wann lohnt sich ein Dienstwagen

Wann lohnt sich ein Dienstwagen? Alle Infos

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Ein Dienstwagen, den man auch für private Zwecke einsetzen kann, ist für viele Arbeitnehmer:innen ein attraktives Modell. Denn es spart eine Menge Geld. Auf der anderen Seite schlägt ein Dienstwagen in der Steuererklärung zu Buche. Stellt sich also die Frage: Wann lohnt sich ein Dienstwagen? Alle Infos haben wir.

Personalchef:innen wissen: Wenn es um einen Dienstwagen geht, strahlen bei vielen potentiellen Bewerber:innen die Augen. Klingt es doch durchaus verlockend, einen fahrbaren Untersatz vom Arbeitgeber gestellt zu bekommen, den man auch privat nutzen kann. Denn dann hat man persönlich kaum Sorge rund um das Auto. Versicherung, Inspektion und Reparatur und meist auch Tank sind dann günstig geregelt. Viele sind dann auch kompromissbereiter in Sachen Gehalt. Was viele dabei nicht bedenken: Das Auto muss in der eigenen Steuererklärung aufgeführt und entsprechend versteuert werden. Denn es handelt sich um einen geldwerten Vorteil. 

Aus Arbeitgebersicht: Wann ist ein Dienstwagen sinnvoll? 

Gerade, wenn Sie einen großen Stamm an Außendienstler:innen haben, können Sie mit Dienstwagen leichter GPS Ortung zu Ihren Zwecken nutzen. Selbstverständlich mit vorheriger Zustimmung des Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin. Aber: Eine GPS Ortung in den Dienstwagen ermöglicht eine optimale Fuhrparkkontrolle. Und auch Vorteile für die Mitarbeiter:innen ergibt sich daraus. Das Auslesen der Fahrerkarte erfolgt mit entsprechenden Programmen automatisch und digital. Das wiederum schmälert Papierkram, man kann alle Dateien automatisch herunterladen. 

Mehr noch: Als Arbeitgeber können Sie den Dienstwagen steuerlich geltend machen – und somit die Steuerlast für Ihr Unternehmen senken. Denn es handelt sich um Betriebseigentum und kann somit abgeschrieben werden. Aber auch bei Einstellungsgesprächen kann der Firmenwagen ein Schmankerl für den potentiellen Arbeitnehmer sein. Es gibt Personaler:innen eine gute Grundlage, um das Gehalt des Bewerbers oder der Bewerberin zu senken. Und auch bei bestehenden Mitarbeiter:innen kann das Anbieten eines Dienstwagen bei anstehenden Beförderungen und Gehaltsverhandlungen zum Vorteil gereicht sein. 

Wann lohnt sich ein Dienstwagen für Arbeitnehmer: Eine kleine Rechnung

Handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Mittelklassewagen der im Segment um die 40.000 Euro liegt und ist der Weg zur Arbeit überschaubar, bedeutet das im Klartext: 600 Euro oder mehr müssen monatlich auf das Bruttoeinkommen berechnet werden. Die Lohnsteuer und je nach Einkommen auch die Sozialabgaben fallen dann höher aus. Die Entscheidung für einen Dienstwagen sollte man also erst einmal durchrechnen. Vielleicht ist ein höheres Gehalt attraktiver. Die Alternative ist dann nämlich, für anfallende Dienstreisen das eigene (vielleicht schon längst abbezahlte Auto) zu nutzen und vom Arbeitgeber Kilometergeld einzustreichen. Dann müssen aber auch Wartungsarbeiten selbst bezahlt werden. 

Beziehen Sie Ihre Arbeitssituation mit ein

Auch sollten Sie einmal Ihren berufliche Arbeitssituation unter die Lupe nehmen. Wenn Sie nämlich in der Großstadt leben, in der eine gute Infrastruktur vorhanden ist, ist ein Dienstwagen nicht unbedingt von Vorteil. Anders sieht es aus, wenn Sie für ein Unternehmen arbeiten, das abseits der Metropolregion liegt. Hier kann so ein Firmenfahrzeug durchaus ein schmackhafter Incentive sein, da Sie einen langen Arbeitsweg haben. Gleiches gilt, wenn Sie beispielsweise als Außendienstler:in beruflich viel unterwegs sind. Die Kosten, für die Sie mit Ihrem eigenen Auto decken müssten, liegen dann meist höher, als die Versteuerung des Firmenwagens. 

Wann sollte man noch auf einen Dienstwagen verzichten? 

Neben dem beruflichen Setup, ist es sinnvoll, auch den privaten Lifestyle zu checken. Fahren Sie privat nur wenig Auto? Dann ist ein Firmenfahrzeug nur selten von Vorteil, da Sie die Kostenvorteile nicht gänzlich ausschöpfen. Das kann allein an den Regel liegen, die Ihr Unternehmen aufstellt. Gibt es beispielsweise ein beschränktes Tankbudget im Monat, ist der steuerliche Vorteil marginal. Denn auch wenn Sie selbst bezahlte Aufwendungen für den Dienstwagen steuerlich geltend machen können, so gilt doch stets sie Regel: Am besten sind die Kosten, die bezahlt und nicht von Ihnen getragen werden. 

Beziehen Sie auch den Wertverlust eines neu angeschafften Privatfahrzeugs als Alternative mit ein. Bei Autos liegt der innerhalb von 4 Jahren bei 50 Prozent und mehr. Bei einem 40.000 Euro teuren Auto hat der Wagen also 20.000 Euro nur an Wertverlust gekostet, das sind pro Monat knapp 420 Euro. Sollten Sie also auf einen Dienstwagen verzichten, müsste Ihre Gehalt eben diesen Wertverlust bei Ihrem Privatfahrzeug kompensieren.

Wann lohnt sich ein Dienstwagen: Ein kleines Fazit

Kurzum: Bevor Sie enthusiastisch einschlagen, checken Sie einmal die Konditionen Ihres Unternehmens in Sachen Dienstwagen. Sind die Regelungen großzügig, dann ist es wichtig, dass Sie Ihre private Lebenssituation mit in die Rechnung mit einbeziehen. Bei einem weiten Arbeitsweg rentiert sich der Dienstwagen auch dann nur, wenn Sie zudem das Firmenfahrzeug privat viel nutzen. Ansonsten könnte die steuerliche Last höher ausfallen, als gedacht. Als Faustregel können Sie sich merken: Ein Gehaltsverzicht in Höhe der Leasingrate rechnet sich für Sie. Und im Übrigen auch für den Arbeitgeber. Das wäre dann eine klassische Win-Win-Situation. Und die hat man im Business-Kontext bekanntermaßen am liebsten.


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