swing2sleep Interview Maik Schwede

swing2sleep Gründer Maik Schwede im Interview: „Ohne Deinen Partner geht es nicht“

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Auf Instagram und in Podcasts wird die swing2sleep von jungen Eltern gefeiert. Die elektrische Federwiege simuliert mit ihrem Auf und Ab die Bewegungen, wie sie im Mutterleib empfunden werden,  verbessert so die Schlafgewohnheiten des Kindes – und entlastet die Eltern. Wie kam es zu der genialen Idee? Und wie laufen die Geschäfte. Das verrät Gründer Maik Schwede im Interview mit TFT. 

Herr Schwede, wie laufen die Geschäfte?

Wie ja allen bekannt gab es in den letzten 2 Jahren vieles, was man nicht beeinflussen konnte. Wir haben über viele Jahre eine sehr loyale Kundenbasis und ein tolles Team aufgebaut. Dank unserer Kunden und einem super Team haben wir die Zeit gut gemeistert.

Sie machten einst mal die Entdeckung: Wenn man ein Baby in eine Decke legt und es auf diese Weise hin- und herschaukelt, kommt es zur Ruhe. Wie kam es dazu?

Unsere bald 22-jährige Tochter war ein sogenanntes „Schreibaby”. Das Internet war noch  nicht so weit wie heute, wo man sich problemlos mit anderen austauschen und Informationen einholen kann. Wir ware am Ende mit unseren Nerven und stellten damals auf dem Pezziball fest, dass sie durch eine kontinuierliche Bewegung relativ schnell zur Ruhe kam. Dann kam uns die Idee mit der Decke. Wenn die Kleine darin hin und her gewogen wurde, beruhigte sie sich noch schneller. Allerdings ging das nach ein paar Stunden dann doch irgendwann auf den Rücken und ein Bandscheibenvorfall bliebt nicht aus, daher musste es eine andere Lösung geben. So kam uns die Idee für die swing2sleep.Unsere Idee ist also im Jahr 2022 stolze 22 Jahre alt…

Die Swing2Sleep ist also aus der persönlichen Not heraus entstanden. Mittlerweile gibt es einige Konkurrenzprodukte. Was macht Ihr Produkt dennoch einzigartig?

Es stimmt, dass einige Nachahmerprodukte auf dem Markt sind. Unsere längere Erfahrung ermöglicht aber, dass sich unser Produkt durch einen gewissen Reifevorsprung auszeichnet, wie uns auch immer wieder von Kunden rückgemeldet wird. Wir sind eng am Kunden und lassen jedes Feedback in neue Produktgenerationen einfließen. Dadurch können wir mittlerweile auch durch eine größere Palette an Motoren und Hängematten punkten. Außerdem sind wir der Hersteller, der mit 7 leicht zu wechselnden Federn eine besonders sanfte Schwingungsamplitude und damit optimalen Komfort für das Baby bis zu einem Gewicht von 20 kg bietet.

Man kann die Swing2Sleep auch konfigurieren und mieten: Was läuft besser? Kauf oder Miete – und was empfehlen Sie?

Ich empfehle gern die Mietoption, weil sie gerade für junge Eltern die größte Flexibilität bietet. Die Eltern haben so die Möglichkeit, die swing2sleep für einige Wochen auszuprobieren. Für einen Kauf können sie sich dann immer noch entscheiden, und viele tun das auch, gerade wenn sie planen, noch weitere Kinder zu bekommen. Andere bleiben bei der Miete. Das Mietmodell gefällt mir auch deshalb, weil wir die Geräte zurückbekommen und daher kontrollieren könnten, was mit ihnen geschieht. Und wir haben in den ganzen mittlerweile 22 Jahren noch nicht einen Motor weggeworfen. Ist etwas kaputt, reparieren wir es, denn Nachhaltigkeit ist natürlich auch für uns ein Riesenthema. 

Als Unternehmer und Familienvater: Was antworten Sie Kritiker:innen die sagen, Kinder können sich nur schwer von der Swing2Sleep entwöhnen, wenn sie einmal die Gewichtsobergrenze überschritten haben?

Zuerst muss man sagen, dass der Großteil unserer Kunden uns das Feedback gibt, dass ihre Babys sich von ganz allein entwöhnen. Sie haben irgendwann einfach keine Lust mehr in der Federwiege zu schlafen und signalisieren das. Man kennt das Problem der Gewöhnung aber auch von anderen Babyprodukten wie dem Schnuller oder der Trinkflasche, mit dem Unterschied, dass es dort keine Gewichtsobergrenze gibt. Doch mit 18–20 kg ist der Weg dorthin so lang, dass sich die meisten Kinder bis dahin schon von alleine entwöhnt haben. Sollte es aber tatsächlich einmal vorkommen, dass die Kinder unser Produkt vielleicht ein bisschen zu lieb gewonnen haben, finden die Eltern bei uns wertvolle Ratschläge, zum Beispiel auf Instagram.

Swing2Sleep hat erst kürzlich die portable Babywippe Bobby übernommen: Wie kam es zu dem Deal?

Als ich die Bobby zum ersten Mal sah, war ich begeistert vom Gedanken, unseren Kunden die Entlastung der swing2sleep nun auch für unterwegs anbieten zu können. Sie verfolgt eine ähnliche Idee aus einer anderen Richtung und passt einfach perfekt zu uns.

Swing2Sleep Gründer Maik Schwede und Kerstin

"Ohne Deinen Partner geht es nicht." Mit seiner Frau Kerstin gründete Maik Schwede einst das Unternehmen swing2sleep.

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Das Geschäft mit dem Elternsein ist lukrativ. Der Umsatz für Baby- und Kinderbedarf ist zwischen den Jahren 2011 und 2016 von rund 6,5 Milliarden Euro auf 7,2 Milliarden Euro gestiegen. Und das sind nicht einmal die aktuellen Zahlen. Sehen Sie noch weitere Chancen für Wachstum in diesem Bereich? Und warum?

Was die Federwiegen betrifft, ist noch Luft nach oben. Der Nutzen liegt einfach auf der Hand. Sie entlastet Eltern, die dadurch wieder ein bisschen mehr Zeit für sich haben, und hilft gleichzeitig bei der gesunden Entwicklung der Kinder. Unsere Kunden erkennen das und empfehlen uns immer weiter. Sie sind unser größter Wachstumsmotor.

Was folgt nach Swing2Sleep und Babywippe Bobby? Was für Pläne schmieden Sie als Nächstes?

Wir haben einiges in der Pipeline. Wichtig ist mir dabei, dass die Kunden durch die Produkte sowohl vor als auch nach der Geburt einen konkreten Nutzen haben. Das ist es einfach, was mich beseelt: Eltern das Leben erleichtern, damit sie weniger Stress und mehr Freude mit ihren Kindern haben. 

Ihre größte Lehre als Unternehmer?

Gib niemals auf. Schütze deine Ideen. Lerne aus deinen Fehlern. 

Selbstständigkeit und Familie miteinander vereinen, darin sind Sie geübt: Was raten Sie Gründer:innen da draußen, die selbst Eltern sind?

Ohne deinen Partner geht es nicht. Ihr braucht gemeinsame Ziele, gemeinsame Träume, für die ihr gemeinsam einsteht. Wenn ihr ein Paar seid, geht es nur, wenn ihr kompromisslos an einem Strang zieht, und auch wenn die See rau wird, den Traum niemals aus den Augen verliert.

Lieber Herr Schwede, vielen Dank für das Gespräch.


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