Texas ist die älteste Weinregion der USA und der fünftgrößte Weinproduzent der Vereinigten Staaten. Trotz dieser bedeutenden Rolle in der amerikanischen Weinindustrie sind die texanischen Weinregionen als Reiseziel weitestgehend unbekannt. Umso mehr lohnt sich eine kulinarische Reise für Weinliebhaber, beispielsweise nach Grapevine. Alle Infos haben wir.
Grapevine: Perfekt für eine genussvolle Verschnaufpause vor dem Roadtrip
Gerade einmal 15 Minuten vom Flughafen in Dallas entfernt befindet sich das kleine Örtchen Grapevine. Wer also nach dem langen Flug aus Deutschland erst einmal eine kleine, kulinarische Verschnaufpause einlegen möchte, bevor es beispielsweise weiter gen Westen auf einen USA-Roadtrip geht, der ist mit einem Besuch in Grapevine gut beraten. Zahlreiche Hotels befinden sich in der Stadt – darunter das eindrucksvolle Gaylord Texan Resort & Convention Center, das eher einem luxuriösen Dorf gleicht, als einem Hotel.
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Die Geschichte des texanischen Weins
In Grapevine, der Name lässt es erahnen, steht alles im Zeichen des texanischen Weines. Seit jeher gilt das trockene Klima des US-Bundesstaates Texas als sehr weinfreundlich. Es gleicht, so wird uns erzählt, dem Klima in Spanien oder Frankreich – mit warmen, sonnigen Tagen, kühlen Nächten und einer geringen Luftfeuchtigkeit. Bereits im 17. Jahrhundert soll in der Gegend um El Paso, an der mexikanischen Grenze, der erste Wein von spanischen Missionaren produziert worden sein – lange, bevor in Kalifornien Weinreben angebaut wurden. Es war der Texaner Thomas V. Munson, auch bekannt als „The Grapeman of Texas“, der im Zuge der verheerenden Reblauskatastrophe vielerlei Unterlagsreben züchtete – und hier auch eng mit der Universität von Montpellier zusammenarbeitete. Aufgrund dieser besonderen Initiative gibt es heute beispielsweise gegen die Reblaus resistentes Wurzelwerk.
Texas hatte bis in die 1920er-Jahre des letzten Jahrhunderts eine kleine, aber florierende Weinbaulandschaft. Allerdings: Mit der Prohibition verschwand die Weinbaulandschaft in Texas fast vollständig. BSeit den 1970er Jahren nun entwickelt sich die texanische Weinproduktion behutsam wieder nach vorne. Dominierend sind dabei die klassischen Sorten Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling, Cabernet Sauvignon, Chenin Blanc und Sémillon.
Auf ein Glas Wein in Grapevine
Zahlreiche Weingüter befinden sich in und um Grapevine. Das ganze Jahr über können Interessierte und Touristen an den Wine Trails teilnehmen, die zu verschiedenen Gütern entlang der ausgeschilderten Weinroute führen. Insgesamt werden über 1.700 texanische Hektar für den Einanbau genutzt. Die Fläche ist in acht Weinanbaugebiete aufgeteilt – die sich auch toll mit dem Van oder dem Camper erreichen lassen.
Sie heißen beispielsweise Texas High Plains, Escondido Valley, Texas Hill Country und Mesilla Valley. Hier werden feine texanische Weine verkostet, dazu gibt es allerlei Köstlichkeiten aus der texanischen Küche. Auch zahlreiche Weinbars befinden sich entlang der netten historischen Hauptstraße in Grapevine. Neben weißen, recht süßen aber vollmundigen Weinen und roten, schweren Tropfen ist man in Grapevine besonders auf die große Cider-Produktion stolz.
Tipp aus der Redaktion: Alljährlich versammeln sich im September Weinkenner und -liebhaber in Grapevine für das Grapefest. Es handelt sich dabei um das größte Weinfest im Südwesten der USA – mitsamt einem üppigen Rahmenprogramm.