Airbus trennt sich vom E-fan

Airbus trennt sich vom E-Fan

© Airbus

Aus E-Fan wird E-Fan X: Airbus gibt seinen Elektroflieger und damit sein einstiges Prestigeobjekt auf und setzt nun voll und auf ein neues Projekt …

2011 rief Airbus das Projekt E-Fan ins Leben. Ursprünglich plante der Flugzeugbauer von dem Elektroflieger 100 Stück zu bauen, um anhand des Zweisitzers wichtige Erkenntnisse für den Bau eines großen elektrischen Fliegers zu gewinnen.  Doch nun wurde das Programm gestoppt. Und zwar zu Gunsten eines anderen Projektes, wie der Airbus gegenüber der französischen Zeitung Le Figaro erklärte.

E-Fan X wird das neue Projekt von Airbus

Statt auf eine vollständig elektrisch betriebene Flugmaschine zu setzen, wolle Airbus laut dem Branchenportal aerotelegraph.com nun ein ambitioniertes Hybrid-Modell entwickeln. „E-Fan X nennt Airbus das neue Projekt laut einem Schreiben ans Management, das der Nachrichtenagentur AFP zugespielt worden ist“, heißt es weiter auf aerotelegraph.com. Weitere Details oder gar ein Zeitplan seien allerdings noch nicht bekannt.

Mit elektrischen Antrieb über den Ärmelkanal

Mit dem E-Fan gibt der europäische Flugzeugbauer nun eines seiner Vorzeigeprojekte auf. Der elektrisch angetriebene Zweisitzer überquerte 2015 erfolgreich und ohne Komplikationen den Ärmelkanal und sollte für Strecken von einer halbe bis einer Stunde eingesetzt werden. Dabei wurde die kleine Flugmaschine vollständig von Lithium-Ionen-Batterien betrieben, wog gerade einmal 500 Kilogramm und erreichte eine Geschwindigkeit von etwa 160 Stundenkilometer.

Kritik an der Entscheidung

Der Entscheid von Airbus sorgte auch für kritische Stimmen: So beklagte die Gewerkschaft CGT Métallurgie, dass das Ganze allein dafür da sei, die Stellen im Rahmen des Restrukturierungsprogrammes Gemini weiter zusammenzustreichen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der europäische Flugzeugbauer im Sinne eines Kostensenkungsprogrammes über 1000 Stellen gestrichen.

Vielleicht stellte Airbus aber auch fest, dass die Zeit für ein vollständig elektrisch betriebenes Flugzeug noch nicht reif ist. Das größte Problem der Pioniertechnologie ist ihre geringe Reichweite.  Batterien müssen möglichst klein dimensioniert werden, damit die Startmasse nicht zu hoch wird. Der E-Fan musste beispielsweise nach etwa 45 Minuten wieder landen. Der Strom war verbraucht. Eine Hybrid-Version wie der E-Fan X hingegen könnte bessere Ergebnisse langfristig erzielen.


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