italiener in Berlin – und das hat was zu heißen. Die Rede ist vom Belluci Berlin. Hier servieren Adriano Hess und sein Team richtig gute italienische Klassiker. Sei es das Vitello Tonnato als Vorspeise, die Trüffelpasta aus dem Parmesanleib (mit viel Tamtam wird dies am Tisch zubereitet), oder dass „Filetto di manzo alla griglia“ (zartes, perfekt gegrilltes argentinisches Rinderfilet mit Barolo-Rotweinsauce und Sauce Bernaise, 28,00 Euro). Dazu gibt’s gute Weine und jede Menge Prominenz. Denn der illustre Gastgeber Adriano kennt – so zumindest scheint es, wenn man hier zu Gast ist, Gott und die Welt.


Sie wollen deutschlandweit fein essen gehen? Wir kennen die besten Szene-Restaurants des Landes.


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