Unsere Haut nimmt zu viel Sonneneinstrahlung übel. Schlimmstenfalls rächt sie sich Jahrzehnte später mit Hautkrebs. Wie wichtig ein wirksamer Sonnenschutz ist, ist bekannt. Als Schutz vor Hautkrebs und Sonnenbrand – und vorzeitiger Hautalterung. Die wichtigsten Sonnenschutz-Tipps haben wir. Und wir erklären, welche Fehler Sie vermeiden sollten…
Studien zeigen: Sonnenschutz hat Anti-Aging-Effekte
Den positiven, verjüngenden Effekt der regelmäßigen Anwendung von Sonnencreme belegt eine interessante wissenschaftliche Studien: Für die Untersuchung cremten 32 Personen ihre Gesichtshaut ein ganzes Jahr lang täglich mit einer Sonnenschutzcreme mit Lichtschutzfaktor 30 ein. Die Versuchsteilnehmer*innen durften während dieser Zeit keine anderen Anti-Falten-Produkte verwenden. Ihre Selbsteinschätzungen stimmen mit dem Urteil der Dermatolog*innen überein: Das Hautbild insgesamt hat sich nach dem Versuchszeitraum verbessert. Fältchen wie auch Pigmentstörungen waren weniger deutlich sichtbar.
Fazit: Wer konsequent täglich neben einer Feuchtigkeitspflege für Männer bzw. einer Feuchtigkeitspflege für Frauen auch stets Sonnenschutzcreme aufträgt, dessen Haut sieht nach spätestens einem Jahr jünger aus und fühlt sich besser an. Selbst bereits vorhandene Falten bilden sich zurück, wie auch die Frauenzeitschrift Brigitte begeistert berichtet. Grund genug, sich etwas intensiver mit dem Thema Sonnenschutz zu beschäftigen.
Wie funktioniert eine Sonnencreme?
Bei allen Sonnenschutzmitteln sind in die kosmetische Basis (Creme, Emulsion, Lösung etc.) bestimmte Lichtschutzsubstanzen (UV-Filter) eingearbeitet. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Filtern.
Physikalische Filter
Physikalische Filter beruhen auf der Wirkungsweise mineralischer Pigmente (z.B. Zink), weshalb sie auch als mineralische Filter bezeichnet werden. Diese mikrofeinen Mineralien reflektieren die auftreffende UV-Strahlung und schwächen so deren Wirkung auf die Haut ab. Da sie nicht in die Haut eindringen, werden sie besonders gut vertragen und eignen sich selbst für sensible Hauttypen.
Chemische Filter
Chemische Filter hingegen absorbieren die energiereichen, kurzwelligen UV-Strahlen und wandeln sie in besser verträgliche langwellige (Wärme-)Strahlung um. Damit das gelingt, müssen diese Sonnenschutzpräparate jedoch in die obere Hautschicht eindringen. Damit die verwendeten UV-Filter möglichst lange wirksam bleiben, werden sie in einigen Sonnenschutzmitteln mithilfe von Liposomen in die oberste Hautschicht transportiert.
Die jüngste Generation von Sonnenschutzpräparaten enthält meist eine Kombination verschiedener chemischer Filter, oft ergänzt durch einen physikalischen Filter. Solch ein Breitbandschutz filtert das gesamte Spektrum ultravioletter Strahlung.
Was bedeutet LSF?
Wie wirksam ein Sonnenschutzmittel ist, erkennen Verbraucher am Lichtschutzfaktor (LSF) bzw. am sun protection factor (SPF). Wird dieser Faktor mit der Zeit multipliziert, die eine Person entsprechend ihrem Hauttyp ungeschützt der Sonne ausgesetzt sein kann, ohne Schaden zu nehmen (sogenannte Eigenschutzzeit), ergibt sich die maximale Zeitspanne, die diese Person mit diesem Sonnenschutzmittel in der Sonne verbringen sollte. Fachleute empfehlen, sich am Hauttyp und der Intensität der Sonneneinstrahlung zu orientieren. Je empfindlicher die Haut ist, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor der verwendeten Sonnencreme sein.
Innerhalb der Europäischen Union werden folgende vier Klassen unterschieden: „Basis“ (LSF 6 bis 10), „mittel“ (LSF 15, 20 und 25), „hoch“ (LSF 30 und 50) sowie „sehr hoch“ (LSF > 50). Die Bezeichnung „Sun-Blocker“ wird nicht mehr verwendet, weil sie den Eindruck erweckt, Verbraucher wären mit derartigen Präparaten vollständig geschützt. Doch das ist eine Illusion. Kein einziges Sonnenschutzmittel schützt vollkommen vor den ultravioletten Strahlen.
Name | Beschreibung | |
I | Keltischer Typ | Merkmale
sehr helle Hautfarbe rötliches oder hellblondes Haar Sommersprossen wird nicht braun, sondern bekommt Sommersprossen Eigenschutzzeit <10 Minuten |
II | Nordischer Typ | Merkmale
– helle Hautfarbe – blonde, hellbraune oder – dunkelbraune Haare – oft Sommersprossen – langsame, minimale Bräunung häufig Sonnenbrand Eigenschutzzeit 10 – 20 Minuten |
III | Mischtyp | Merkmale
mittlere Hautfarbe dunkelbraunes oder hellbraunes, dunkelblondes Haar, manchmal auch blondes oder schwarzes Haar kaum Sommersprossen langsame, aber fortschreitende Bräunung bis hellbraun manchmal Sonnenbrand Eigenschutzzeit 20 – 30 Minuten |
IV | Mediterraner Typ | Merkmale
bräunliche oder olivfarbene Haut auch in ungebräuntem Zustand braunes oder schwarzes Haar keine Sommersprossen schnelle Bräunung bis mittelbraun selten SonnenbrandEigenschutzzeit >30 Minuten |
V | Dunkle Hauttypen | Merkmale
dunkle bis hellbraune Haut auch in ungebräuntem Zustand, oft ein grauer Unterton Schwarzes Haar keine Sommersprossen schnelle Bräunung bis dunkelbraun kaum SonnenbrandEigenschutzzeit >90 Minuten |
VI | Schwarze Hauttypen | Merkmale
dunkelbraune bis schwarze Haut auch in ungebräuntem Zustand schwarzes Haar keine Sommersprossen praktisch nie Sonnenbrand Eigenschutzzeit >90 Minuten |
Sind Tagescremes mit Sonnenschutz wirklich sinnvoll?
