Restaurant Blue Bay: Geheimtipp in Monaco

In Monaco reihen sich Luxushotels an Gourmetrestaurants. Sicherlich die bekannteste Adresse für den Connaisseur sind Alain Ducasse‘ Le Louise XV und Joel Robuchons Restaurant. Etwas weniger bekannt, dafür nicht minder gehoben ist das Blue Bay im Hotel Monte-Carlo Bay. Hier kreiert Sternekoch Marcel Ravin innovative Kompositionen, die zu einem sagenhaften Ausblick serviert werden.

Eine exponierte Lage in Monaco – das klingt, wie ein Widerspruch in sich. Ist der Landstrich des Luxus und des Jetset doch vor allem eines: Bis oben hin zugebaut. Das Hotel Monte-Carlo Bay aber befindet sich auf einer kleinen Halbinsel, die in eine der kleineren Buchten Monacos reicht. Ergattert man ein Zimmer mit Meerblick, erstreckt sich vor einem die schöne Seite Monacos: Das glitzernde Meer, auf dem morgens bis abends kleine und große Yachten dümpeln. Wer nicht Hotelgast ist, braucht sich nicht grämen. Das hübsche Panorama genießt man auch von der Terrasse des Sternerestaurants Blue Bay aus. Der Name ist hier Programm. Nichts verstellt den Blick auf die blau strahlende Bucht. Allein deswegen lohnt es sich vorbeizuschauen.

Blue Bay: Karibik trifft Mittelmeer

Das Interieur im Blue Bay wird von Blau- und Weißtönen dominiert.

Bedauerlich ist es aber wiederum, wenn man keinen Tisch mehr im Freien ergattert hat: Dann muss man sich mit einem recht kühlen Interieur abfinden, genießt aber den Blick in die offene Showküche. Sachverständige Feinschmecker aber pilgern weder wegen Panorama noch wegen der Einrichtung, sondern vor allem aufgrund von Marcel Ravins Können ins Blue Bay – erst Recht seit der auf der karibischen Insel Martinique geborene Koch im Jahr 2015 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Der Werdegang Ravins brachte ihn ins Elsass, in auf die Antillen, nach Lyon oder Brüssel. Monaco ist nun seine vorerst letzte Station: Als der ambitionierte Küche das Angebot des Generaldirektors des Monte-Carlo Bay annahm, hegte er aufgrund seiner Herkunft die Absicht, den kulinarischen Stil seiner Heimat, der Antillen, mit den von den Monegassen so sehr geschätzten Gaben des Südens zu verquicken.

Marcel Ravins Kreationen: Fast zu schade zum essen

Marcel Ravin gilt als Perfektionist: Seine Kreationen sind kunstvoll drapiert.

Mit Erfolg: Mittlerweile sind Marcel Ravin bekannt für seine kreativen und trendigen Gerichte, die eine Brücke zwischen Karibik und Mittelmeer schlagen. Da finden sich Kreationen wie „Ofengegarter Zander mit Vinaigrette von Strandschnecken und grüner Zitrone“ oder „Gebratene Landtaube mit pikantem Kakao, Bulgurrisotto und Steinpilzen“ auf der Karte. Ravin gilt als Perfektionist. Das muss man in dem Job wohl auch sein und man sieht es seinen Speisen ebenso an, wie man es schmeckt. Kunstvoll sind die einzelnen Komponenten des Gerichts drapiert. Fast zu schade zum Essen. Zwei Menüs namens „Escapade“ (4 Gänge) und „Etoilé“ (5 Gänge) werden im Blue Bay angeboten, die sich preislich auf monegassischen Niveau bewegen (88 Euro oder 108 Euro, jeweils ohne Getränke).

Blue Bay: Warmherziger Service

Unterhaltsam: Wer keinen Platz auf der Terrasse ergattert hat, dem bleibt zumindest noch der Blick in die offene Showküche.

So kühl im Inneren das Interieur des Blue Bay auch sein mag, so herzlich ist hingegen der Service. Wer glaubt, die Monegassen tragen ihre Nasen nur hoch, wird hier etwas Besseres belehrt. Freundlich, nahezu freundschaftlich ist der Umgang mit den Gästen. Einziges Manko: Das Personal ist nicht jederzeit an Ort und Stelle. Die Freundlichkeit lässt dies aber schnell vergessen.

Übrigens: nicht nur abends lohnt es sich, dem Blue Bay einen Besuch abzustatten. Herausragend ist auch der sonntägliche Brunch für 105 Euro mit Champagner satt! Allerdings: Die Monegassen sind Spätaufsteher, so beginnt der Brunch erst um 12:30 Uhr und endet leider auch schon zwei Stunden später wieder.