Zinsmarkt

Geldmarkt-Taktiken: Zinsmarkt-Vergleich für kluge Anleger

Der Geldmarkt ist komplex und stellt Anleger vor verschiedene Herausforderungen. Eine große Bedeutung fällt den Zinsen zu, denn sie beeinflussen Ausgaben bei Krediten, aber auch Einnahmemöglichkeiten bei Anlagen. Kluge Anleger setzen auf Wissen, bevor sie sich für einen finanziellen Weg entscheiden. Warum und wie der Zinsmarkt-Vergleich Auswirkungen auf Kreditaufnahmen hat und was bei Anlagen zu beachten ist, wird nachfolgend genauer beleuchtet.

Kredite durch hohe Zinsen teurer: Warum Vergleiche so sinnvoll sind

Mithilfe eines Kredits haben solvente Verbraucher die Möglichkeit, größere Anschaffungen zu finanzieren, ohne das eigene Budget über die Maßen zu belasten. Wichtig ist es, zunächst eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung zu erstellen, um die maximale Ratenhöhe (finanziell verträglich) zu ermitteln. Bei jeder Kreditaufnahme sollte das Motto lauten: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Der Gang zur eigenen Hausbank war jahrelang das Mittel der Wahl, ist heute aber obsolet.

Kredite mit möglichst geringen Zinssätzen werden primär online vergeben und an dieser Stelle lohnt es sich nicht, das erstbeste Angebot zu nutzen. Ob für eine Umschuldung, einen Raten- oder Autokredit: ein Zinsvergleich ergibt auf jeden Fall Sinn und macht es möglich, dass der Verbraucher mehr von seinem Geld hat. Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie sehr der Zinssatz Einfluss auf die tatsächlichen Kosten hat. Die nachfolgende Übersicht zeigt, warum das ein Fehler ist. Bei den Berechnungen legen wir eine Kreditsumme von 100.000 Euro zugrunde:

  • Bei einer Laufzeit von 15 Jahren und einem Zinssatz von 2,0 % entstehen 15.681,59 Euro Zinskosten.
  • Bei gleicher Laufzeit und einem Zinssatz von 2,5 % erhöhen sich die Kosten auf 19,783,29 Euro.
  • Steigt der Zinssatz auf 3,0 %, entstehen Zinskosten von insgesamt 23.954,59 Euro.

Praktisch ist es also möglich, im obigen Beispiel bis zu 8.273 Euro an Kosten zu sparen, rein durch einen Vergleich und die Entscheidung für die geringeren Zinsen.

Achtung Schuldenfalle: Der Dispokredit ist bequem, aber teuer. Er ermöglicht es Menschen, schnell über Geld zu verfügen, allerdings sind die Zinssätze erheblich gestiegen. Sofern der Kapitalbedarf länger als ein Monat vorhanden ist, lohnt sich der Kredit als Finanzierung im Vergleich zum Dispo eigentlich immer.

Adieu Sparstrumpf: Es gibt wieder Zinsen aufs Tagesgeld

Während es bei den Festgeldanlegern bereits wieder zu Zinsreduktionen kommt, haben Tagesgeldinvestoren derzeit noch nichts zu befürchten. Das Tagesgeldkonto zeichnet sich durch seine hohe Flexibilität und Sicherheit aus, da das Kapital tagesaktuell verfügbar ist. Frühere Sparkonten werden heute nicht mehr genutzt, denn die Zinsen sind verglichen mit dem Tagesgeldkonto zu niedrig. Da der Zinssatz variabel ist, hängt er stark von den Schwankungen des Marktzinses ab. Hier gilt es, im Vorfeld zu vergleichen, um das bestmögliche Angebot zu finden.

Wie viel Geld am Ende aufs Tagesgeldkonto fließt, hängt vom Budget ab. Spezielle Apps zur Haushaltsführung und digitale Haushaltsbücher helfen bei der monetären Verwaltung.

Tipp: Manche Tagesgeldkonten bieten eine feste Zinsbindung für Neukunden an. Das macht Sinn, wenn der Zinssatz zu diesem Zeitpunkt auf einem hohen Niveau liegt.

Festgeld für langfristige Kapitalanlagen hilfreich

Obwohl die Festgeldzinsen sinken, liegen sie durchschnittlich über jenen eines Tagesgeldkontos. Wer auf die finanzielle Flexibilität verzichten und sein Geld für bestimmte Zeiträume anlegen möchte, profitiert vom Zinswachstum. Nachteil dabei ist, dass das Geld nicht vorzeitig abgehoben werden kann.

