Coccodrillo Berlin

Coccodrillo in Berlin Mitte: Ein Besuch

© Big Squadra / PR

Nur wenige Tage nach der Eröffnung dauerte es. Und schon galt das Restaurant Coccodrillo Berlin Mitte am Weinbergspark als DER It-Italiener der Stadt. Aus gutem Grund: Denn das Restaurant bietet nicht nur richtig gute, authentische, italienische Küche. Sondern vor allem ein einzigartiges Interieur und ein echtes Erlebnis. Chefredakteurin Frieda Lewin war vor Ort.

Coccodrillo Berlin

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© Benjamin Lewin

Schon von weitem entdeckt man das Coccodrillo in Berlin Mitte, in exponierter, ja, bester Lage – am Hang des schönen Weinbergsparks. Oder viel eher: Man hört das Restaurant. Die Gute-Laune-Musik aus den 80ern und 90ern paart sich mit gelegentlichen Jubelrufen des Personals und/oder wahlweise der Gäste. Es wird akustisch schon klar: hier herrscht gute Stimmung. Und wer das nicht hört, der sieht es wiederum: „Sexy“ und „Wild“ steht ihr großen Lettern am Fahnenmast des Restaurants. Eines ist wohl allen Gästen klar, wenn sie das Coccodrillo in Berlin Mitte betreten: Dieses italienische Restaurant will sich abheben. Und zwar mit aller Kraft.

Coccodrillo Berlin

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Coccodrillo Berlin: Italo Disco trifft Hollywood-Glam

Das beginnt, na klar, mit dem Interieur. Das Design ist gekonnt und zugleich wahrlich wild. Wie ein heißer Fiebertraum von Sophia Loren. Ein Mix aus den Fifties und den Sixties, rote Decken, rotes Parkett. Hollywood-Glamour, American Diner, Italo Disco – gepaart mit einer Nuance Porn-Pomp. Neon-Installationen treffen auf Porzellan-Leoparden, runde Sitzecken mit Samt bezogen auf wunderschönes, italienische Geschirr (handbemalt, und zwar extra für das Coccodrillo). Frische, üppige Blumengestecke auf eine gigantische Bücherwand – in der, das ist der Clou, die Bücher verkehrt herum stehen. Muss man zur Toilette, taucht man ab in eine andere Welt. Eine verspiegelte Neon-Welt. Ein kleiner psychedelischer Trip.

Allerdings: Nur auf den ersten Blick wirkt das Interieur wie ein wilder Mix von Vielem und Allem. Schaut man genauer hin, merkt man, dass im Coccodrillo alles durchdacht ist. Das beginnt im Übrigen schon auf der Website. Da verbergen sich zahlreiche nette spielerische Elemente – das Erlebnis Coccodrillo fängt hier bereits an. Lange, bevor man das Restaurant betritt. Also, unbedingt einmal auf die Website klicken.

Auf der wunderschönen, weitläufigen Terrasse flankieren die rot-weiß-gestreiften Blumenkübel die hübschen Tische mit Original-Stühlen aus den 1950ern. Von hier aus blickt man über die sanfte Anhöhe des Weinbergsparks, der bei gutem Wetter herrlich geschäftig ist.

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Der Service im Coccodrillo Berlin

Fast so geschäftig, wie das Personal im Coccodrillo. Man hat das Gefühl, die Kellner:innen wurden darauf eingeschworen, gute Laune zu verbreiten. Mit breitem Grinsen und italienischer Lässigkeit fliegen die jungen Männer und Frauen in weißer Uniform an den Tischen vorbei – stets darum bemüht, die Gläser voll und die Stimmung hochzuhalten. Nicht selten wird lautstark ein Geburtstagsständchen gesunden. Während unseres Besuches ganze drei Mal.

Unser Kellner Mirko stellt sich mit schiefem Lächeln und prägnantem Akzent. Wir schließen ihn sofort ins Herz. Hier und da ist der Service vielleicht noch etwas unsicher. Scheinbar noch selbst überwältigt von dem Trubel des Coccodrillo. Aber man verzeiht’s als Gast nur allzu gerne. La Dolce Vita ist das starke Gefühl der Stunde. Da hat keiner Lust, den peniblen Deutschen rauszulassen. 

