Hamburgs Hotel-Landschaft kann sich im Vergleich mit anderen deutschen Metropolen sehen lassen. International beachtet sind aber vor allem zwei Hotels in der Hansestadt: Das renommierte Traditionshotel Vierjahreszeiten und seit 2018 das modern konzipierte The Fontenay. Letzteres zählt mit der Zugehörigkeit im erlauchten Kreis der Leading Hotels of the World in die erste Liga der exklusiven Häuser weltweit. Bereits bei der Eröffnung erhielt unsere Autorin Angelika Möller Einblicke in den Elite-Anspruch des Luxushotels Daran hat sich auch heute, einige Jahre später, nichts geändert. Ein Hotel-Test und ein Erfahrungsbericht über das The Fontenay Hamburg.
The Fontenay Hamburg: Der Eigentümer, kein Unbekannter
Kein Immobilienfonds steht als Eigentümer hinter dieser Luxusimmobilie, sondern der Logistik-Milliardär und großzügige Mäzen für Wissenschaft, Kultur und Sport Klaus Michael Kühne, der auch Eigentümer eines der besten Hotels auf Mallorca, dem Son Claret ist. Er und seine Frau, weltgereist, wollten aus eigenen Erfahrungen Pluspunkte von Spitzenhäusern umsetzen und Minuspunkte vermeiden. Gelungen?
Außergewöhnliche Innen-und Außenarchitektur
Umgeben von weitläufigen Parkflächen an der Außenalster, die Innenstadt ist fußläufig zu erreichen, zeigt sich der neu entstandene Bau als ein Abbild des modernen Hamburg und eine Hommage an die Stadt. Das Resort-Hotel wurde von dem Hamburger Architekturbüro Störmer/Murphy als ein visionäres architektonisches Objekt umgesetzt.
Wellenförmig, fast wie eine Skulptur stellt sich die fließende Fassade mit riesigen Fensterfronten dar. Noblesse mit hanseatischem Understatement zeigt sich auch beim Betreten der großen Lobby. Ohne herkömmliche Rezeption ist der Gast zunächst beeindruckt von der lichtdurchfluteten Halle mit der aparten Blumendekoration in der Mitte als Blickfang. Diskretion beim Ein-und Auschecken gewähren die Empfangsmitarbeiter an Einzeltischen mit gegenüberliegenden Sesseln für den Gast.
The Fontenay: Herzstück ist das Atrium
Ungezwungen herzlich wird man begrüßt und kann vorab schon mal einen Blick in das angrenzende imposante 27 Meter hohe Atrium werfen. Es ist das Herzstück des Hotels. 25 Meter lange halbrunde Sofas entsprechen der organisch, kurvenreichen Architektur.
Hier möchte man sich niederlassen zum Afternoon Tea, für einen Drink oder einfach nur um Wartezeit zu überbrücken und zu staunen: über den herrlichen Blick auf die Alsterwiesen oder die acht Meter hohen Kronleuchter sowie 198 satinierte Glasscheiben, die besondere Lichteffekte zaubern. Die kurvenreiche Architektur (nur die Zimmer/Suiten haben gerade Wände) bedingt, dass nahezu alle Möbel und Teppiche individuell angefertigte Einzelstücke sind.
Zimmer und Suiten mit Blick in die Natur
Insgesamt stehen 131 Zimmer & Suiten zur Verfügung, alle mit Balkon, meist mit Alster-oder Parkblick. Empfehlenswert sind die 43-46 qm großzügig gestalteten Deluxe Zimmer, die einen begehbaren Kleiderschrank, ein Badezimmer mit reichlich Ablagefläche und sogar (die Damenwelt schätzt solche Extras sehr) einem Schminktisch mit Kabinettspiegel. Amenities sind von hoher Qualität. Separat findet man ein vollautomatisches Dusch-WC mit integrierter Bidet-Funktion. Die Duschtemperatur lässt sich per Sprachanweisung einstellen. Wahre Luxus-Annehmlichkeiten! Ein Touchpad öffnet und schließt die Vorhänge, reguliert die Temperatur und lässt verschiedene Lichtszenarien einstellen. Die warmen Farben des Zimmers in sanftem Türkis, hellem Blau und changierendem Beige schaffen Wohlbehagen. Eine speziell angefertigte Betten-und Matratzenlinie lässt wunderbar schlummern…
The Fontenay: Ein Spa der Extraklasse
Eines der absoluten Highlights des Hauses ist der 1000qm große Spa-Bereich. Im sechsten Stock mit Panoramablick über Hamburg. Das ist eher eine Rarität, da oft die Spa-Zone in die Souterrainräume verbannt wird. Fantastisch der Blick auf die Außenalster mit Segelbooten und kleinen Dampfern! Ein Innen-und Außen-Infinitypool von 20 Meter Länge lässt die Phantasie zu, in die Alster zu schwimmen.
Ob in den Ruhezonen oder diversen Saunen, hier ist relaxte Entspannung „at it’s best“. Beauty-Anwendungen und Massagen von versierten Experten ergänzen den Erholungswert. Meine tolle Massage bei der Therapeutin Berly war Genuss und gleichzeitige Entkrampfung verspannter Rückenbereiche.
320° Hamburg-Panorama und kosmopolitisches Flair
Barkultur, wie man sich sie wünscht, umgeben von einer 500qm großen Terrasse, findet man ebenfalls in der sechsten Etage. Ein Anziehungspunkt gleichermaßen für Haus – und externe Gäste. Ein Sundowner zu jeder Jahreszeit ist ein Erlebnis! Gerne trifft man sich hier auch am späten Abend.
Die Kulinarik im The Fontenay
Fine Dining bietet das Sterne-Restaurant Lakeside auf gleicher Etage. Überflüssig zu sagen – mit genialer Aussicht. Genial auch der weltoffene Küchenstil mit französischen Wurzeln von Julian Stowasser und Team.
Mehr „down to earth“ im eigentlichen Sinn präsentiert sich im Erdgeschoss das Parkview Restaurant mit direktem Ausgang in den umliegenden Hotelpark.
Gute Küche für mittags und abends in lässiger Atmosphäre genießen auch gerne „Locals“. Morgens wird hier ein à la carte-Frühstück serviert.
Und nun finde ich auch „endlich“ einen kleinen Schwachpunkt des Hotels: der Service ist anders als abends etwas behäbig und mein geliebtes „Egg Benedict“ recht fade und labberig.
Fazit: Das The Fontenay ist eine Bereicherung der Hamburger Hotellerie
Kosmopolitische Weltoffenheit, Eleganz mit hanseatischem Understatement, Wissen um Bedürfnisse eines anspruchsvollen Gastes und mutige Architektur prägen die Klasse des Hauses.
Auf einen Blick
- Inhabergeführtes Resorthotel der Spitzenklasse
- Innovative Außen-und Innenarchitektur
- Luxuriöse Entspannungswelt im Spa mit Blick über Hamburg
- Kulinarik im Sternerestaurant Lakeside
- Kultur-Arrangements u.a. mit der Elbphilharmonie
- erstklassiger individueller Service