Privatsphäre ist das oberste Gebot in der Mitte Januar eröffneten VIP Lounge am Frankfurter Flughafen. Schließlich geben sich hier neben Politikern, Wirtschaftsbossen, Schauspielern und Sportlern auch gekrönte Häupter die Klinke in die Hand. Unser Autor Christian Euler war vor Ort und schaute sich die Fraport VIP Lounge genauer an…
Fraport VIP Lounge: Der Service
Bewertung: 5 Punkte
Von der Sicherheitskontrolle bleibt zwar auch die Prominenz nicht verschont, doch hier geschieht dies diskret und fernab der Öffentlichkeit: hinter dem Eingang von Tor 13. Helles Leder und dunkles Holz tragen dazu bei, die notwendigen Prozeduren in einer deutlich entspannteren Umgebung hinter sich zu bringen als einen Steinwurf entfernt, wo die Passagiere in Massen zu den Flugzeugen geschleust werden. Alle weiteren Formalitäten wie etwa Zolldeklarationen werden vom persönlichen Betreuer übernommen.
Wartezeiten gibt es nicht, denn 75 Mitarbeiter kümmern sich um höchstens 80 Gäste, wobei bis zu 15 Betreuungen zur selben Zeit möglich sind. Später werden die Reisenden – standesgemäß –mit einem Bentley Mulsanne oder Porsche Cayenne zum Flieger chauffiert.
Erscheinungsbild & Ausstattung auf Fünf-Sterne-Niveau
Bewertung: 5 Punkte
Doch zuvor dürfen sie die Annehmlichkeiten der neuen Lounge im Transitbereich B des Frankfurter Flughafens genießen. Auf insgesamt 1300 Quadratmetern stehen unter anderem acht unterschiedlich designte Privatsuiten zur Verfügung. Damit wurde die bisherige Lounge-Fläche fast verdoppelt.
Nur eines eint sämtliche Suiten: Alle Bäder sind in Marmor gehalten. Selbst an Fußwaschbecken für die zahlungskräftige Klientel aus dem Morgenland hat man gedacht.
Laut Betreiber gibt es in der neuen Lounge „exklusive Annehmlichkeiten auf dem Niveau eines Fünf-Sterne-Hotels.“ Kunst aus verschiedenen Jahrhunderten ziert die Wände: von Grafiken des 18. Jahrhunderts über japanische Tuschezeichnungen des 19. Jahrhunderts bis zu zeitgenössischen Künstlern wie Alex Katz und Jakob Mattner. Unmittelbar vor den Fenstern rollen träge die riesigen Rümpfe der Flugzeuge vorbei.
Zur Ausstattung der VIP-Lounge gehören auch eine Cigar Lounge mit einer schönen Auswahl an – im Zugangspreis enthaltenen – Davidoff-Zigarren, eine Gaming Lounge mit diversen Spielekonsolen, Flipper-Automat und Tischfußball sowie eine Hauptlounge mit gut sortierter Bar.
Fraport VIP Lounge: Kulinarik & Fitness
Bewertung: 5 Punkte
Die Speisekarte umfasst Spezialitäten wie Kaviar und Kamelmilchschokolade, aber auch Traditionelles wie hausgemachte Linsensuppe oder Weißwurst.
Wer – vielleicht gerade wegen des erlesenen kulinarischen Angebots – in Form bleiben will, nutzt den Fitnessraum mit modernsten Geräten. Liebhaber des gepflegten Shoppings können sich sämtliche Produkte der verschiedenen Flughafenshops in die Lounge bringen lassen und dort in aller Ruhe auswählen.
Info: Wer hat Zugang?
Der Zugang in die VIP-Lounge ist nicht nur – wie etwa bei der Lufthansa und der Star Alliance – First Class-Kunden vorbehalten. Den vorzüglichen Service nutzen können auch Reisende der Holzklasse – Zahlungskräftigkeit vorausgesetzt. An- oder abreisende Gäste zahlen für den Zutritt 330 Euro, Umsteiger 340 Euro. Für Begleitpersonen werden 180 Euro bzw. 260 Euro bei Umsteigern fällig. Wer sich in eine der acht unterschiedlich großen und individuell gestalteten privaten Suiten mit eigenen Bädern zurückziehen will, legt bis zu 600 Euro mehr auf den Tisch – ohne Mehrwertsteuer.
Anke Giesen, Vorstand der Fraport AG, bringt es so auf den Punkt: „Die VIP-Services sind zwar einem eher kleinen, zahlungskräftigen Personenkreis vorbehalten, bei dem die Wahrung der Privatsphäre eine wichtige Rolle spielt. Doch diese Gruppe wächst kontinuierlich und stellt hohe Erwartungen an den Airport. Mit der neuen Lounge sind wir hierfür in jeder Hinsicht bestens gerüstet.“Für dieses Jahr rechnet Fraport mit bis zu 35.000 Gästen. Die Hälfte stammt aus Europa, der Rest reist vor allem aus der Golfregion, den GUS-Staaten, China und den USA an.
Fraport VIP Lounge: Fazit
Bewertung: 5 Punkte
Zwei Jahre lang wurde an der Fraport VIP Lounge gebaut, die Kosten lagen im unteren zweistelligen Millionenbereich. Der Einsatz hat sich gelohnt: Unser Autor Christian Euler findet: Die Fraport VIP Lounge setzt Maßstäbe und ist derzeit Deutschlands edelste Airport-Lounge.