Die vorhersehbare Rendite macht die Festgeldanlage zu einer attraktiven und sicheren Option, insbesondere wenn ein Angebot mit Zinsbindung vorliegt. Das ist nur dann nachteilig, wenn der Marktzins während der Anlagedauer steigt und eigentlich mehr möglich gewesen wäre.

Wer clever Festgeld anlegen möchte, ermittelt vorher die erwarteten Schwankungen auf dem Markt. Es gibt immer Prognosen von Experten, die in den meisten Fällen (ohne unvorhergesehene Ereignisse) zutreffend sind. Eine clevere Möglichkeit zur optimalen Zinsnutzung ist die Festgeldtreppe.

Bei diesem Konzept wird ein Betrag nicht einfach fest angelegt, sondern gestückelt. Das Geld wird in mehrere Bestandteile aufgeteilt und dann variabel auf mehrere Festgeldkonten mit gestaffelten Laufzeiten gebracht. Ein denkbares Muster bei einer Anlage von 10.000 Euro könnte sein:

  • 2000 Euro für ein Jahr
  • 2000 Euro für zwei Jahre
  • 2000 Euro für drei Jahre
  • 2000 Euro für vier Jahre
  • 2000 Euro für fünf Jahre

Nach jeweils einem Jahr wird ein Teil des angelegten Geldes nebst Zinsen wieder frei. Sind die Zinssätze während dieses Jahres gestiegen, lässt sich das Geld jetzt wieder mit besserer Verzinsung anlegen und weiter sparen. Die Diversifizierung der Laufzeiten hat den Vorteil, dass eine Festlegung zu einem ungünstigen Zinssatz nicht für das gesamte Kapital erfolgt.

Auch an dieser Stelle ist es wichtig, den Zinsmarkt zu beobachten und zwischen verschiedenen Anbietern zu vergleichen. Über WeltSparen sind umfangreiche Festgeld-Vergleiche möglich, um am Ende das bestmögliche Anlageergebnis zu erzielen.

Gut zu handeln, aber mit Risiken: Geldmarktfonds für Anleger

Der Geldmarktfonds gehört zu den Investmentfonds und besticht durch seine hohe Liquidität. Der Investor legt sein Geld mit maximalen Laufzeiten von 12 Monaten an, dabei werden ausschließlich Geldmarkt-Positionen berücksichtigt:

  • Anleihen
  • Schuldscheindarlehen von Unternehmen
  • Einlagenzertifikate
  • Anteile großer Geldmarktfonds

Der Sinn dieser Fonds besteht darin, Privatanlegern Investitionen in Geldmarktpapiere zu ermöglichen. Normalerweise steht dieser vor allem Großunternehmern und institutionellen Anlegern zur Verfügung, der „kleine Geldmarktfonds“ ermöglicht gute Renditen nun auch für private Investoren.

Sinnvoll sind Geldmarktfonds für Anleger, die schnell wieder über Kapital verfügen möchten. Die Fonds sind täglich handelbar und lassen sich damit flexibel anpassen. Geld kann jederzeit abgezogen, auf Wunsch aber auch hinzugefügt werden. Verglichen mit dem klassischen Sparkonto sind die Renditen im Durchschnitt höher, sofern der passende Fonds gewählt wurde.

Obwohl der Geldmarktfonds als verhältnismäßig sicher (im direkten Vergleich zu anderen Investmentfonds) gilt, gibt es auch hier Risiken. Vor allem Schwankungen am Zinsmarkt sind ein Problem. Hinzu kommt, dass es keine Einlagensicherung gibt, die bei Sparkonten hingegen vorhanden ist.

Diese Vorteile haben Geldmarktfonds

Da die Europäische Union strenge Regeln erlassen hat, in welche Papiere ein Geldmarktfonds investieren darf, gelten sie als verhältnismäßig sicher. Zugeordnet wurden sie zur niedrigsten Risikoklasse, was die Art der Anlage für Einsteiger interessant macht.

Verglichen mit Tagesgeld besteht der Vorteil, dass keine tägliche Suche nach Zinsschnäppchen erforderlich ist. Ist der Fonds einmal gekauft, läuft er einfach weiter und macht keine Arbeit mehr. Ein Geldmarktfonds kann die Zinsen (anders als bei Tagesgeld) nicht einfach unbegrenzt absenken. Schwankungen sind somit minimal.

Diese Nachteile haben Geldmarktfonds

Um überhaupt von Geldmarktfonds zu partizipieren, braucht es ein Depot. Wer das nicht hat, muss es zunächst eröffnen und jetzt gilt es, die Gebühren zu beachten. Ordergebühren und laufende Kosten haben negative Einflüsse und müssen bei der Berechnung der Gesamtrendite berücksichtigt werden. Eine Alternative sind passiv gemanagte Geldmarkt-ETFs, die in ein kostenloses Depot gepackt werden.

