Flugzeug-Knigge

Flugzeug-Knigge: Benehmen an Bord

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In einem Flugzeug reist man auf engstem Raum. Selbst in der Business Class muss man sich auf Mitreisende einstellen. Gute Manieren und Rücksicht auf andere Reisende sind da gefragt, um entspannt reisen zu können. In unserem kleinen Flugzeug-Knigge haben wir die wichtigsten Regeln zusammengefasst.

Manchmal zerrt das Reisen mit dem Flugzeug am Geduldsfaden. Ganz egal, ob man mit einer Airline wie Discover auf einem Langstreckenflug zu den schönsten Urlaubsdestinationen der Welt ist oder nur mal eben auf einem Business-Trip innerhalb Europas ist: Rücksichtslos werden Sitze nach hinten gehievt, Schuhe ausgezogen und die Maschine mit dem Fuß-Muff eingenebelt oder das sperrige Gepäck, ohne auf andere zu achten, in das Gepäckfach gehievt. Bequemer wäre es da, wenn sich alle Passagiere an ein paar Regeln halten. Welche das sind? Das verraten wir.

Flugzeug-Knigge Regel #1: Keine falsche Eile!

Fakt ist: Jeder im Flugzeug bekommt einen Platz, die Maschine startet erst, wenn alle ihren Platz gefunden haben. Wenn also Airlines erst die hinteren Sitzreihen zum Bording aufrufen, Sie aber in den vorderen gebucht haben, dann gilt es zu warten. Wer sich vordrängelt, nur um sein Handgepäck genau über seinem Scheitel zu platzieren, behindert den Einstieg-Fluss. Menschen sind leider keine Ameisen, die selbst im Chaos keinen Stau verursachen. Wenn Sie also merken, dass sich hinter ihnen – während Sie mit Jacken und Gepäck beschäftigt sind – eine Schlange bildet, lassen sie ruhig passieren.

Flugzeug-Knigge Regel #2: Freundlich grüßen

Was ein kleiner Gruß ausmachen kann! Natürlich muss man sich nicht den ganzen Flug über mit seinen Sitznachbar unterhalten. Wer sich allerdings einfach wortlos auf den Sitz plumpsen lässt, sorgt gleich für schlechte Stimmung. Ein höflicher Gruß ist da stets angebracht. Und wenn man dann doch ins Gespräch kommt gilt: Gemäßigte Lautstärke. Alle anderen um einen herum werden es einen danken.

Flugzeug-Knigge Regel #3: Lehne ins Gesicht

Rumms! Und die Sitzlehne des Vordermannes knallt nach hinten. Wer da nicht schnell seinen heißen Kaffee gerettet hat, darf sich auf Unangenehmes einstellen. Ungehörig, nicht wahr? Dann machen Sie es besser: Ein kurzer Blick nach hinten, ein freundliches Lächeln, die Nachfrage, ob dem Hintermann noch genügend Platz bleibt – das sollte schon drin sein.

Flugzeug-Knigge Regel #4: Die Rollo-Frage

Wer den Gangplatz gebucht hat, muss bei der Rollo-Frage einstecken. Auch wenn Sie schlafen wollen, während der Sitznachbar die Wolken betrachten möchte: Die  Macht über das Rollo hat aber nur der, der am Fenster sitzt. Die Regeln sind jedoch ganz klar: Ist an Bord das Licht aus, bleibt das Rollo unten. Dafür gibt es ja Leselicht. Dabei sind die Regeln in dieser Frage klar: Herrscht in der Kabine hingegen normales Licht, sollte das Rollo offen stehen.

Flugzeug-Knigge Regel #5: Schuhe aus oder an?

Die Frage ist eigentlich ganz leicht zu beantworten: Wer von sich weiß, dass er über Schweißfüße neigt, sollte – auch wenn es andersherum bequemer sein mag – aus Rücksicht auf andere die Schuhe anlassen. Das macht auch für Sie das Reisen leichter, oder wollen Sie die vorwurfsvollen Blicke ihrer Mitreisenden kassieren?

