Courtier Weissenhaus Grand Village Restaurant Michelin Guide

Courtier: Ein strahlender Stern in Weissenhaus

© Weissenhaus Grand Village & Spa

Lange Zeit galt nur Sylt als wahre Luxusdestination im hohen Norden. Doch die Ostseeküste blüht auf – nicht nur dank Heiligendamm oder Timmendorf, auch und vor allem dank des aufsehenerregenden Weissenhaus Grand Village & Spa. Es handelt sich nicht nur um eines der besten Hotels Deutschlands, sondern auch um eine der feinsten Gourmet-Adressen. Dank des Restaurants Courtier, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist.

Ein Aufstieg wie im Bilderbuch: Erst 2014 eröffnete das Weissenhaus Grand Village & Spa. Bereits jetzt zählt es zu den besten Luxus-Resorts des Landes. Mit dem Michelin-Guide 2015 folgte der erste Stern. Dann übernahm im Sommer 2016 Christian Scharrer das kulinarische Zepter. Scharrer ist in der Branche alles andere als ein Unbekannter. Der gebürtige Baden-Württemberger arbeitete bereits bei Jörg Müller auf Sylt, als Sous-Chef in der berühmten Schwarzwaldstube und dem Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn sowie als Chef de Cuisine im Buddenbrooks im A-ROSA Travemünde. Hier erkochte Scharrer bereits zwei Michelin-Sterne. Und auch im Courtier hält er erfolgreich den Michelin-Stern, wurde zudem für sein Können erst kürzlich vom Gault & Millau 2017 mit 18 glanzvollen Punkten ausgezeichnet.

Courtier Weissenhaus Grand Village Restaurant Michelin Guide

Auf der Sommerterrasse speist man im Restaurant Courtier mit Blick auf die Grand Koppel.

© Weissenhaus Grand Village & Spa

Courtier: Speisen zwischen Schlachtenmalerei

Der Name der Gourmet-Adresse an der Ostsee kommt nicht von ungefähr: Zwischen hohen Stuckdecken schmücken etwas düster anmutende, aber sehr eindrucksvolle Schlachtenmalereien des Malers Jacques Courtier die Wände des Gourmet-Restaurants. Es sind Originale aus der Zeit der Romantik. Sie gehören zum Inventar des Schlosses. Einst waren sie im Besitz der gräflichen Familie von Platen, die in Weissenhaus residierte. Heute wurden sie geschickt in das Interieur mit Stuck, Lüstern und Samtsessel eingefügt. Dazu der Blick auf den prächtigen Park: Das Ambiente im Courtier ist einem Grafen durchaus würdig.

Versiegelte und handsignierte Karte

Die Karte, liebevoll versiegelt mit dem Emblem von Weissenhaus und handschriftlich unterschrieben von Scharrer höchstpersönlich, lässt selbst das schmuddeligste November-Wetter vergessen. Das Menü „Momente“ nimmt einen mit auf eine unterhaltsame und kulinarische Reise mit Produkten aus aller Welt. „Elemente“ wiederum gibt sich heimatverbundener und zelebriert die Küche des Nordens. Beide – miteinander kombinierbaren – Menüs werden immer wieder modifiziert, aber nie auf einen Schlag komplett ausgetauscht.

Courtier Weissenhaus

© Weissenhaus Grand Village & Spa

Courtier: Eine Aufforderung zum bewussten Schmecken

Gekonnt setzt Christian Scharrer bei seinen Kompositionen alte und neue Techniken und Zutaten in harmonischer Gleichberechtigung ein: Bekannte Ingredienzen der Sterneküche wie Gänseleber, Jacobsmuscheln oder Wagyu Beef treffen auf hippe Bestandteile wie Alge, Granola oder Matcha. Da wird feinstes US-Rind „wie Gulaschshuppe gemacht“ und Wagyu Beef nach japanischer Shabu Shabu Art serviert. Präzise arbeitet Scharrer jedem Aroma und jeder Textur die größtmögliche Ausdruckskraft heraus. Dabei scheint über allem das Bestreben zu stehen, den Gast zu fordern, ihn aufzufordern, die einzelnen Komponenten zu schmecken und wahrzunehmen. Mit großer Liebe zum Detail und dennoch einem beachtlichen Blick für das Wesentliche sind die Gerichte auf dem Teller angeordnet – oder vielmehr: Kunstvoll drapiert.

Das Team im Courtier

Der Ruf von General Manager und Hotelier des Jahres 2016 Frank Nagel nach Sternekoch Christian Scharrer galt auch Scharrers Lebens- und Weggefährtin Nathalie Meyer: Sie hat die Rolle der Gastgeberin im Courtier inne und schafft durch ihre herzliche Art eine lockere, entspannte Stimmung. Eine Stimmung, die ganz und gar nichts mit der steifen Atmosphäre zu tun hat, die der Sterneküche oft (einem falschen Ruf zufolge) anhaftet. Dafür sorgt aber auch die herausragende Sommelière Anne Geßner, die mit ihren behutsam ausgewählten Weinen und ihrer fröhlichen Art das Menü von Christian Scharrer aufs Schönste abrundet.

Das Team im Courtier stellt unter Beweis, dass es nicht nur einen exzellenten Koch, sondern vor allem ein exzellentes Team braucht, um vom Guide Michelin als auch Gault & Millau ausgezeichnet zu werden. Der erste Stern trägt dem Einsatz Rechnung, der zweite Stern liegt sicher auch nicht allzu fern.


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