Ein weiterer Nachteil ist das Kursrisiko, das auch bei Geldmarktfonds vorhanden ist. Bei massiven Markteinbrüchen sinken auch hier die Kurse. Obwohl die Ausschläge deutlich geringer sind als bei anderen Investitionen, können sie sich auf die Rendite auswirken. Ratsam ist es, Geldmarktfonds mit Anlage im EU-Raum zu wählen. Wechselkursänderungen beeinflussen die Kursschwankungen erheblich.

Die Gegenüberstellung: Festgeld, Tagesgeld oder Geldmarktfonds?

Drei Anlageformen und viele individuelle Vor- und Nachteile. Mit der nachfolgenden Gegenüberstellung werden einzelne Vorzüge noch einmal genauer beleuchtet. Viele Anleger setzen nicht nur auf eine Option, sondern nutzen ihr Kapital variabel. Ein Teil aufs Tagesgeldkonto, ein Teil aufs Festgeldkonto und ein Teil in Geldmarktfonds investiert.

Flexibilität

  • Geldmarktfonds: Sind jederzeit verkaufbar
  • Tagesgeld: Immer verfügbar
  • Festgeld: Erst nach Laufzeitende verfügbar

Festverzinsung

  • Geldmarktfonds: Nein, abhängig von der Marktsituation
  • Tagesgeld: Quartalsweise Änderungen möglich
  • Festgeld: Zinsfestschreibung bis zum Ende der Laufzeit

Einlagensicherung

Geldmarktfonds: Keine Sicherung

Tagesgeld: Ja, bis 100.000 Euro

Festgeld: Ja, bis 100.000 Euro

Kosten

  • Geldmarktfonds: Fondsmanagement, Depot und Verwaltungsgebühren
  • Tagesgeld: Meist kostenlos
  • Festgeld: Meist kostenlos

Risiko

  • Geldmarktfonds: Durch geringe Schwankungen nur wenig Risiko
  • Tagesgeld: Durch Einlagensicherung kein Risiko
  • Festgeld: Durch Einlagensicherung kein Risiko

Was passt zu mir? Der eigene Anlagehorizont entscheidet!

Der Lottogewinn ist ein Segen, denn er kommt plötzlich und landet innerhalb kürzester Zeit auf dem Konto. Wer Geld anlegt, muss deutlich geduldiger sein. Beim Vermögensaufbau gilt es in die Zukunft zu schauen. Als Anlagehorizont wird die Dauer bezeichnet, über die ein Investor bereit ist, sein Geld in eine bestimmte Anlage zu investieren. Das können Wertpapiere sein, aber auch Festgeldanlagen.

Bei einem Anlagezeitraum von zwei bis zehn Jahren spricht man von einer kurzfristigen bzw. mittelfristigen Anlage. Alles, was länger als zehn Jahre dauert, gilt als langfristige Anlagedauer.

Welche Dauer für wen geeignet ist, hängt von den Zielen ab:

  • Kurzfristiger Anlagehorizont: Um schnell Kapital zu bilden (z.B. für eine Anschaffung), ist diese Variante gut geeignet. Es gilt, auf Strategien wie Verfügbarkeit und Sicherheit zu setzen.
  • Mittelfristiger Anlagehorizont: Um größere Anschaffungen zu realisieren (neues Auto, Ausbau am Haus), ist die mittelfristige Anlage sinnvoll. Wichtig ist es, Schwankungen zu vermeiden und so die Gefahr von Verlusten zu minimieren. Wer clever anlegt, findet die richtige Balance zwischen Rendite, Verfügbarkeit und Sicherheit.
  • Langfristiger Anlagehorizont: Ob zum Vermögensaufbau oder als Altersvorsorge, bei der langfristigen Anlage geht es um zukunftsorientiertes Denken. Da Kursverluste in der Regel wieder ausgeglichen werden, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine gute Rendite.

Fazit: Clever anlegen mit Blick auf den Zinsmarkt 

Passives Einkommen durch Kapital ist ein erstrebenswerter Schritt zur Sicherung der eigenen Liquidität. Aufgrund von schwankenden Zinssätzen und flexiblen Risiken ist es wichtig, jede Anlage im Vorfeld genau zu prüfen und dabei die Zinsen im Hinterkopf zu behalten. Das gilt auch bei Kreditaufnahmen, denn auch hier gibt es erhebliches „Sparpotenzial“ durch die Nutzung eines guten Zinssatzes.


Vorheriger Artikel Wichtige Technologien für Unternehmen Nächster Artikel Von Zuhause Geld verdienen: Smarte Ideen