Flugzeug-Knigge Regel #6: Handgepäck statt Sperrgepäck

Das Handgepäck so heißt, hat einen Grund: Es soll handlich sein. Doch manche Fluggäste wollen sich das Warten am Gepäckband ersparen und nehmen immer größere und sperrigere Stücke mit an Bord. Die Folge: Wenig Platz, zerknitterte Jacken, zerquetschtes Gepäck der Mitreisenden. Insofern gilt: Halten Sie es handlich!

Flugzeug-Knigge Regel #7: Das Armlehnen-Gate

Es ist die Frage, die sich viele Reisende stellen? Wer hat Anspruch auf die mittlere Schmalspur-Armlehne, auf die maximal ein Unterarm passt? Bei Dreiersitzen sollten der Linke und der Rechte großzügig sein und dem armen Kerl in der Mitte zwei Armlehnen überlassen, immerhin sitzt er ohnehin schon auf dem unangenehmsten Platz, eingezwängt zwischen zwei Mitreisenden. Bei Zweiersitzen ignorieren entweder beide die Lehne zwischen sich oder klären die Verteilung zu Beginn des Fluges. Hemmungsloses Ausnutzen der Armlehne ist unangebracht, damit zeigen Sie, nur, dass Sie zu den schlimmsten Passagieren an Bord gehören. Die Lehne mit der Buchse für Ihren Kopfhörer gehört auf jeden Fall Ihnen.

Flugzeug-Knigge Regel #8: Dürfte ich mal…?

Wer am Fenster sitzt, muss den Nachbarn stets bitten aufzustehen, wenn es einen zur Toilette oder zum Gepäck treibt. Zuvor sollten sich aber Mittel- und Fenstersitzer vor dem Platznehmen überlegen, was sie noch aus ihrer Tasche im Gepäckfach brauchen, um unnötiges Aufspringen zu einem späteren Zeitpunkt zu vermeiden. Wer sich auf einem längeren Flug die Beine vertreten will oder eben der Natur nachgeben muss, der fragt freundlich – auch bei der Rückkehr. Höflichkeit sollte an Bord keine Mangelware sein. Und wenn der Nachbar schläft? Dann bewegen Sie erst einmal ihre Füße am Platz und schauen Sie, ob der Nachbar wach wird. Wenn Sie aber ein dringenderes Bedürfnis verspüren, als nur Ihre Beine zu vertreten: Ihr Nachbar würde es als unhöflicher empfinden, wenn Sie den Toilettenbesuch zu lange aufschieben.

Flugzeug-Knigge Regel #9: Die Toilette

Flugzeug-Toiletten sind eng und manchmal etwas nass am Boden (hoffentlich vom Händewaschen) – also vergessen Sie die Schuhe nicht. Aber grundsätzlich gilt: Verlassen Sie das stille Örtchen so, wie Sie es vorgefunden haben. Papier gehört in den Mülleimer und eine Wasserschlacht mit dem eigenen Spiegelbild ist auch nicht angebracht.

Sollten Sie wiederum einer der Wartenden vor der Toilettentür sein, nehmen Sie Rücksicht auf die Passagiere im Gang davor. Gesäßtaschen hat man ungern im Gesicht und wenn sich andere Fluggäste an die obere Kopflehne krallen (und damit schlimmstenfalls noch an den Haaren des Sitzenden) ist das auch kein schönes Gefühl.

Flugzeug-Knigge #10: Das Aussteigen

Die Maschine ist noch nicht ganz am Boden und schon klicken die erste Sitzgurte, die erste stehen auf, wühlen im Gepäck und stehen dann, den Scheitel an der Leselampe, mit zur Seite geneigten Kopf und genervten Blick in ihrer Sitzreihe, während das Bordpersonal noch nicht einmal die Ausstiegstreppe angedockt hat. Sparen Sie sich die unnötige Eile! Sie verlassen die Maschine noch früh genug. Besser ist es, nach dem Andocken an den Fangarm nicht direkt aufzuspringen, sondern noch einen Moment sitzen zu bleiben. So vermeiden Sie Rangeleien, geraten nicht in Streit mit den Unverbesserlichen, die eiligst die Maschine verlassen wollen.


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