Es ist die am meisten verbreitete Meilen-Kreditkarte in Deutschland. Doch lohnt sich die Miles & More Kreditkarte wirklich für jeden? Zumindest wirbt die Lufthansa damit. Tatsächlich ist das nicht unbedingt der Fall. Wir klären offene Fragen…
Wichtig ist zunächst zu wissen: Die Miles & More Kreditkarte bietet verschiedene Versionen an. Wer sich einmal durch die Webseite klickt, wird sich wohl erst einmal kaum zurecht finden. Der Grund: Die verschiedenen Kartentypen sind unübersichtlich erklärt. Zudem werden die Versionen unterteilt – einerseits für Privatkunden und andererseits für Selbstständige und Freiberufler, sprich Geschäftsleute.
Für Privatkunden gibt es folgende Modelle:
- Miles & More Kreditkarte Blue World (55 Euro)
- Miles & More Kreditkarte Blue World Plus (70 Euro)
- Miles & More Kreditkarte Gold World (100 Euro)
- Miles & More Kreditkarte Gold World Plus (110 Euro)
Dazu kommen zwei verschiedene Modelle für Geschäftsleute:
- Miles & More Kreditkarte Business Blue (70 Euro)
- Miles & More Kreditkarte Business Gold (110 Euro)
Wer also keinen Status hat, zahlt eine relativ hohe Jahresgebühr. Für Vielflieger mit Senator oder HON-Status gibt es die Kreditkarte kostenfrei. Wer den Frequent Traveller Status hat, erhält alle Modelle mit einem Rabatt. In diesem Fall ist es also klar, dass die Miles & More Kreditkarte Gold World Plus oder die Miles & More Kreditkarte Business Gold die beste Wahl ist. Wie sieht es aber bei Kunden aus, die keinen Status besitzen?
Die Vorteile der Miles & More Kreditkarte
Wie bei jeder anderen Kreditkarte auch, hängt der Verfügungsrahmen von der Bonität des Karteninhabers. Dennoch bietet die Miles & More Kreditkarte einige Vorteile. Mit jedem Umsatz mit der Miles & More Kreditkarte Meilen zu sammeln, ist sicherlich das herausstechende Argument. Bei jedem Einkauf mit der Kreditkarte werden dem Kunden pro Euro Umsatz eine Prämienmeile gutgeschrieben. Aber Obacht! Nur jeder volle Euro wird angerechnet. Wer also einen Preis von 8,99 bezahlt, bekommt acht Prämienmeilen gutgeschrieben. Dabei sind die gesammelten Prämienmeilen unbegrenzt gültig (im Gegensatz zu der gängigen Miles & More Karte), vorausgesetzt man zahlt mit der Karte mindestens ein Mal im Monat und besitzt eine den goldenen Kartentyp.
Unsere Empfehlung:Variante Gold Plus oder Business Gold
Womit wir auch bereits beim Thema sind: Wir empfehlen die Kreditkarte Gold World Plus beziehungsweise Kreditkarte Business Gold: Auch wenn es sich dabei um die teuersten Kreditkarten der Lufthansa handelt, die mit einem Preis von 110 Euro Jahresgebühren zu Buche schlagen, bieten die Karten einige Vorteile.
- unbegrenzte Meilengültigkeit, bei der blauen Miles & More Kreditkarte muss der Kunde nämlich mindestens 3.000 Euro meilenfähigen Umsatz pro Jahr machen, damit die gesammelten Meilen unbegrenzt lang gültig sind und nicht, wie üblich, nach 36 Monaten verfallen
- attraktive Versicherungsleistungen, sowohl die Kreditkarte Gold World Plus als auch die Kreditkarte Business Gold bieten zusätzliche Auslandsreise-Krankenversicherung und eine Mietwagen-Vollkaskoversicherung. Zum Vergleich: Die günstigere Gold-Variante für Privatkunden, die „klassische“ Lufthansa Miles & More Kreditkarte in Gold für 100 Euro im Jahr bietet dies nicht. Dabei sind die beiden genannten Versicherungsleistungen durchaus mehr Wert, als die benötigten zehn Euro mehr an Jahresgebühr.
- höhere Anzahl an Willkommensmeilen bei Neukunden
Jedoch gilt bei dieser Empfehlung für solche Business-Reisende, die viel ins Ausland reisen und häufig einen Mietwagen nutzen. Ansonsten sind die günstigen Versicherungsleistungen sinnlos – und damit auch die Gold-Version der Miles & More Kreditkarten.
Die Nachteile der Miles & More Kreditkarte
Wer mit der Kreditkarte kein Geld abheben muss und vornehmlich in Euro bezahlt, trifft keine falsche Wahl, wenn er die Miles & More Kreditkarte wählt. Allerdings sind die Gebühren für Abhebungen und Zahlungen in Fremdwährungen überdurchschnittlich hoch: Bei einer Abhebung zahlt der Kunde mindestens eine Gebühr von 5,95 Euro pro Vorgang. Bei höheren Summen fallen 1sogar ,99 Prozent der jeweiligen Summe an. Hier gibt es eindeutig bessere Reisekreditkarten, wie beispielsweise die von der DKB.
Grundsätzlich lohnt sich die Kreditkrte als kostenlose Variante für Senatoren und HON Circle Mitglieder. Wer keinen Status hat, sollte die Business Variante beantragen und das Meilen sammeln mit guten Versicherungsleistungen verknüpfen.
Tipp: Neukundenbonus mitnehmen
Ob sich die Miles & More Karte lohnt, hängt auch davon ab, zu welchem Zeitpunkt man sich als Neukunde registrieren lässt. Lufthansa bietet immer wieder Bonus-Aktionen, bei denen ein Neukunde bei Abschluss eines Kreditkartenvertrags bis zu 20.000 Meilen gutgeschrieben bekommt. Es lohnt sich also, sich vorab zu informieren.