Corona und logistik

Corona und Logistik: Die Auswirkungen

© Photo by Han Chenxu on Unsplash

Vielen dürften die Bilder der Tausenden LKW-Fahrer noch präsent sein. Festgesetzt, teilweise ohne Zugang zu sanitären Anlagen. Dabei war, von Dover aus, die Grenze zu Frankreich schon in Sichtnähe, doch zu der Zeit hielt der britische Corona-Mutant die Welt in Atem, sodass die LKW-Fahrer Großbritannien nicht verlassen durften, wodurch im Dezember 2020 diese absurden Bilder und Umstände entstanden – und das auch noch kurz vor dem Weihnachtsfest.

Die ganze Situation ist ein Sinnbild für das Transportwesen während der Pandemie. Seit nunmehr über einem Jahr bereitet die Corona-Situation den Logistikern dieser Welt Kopfzerbrechen, da viele Handelsrouten nur eingeschränkt oder gar nicht passierbar sind. Ein erfahrenes Transportunternehmen mit langjährigen Kunden hat zumindest eine gute Basis, die es erleichtert durch diese Krise zu kommen, deren Auswirkungen es zu bewältigen gilt.

Corona und Logistik: Situation in Europa und speziell in Deutschland

Zeitweise ist in Europa der Verkehr und damit auch das Transportwesen nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. Dadurch haben sich vor allem die Lieferzeiten für viele Güter dramatisch erhöht. Aktuell hat vor allem die deutsche Automobilindustrie mit einem massiven Chipmangel zu kämpfen, sodass sogar zeitweise die Produktion stillstand.

Zumindest die Versorgung mit den wichtigsten Gütern wie etwa Nahrungsmitteln, konnte bisher dauerhaft aufrechterhalten werden. Ein völliger Stillstand muss unbedingt verhindert werden, da sind sich Politik und Wirtschaft einig. Dafür investiert vor allem das Bundesverkehrsministerium große Summen in alle möglichen Logistiksparten, um einem solchen vollständigen Shutdown zu entgehen. Würde es zu einem solchen Stillstand kommen, würden viele kleinere Speditionen auf der Strecke bleiben, doch gerade eine breit aufgestellte Transportbranche ist das Fundament für die funktionierende Belieferung von Supermärkten oder Apotheken.

Die Probleme der Logistikbranche durch die Pandemie sind vielschichtig

Wie in jeder Branche sind einige Mitarbeiter der Logistikunternehmen bereits erkrankt und fallen mindestens zwei bis 4 Wochen aus. Dadurch müssen andere Extraschichten einlegen, um den Ausfall anderer zu kompensieren. Durch die geltenden Quarantäne-Regelungen besteht zudem die große Gefahr, dass alle Mitarbeiter einzelner Abteilungen als Kontaktpersonen ersten Grades gelten und somit ebenfalls für zwei Wochen arbeitsunfähig sind. Der entstehende Mangel an Fachkräften wäre unmöglich zu kompensieren.

Außerdem sind durch die verschiedenen Corona-Regelungen die Binnengrenzen innerhalb Europas größtenteils geschlossen, sodass hier weitere Wartezeiten bei den Kontrollen entstehen. Dadurch werden Versorgungsengpässe riskiert, falls einzelne Ladungen länger an den Grenzen aufgehalten werden. An der Grenze zu Polen gibt es zum Beispiel schon einen kilometerlangen LKW-Stau, sodass man hier mit langen Wartezeiten rechnen muss.

Der Shutdown hat außerdem zur Folge, dass die Infrastruktur für die LKW-Fahrer erheblich beeinträchtigt ist, es gibt an vielen Raststätten nur beschränkt oder gar keinen Zugang zu sanitären Anlagen. Einige Raststätten haben ihre Restaurants sogar vollständig geschlossen.

Getroffene Maßnahmen und Zielsetzung für die nächsten Monate

Sowohl die Politik mit Sonderregelungen und Sonderzahlungen für die Mitarbeiter des Logistiksektors als auch die Logistikunternehmen selbst mit Sicherheitsmaßnahmen, dämmen die Corona-Pandemie in der Branche so weit wie möglich ein. So existieren auch Notfallpläne, um bei verschiedenen möglichen Szenarien die Versorgung mit den Grundgüter sicherzustellen.

Da die Entwicklung innerhalb der Corona-Pandemie schwer vorherzusagen sind, muss auf täglicher Basis Entscheidungen getroffen werden. Das betrifft nicht nur die Logistikbranche, sondern viele andere auch. Nur wenn die Politik mit den Logistikunternehmen zusammenarbeitet, kann ein Großteil der Unternehmen mehr oder weniger gut durch die Pandemie kommen. Denn Zeit ist Geld.

 


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