Dabei gibt es allerlei Tagecremes mit Lichtschutzfaktor. Eine Tagescreme mit LSF verringert die Stressquelle Sonne – und schützt so vor Pigmentflecken und Faltenbildung. Doch aufgepasst. Soll eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor auch eine Anti-Aging-Wirkung haben, muss der UVA-Schutz hoch sein. So kann Hautalterung und Faltenbildung am besten entgegengewirkt werden. Das Problem: Für einen wirklich sinnvollen Lichtschutzfaktor 30 mit UVA-Siegel können UV-Filter schon einmal 20 % der Creme ausmachen. Und das ist viel. Die Folge: Es bleibt weniger Raum für andere Wirkstoffe, die ebenfalls gut für die Haut sind.
Kurzum: Es klingt nach einer guten Idee, die Tagescreme direkt mit einem Lichtschutzfaktor zu versehen. Es gilt aber abzuwägen. Wenn Ihnen andere Wirkstoffe mindestens genauso wichtig wie ein UV-Filter ist, sollten Sie vielleicht auf eine hochwertige Gesichtscreme setzen – und diese zusätzlich mit einem Sonnenschutz kombinieren.
Sonnenschutz Tipps: Diese Fehler sollten Sie vermeiden
Man mag es vielleicht nicht anfangs annehmen, aber: Es gibt immer noch viele Fehler beim Sonnenschutz. Welche das sind und worauf Sie achten sollten, verraten wir.
#1. Alte Sonnencreme nutzen
Besser nicht! Mit dem Alter wird der Sonnenschutz nicht besser. Achten Sie also auf das angegebene Verfallsdatum. Zudem gilt: Nach spätestens drei Jahren sollte das Produkt ausgetauscht werden.
#2: Sonnencreme nur bei Sonne
Wolken am Himmel – also sind Produkte mit Lichtschutzfaktor unnötig? Falsch. Auch wenn es bedeckt ist, sind UV-Strahlungen – gerade in den Sommermonaten – dennoch da. Also: Auch wenn die Sonne nicht zu sehen ist, darf die Sonnencreme nicht fehlen.
#3: Sonnenschutz am Morgen genügt
Nach dem Duschen Sonnencreme auftragen und man ist den Tag über geschützt. Durch Kleidung oder Wasser wird das Produkt von der Haut über den Tag hinweg wieder abgetragen. Daher bitte regelmäßig den Schutz erneuern.
#4: Sonnenschutz erst draußen auftragen
Es ist so: Sonnencreme braucht etwa 30 Minuten, um in die Haut einzuziehen und ihre Wirkung zu entfalten. Das heißt: Bitte nicht erst am Pool frisch eincremen, sondern noch bevor ihr das Haus verlasst.
#5: Zu wenig Sonnenschutz
An Sonnencreme sollte man nicht sparen. Die Devise gilt: Je mehr, desto besser. Je nachdem, wie groß Sie sind, brauchen Sie rund zwei handflächengroße Portionen, um damit den gesamten Körper ausreichend schützen zu können.
#6: Sonnenschutz nur im Sommer
Ganz egal, wo das Quecksilber im Thermometer steht: UV-Strahlen sind immer da. Auch in den Frühlingsmonaten und insbesondere im Winterurlaub. Wer also Ski oder Snowboard fährt und den Urlaub im Winter-Chalet verbringt, muss auch unbedingt Sonnencreme benutzen.
Sonnenschutz für Kinder
Generell gilt: Je weniger die Haut eines Kindes direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird, desto besser. Vor allem die Haut von Säuglingen und sehr jungen Kindern ist überaus empfindlich. Das liegt daran, dass der körpereigene UV-Schutz noch nicht vollständig entwickelt ist. Nun kann man ein Kind selbstverständlich nicht in den eigenen vier Wänden einsperren, damit die UV-Strahlung keinen Schaden anrichtet. Schließlich sind soziale Kontakte und das Toben an der frischen Luft für Kinder ein entscheidender Entwicklungsfaktor. Daher ist regelmäßiges Eincremen mit kindgerechten Produkten, die einen hohen LSF aufweisen, Pflicht. Hautflächen, die der UV-Einstrahlung schutzlos ausgesetzt sind, sollten etwa eine halbe Stunde vor dem Hinausgehen eingecremt werden. Allgemein gilt es bei Cremes und Lotionen, die für Kinderhaut bestimmt sind, auf die Inhaltsstoffe zu achten. So sollten möglichst keine Duftstoffe enthalten sein, da diese Reizungen der Haut auslösen können.
Ein paar Regeln, ganz unabhängig von Schutz- und Pflegeprodukten:
- Nach Möglichkeit im Schatten spielen
- Sonnengerechte Kleidung nutzen
- Pausen während der Mittagszeit einlegen
- Für ausreichend viel Schutz der Augen sorgen
- Vorbildrolle einnehmen und eigenen Sonnenschutz beachten