Coccodrillo Berlin

Hinter dem Coccodrillo steht die Big Squadra, der deutsche Ableger der erfolgreichen italienischen Big Mamma Group. Die Gründer Victor Lugger und Tigrane Seydoux eröffneten bereits in Frankreich, Spanien und Großbritannien ihre beliebten italienischen Trattorien. In Deutschland debütierte die Group zunächst in München, mit dem (sehr erfolgreichen) Giorgia. Da war es nur eine Frage der Zeit, dass die Big Squadra auch nach Berlin kommt. Dabei unterscheiden sich alle Restaurants im Design maßgeblich. Jede Dependance spricht eine eigene Stil-Sprache. Gemein ist aber allen: Es gibt gute, hausgemachte italienische Gerichte. Mit besten Zutaten.

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© Benjamin Lewin

Hausgemachte italienische Klassiker

Denn so aufregend das Interieur ist, so klassisch ist das Menü. Aber selbstverständlich nicht in ihrer Aufmachung. Für die Gerichte, Drinks und Speisen findet man im Coccodrillo selbstredend unterhaltsame, augenzwinkernde Titel. Zu Essen gibt’s bekannte Größen der Cuccina Italiana, sprich: Antipasti und Trüffelpasta, frische, neapolitanische Pizza, hausgemachte Ravioli und 250 Gramm großer Burrata, Bruschetta und Vitello Tonata – und natürlich Dolche wie Tiramisu oder Papa Cotta. Ob Primi Piatto, Pizza oder Secondi Piatti: Küchenchef Fabio und seine Crew machen alles, was geht, per Hand und im Haus. Dabei werden die Produkte entweder von den 180 kleinen Produzent:innen und Erzeuger:innen des Big Squadra-Netzwerk direkt aus Italien oder lokal aus der Berliner Region bezogen. Original und regional: Das ist klare Devise.

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Eine umwerfende Trüffelpasta

Und was soll ich sagen: Das. Schmeckt. Man. Die Kreationen im Coccodrillo Berlin sind zwar nicht bahnbrechend neu, aber – trotz aller Hektik – mit viel Liebe hergestellt. Die Pizzen haben einen fluffigen Rand und sind wie man es aus Neapel kennt, innen schön dünn gebacken – aber reichlich belegt. Es wundert uns kaum, dass der Pizzateig 72 Stunden lang ruht, bevor er zur eigentlich Pizza gedreht und gebacken wird. Umwerfend ist die Trüffelpasta, mit einer sagenhaften Trüffel-Marcarpone-Soße und hausgemachten Mafaldine Nudeln. Ganz zart die aromatischen Rippchen. Üppig belegt ist wiederum das frische, knusprige Bruschetta – das eigentlich zu schön ist, um es zu essen. Dazu gibt’s Aperol Spritz oder gute, italienische Weine. Oder, wer es etwas ausgefallener mag, ein Cocktail von der tollen Barkarte. Hier empfehlen wir Berlini Spritz oder den ultimativen italienischen Klassiker Negroni. 

coccodrillo Berlin

Mit einem Lächeln im Gesicht geht’s nach Hause

Überhaupt sind die Kreationen zum Essen und Trinken im Coccodrillo Berlin besonders fotogen, oder, wie man heute Neudeutsch sagt: instagrammable. Wie eben auch das Interieur. Kein Wunder also, dass der It-Italiener aktuell fast vollständig ausgebucht ist. So manches Berliner Influencer:innen-Sternchen trieb es schon in die wundersame Welt des Coccodrillo, um darüber zu posten. Und so erfreut sich das Restaurant aktuell großer Beliebtheit. Reservieren ist also ein absolutes Muss. Und das bestenfalls schon ein, zwei Wochen im Voraus. Das lange Warten lohnt sich. Denn nach einem Besuch im Coccodrillo Berlin geht man nicht nur mit sattem Magen, sondern mit breitem Lächeln nach Hause. 

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Auf einen Blick

Coccodrillo Berlin. Hier geht's zur Website. Adresse: Veteranenstraße 9, 10119 Berlin Montag-Donnerstag: 11:45-14:45 Uhr & 17:30-00 Uhr Freitag: 11:45-14:45 Uhr & 17:30-01:00 Uhr Samstag: 11:45-01:00 Uhr Sonntag: 11:45-00:00 Uhr ab 30. Juli 2022 zusätzlicher Weekend Brunch: ab 09.30 Uhr

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