CBD und seine Legalisierung

CBD und seine Legalisierung in Europa

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Die Europäische Union verordnete im Jahr 2019 äußerst strenge Vorschriften hinsichtlich der Legalisierung von Cannabis und seinen verwandten Produkten. Einzelne Staaten der EU müssen bei dem Anbau, der Verarbeitung und dem Verkauf von Cannabis-Produkten spezielle Vorschriften der EU einhalten, jedoch gibt es ebenfalls Regierungen, die den rechtlichen Status von Cannabis und Produkten, die Cannabis (CBD) enthalten, eigenständig festlegen können.

Innerhalb der Europäischen Union gilt in Deutschland dabei allgemein eines der strengsten Drogengesetze überhaupt. Durch diesen Umstand wird das Thema der Cannabis-Legalisierung zu einer mehr als herausfordernden Angelegenheit. In Deutschland können Produkte, die CBD enthalten, zwar legal erworben werden, allerdings gelten dennoch gewisse Einschränkungen hinsichtlich der Produktarten, die im Handel angeboten werden.

Cannabidiol – Das steckt dahinter

Bei Cannabidiolöl, kurz CBD-Öl, handelt es sich um ein Nebenprodukt, welches im Zuge der Verarbeitung der Hanfpflanze entsteht. Die Verbindungen, die CBD enthalten, wirken jedoch nicht psychoaktiv – sie lösen demnach, anders als das THC, keinen Rauschzustand aus. Die Einnahme von CBD-Produkten gestaltet sich damit für die Anwender sehr sicher.

Auch in anderen Ländern, wie beispielsweise den USA, erfreuen sich das CBD-Öl und seine Derivate einer großen Beliebtheit, sodass es von vielen Menschen zum Kochen oder aus Gründen der Entspannung angewendet wird.

Die Gesetzeslage hinsichtlich des Anbaus und der Verarbeitung von medizinischem Cannabis

In der EU war Deutschland eines der ersten Länder, welches einer Legalisierung von medizinischem Cannabis den Weg ebnete. Die Regierung sprach sich im März 2017 für die Legalisierung des Verkaufs und des Konsums von medizinischem Cannabis sowie den entsprechenden Derivaten, wie CBD-Öl, Cannabisextrakten und Blüten aus.

Medizinisches Cannabis zählt laut dem Betäubungsmittelgesetz seitdem zu den Arzneimitteln, welche weder als sicher noch als außergewöhnlich gefährlich eingestuft werden. Daher ist es für Unternehmen möglich, Cannabis-Produkte zu entwickeln und diese in den Handel zu bringen. Nachdem das medizinische Cannabis legalisiert wurde, wurde eine neue Abteilung innerhalb des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, kurz BfArM, eingerichtet, welche Anbau, Verarbeitung und Handel des medizinischen Cannabis und Produkten, die CBD enthalten, überwacht.

Erlaubter Anbau von Cannabis

In der Vergangenheit war es für Unternehmen möglich, bei dem BfArM im Rahmen einer Ausschreibung spezielle Anbaugenehmigungen für Cannabis zu erhalten. Im Zuge dessen mussten diese ihre Qualifikation und Eignung für den Anbau von Cannabis nachweisen. Unternehmen, die keine ausreichende Erfahrung in diesem Bereich vorweisen konnten, hatten daneben die Möglichkeit, eine Kooperation mit etablierten Cannabisbauern der EU einzugehen.

Die Verwaltung dieses Vorgehens gestaltete sich jedoch zu komplex, sodass die Regeln durch das BfArM geändert wurden. Heute kann somit jedes Unternehmen aus Deutschland, welches Erfahrungen im Bereich des Anbaus der Pflanzen vorweisen kann, eine Genehmigung für den Cannabisanbau beantragen.

Selbstverständlich ist es dabei nötig, dass die Hanfpflanzen und -samen stets den definierten Anbaustandards der EU entsprechen. Ist dies nicht der Fall, gelten diese laut Gesetz als Betäubungsmittel, sodass der Anbau strafrechtlich verfolgt werden müsste. Werden die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich der Verarbeitung des Cannabis erfüllt, können mit diesem beliebte CBD-Produkte, wie Extrakte, Vapes oder Öl, hergestellt werden.

Die CBD-Produkte wirken sich dabei in vielfältigen Bereichen positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Beispielsweise trägt die regelmäßige Anwendung von CBD-Öl zum Abbau von Stress bei und hilft, nach einem anstrengenden Tag zur Ruhe zu finden. Ebenfalls wirkt CBD schmerzlindernd und entzündungshemmend, sodass es in der Lage ist, eine Vielzahl von Krankheitssymptomen effektiv zu reduzieren.

Die Lage zu THC in Deutschland

Innerhalb der EU war Deutschland einer der ersten Staaten, welcher nicht nur CBD sondern auch medizinisches Cannabis legalisierte. In diesem ist Tetrahydrocannabinol, kurz THC, enthalten. Diese Verbindung ist bei dem Cannabiskonsum für die Rauschwirkung verantwortlich. Ärzte dürfen jedoch lediglich medizinisches Cannabis an ihre Patienten verschreiben, dessen THC-Gehalt unterhalb von 0,2 Prozent liegt.

Die Gesetzeslage in Deutschland zu Hanf

Durch das Betäubungsmittelgesetz werden in Deutschland auch die Regelungen hinsichtlich der Legalität weiterer Hanfprodukte definiert. In der Bundesrepublik dürfen den Endverbrauchern somit lediglich Produkte aus Hanf angeboten werden, welche vollständig verarbeitet sind.

Halb- oder unverarbeitete Varianten der Produkte der Hanfpflanze, wie Blätter, getrocknete Blüten oder Knospen, dürfen ausschließlich im Zuge der wissenschaftlichen Forschung oder kommerzieller Zwecke genutzt werden. In diesen ist in der Regel nämlich eine höhere Konzentration von THC enthalten.

Ist CBD-Öl in Deutschland legal?

Bei dem Nutzhanf handelt es sich um eine Hanfsorte, die von Natur aus nur eine sehr geringe THC-Konzentration enthält. Wird der Hanf ordnungsgemäß verarbeitet, ist es sogar möglich, das THC vollständig zu entfernen. Die gängigen Hanfprodukte enthalten so lediglich reines CBD, wodurch ihre Anwendung sich äußerst sicher gestaltet.

Der Großteil der CBD-Produkte, der im Handel angeboten wird, wie E-Liquids, Öle, Vapes, Extrakte oder Lebensmittel, werden aus dem Nutzhanf hergestellt. Somit sind diese vollkommen legal und können in Apotheken und Geschäften ohne Rezept erworben werden.

CBD-Öl wird in Deutschland beispielsweise in Drogeriemärkten, Apotheken oder Coffee-Shops angeboten. Die begehrten Produkte erfreuen sich auch in Online-Shops einer außerordentlich großen Beliebtheit. In diesen finden Verbraucher eine überaus große Auswahl an unterschiedlichen Produkten und können sich an den vielen Bewertungen anderer Kunden orientieren.

Die Einreise mit CBD nach Deutschland

Hinsichtlich der Einfuhr und des Transportes von CBD-Produkten gelten in der EU strenge Regeln. Daher ist es für Verbraucher empfehlenswert, mit Produkten, die CBD enthalten, wie beispielsweise CBD-Öl, nicht in die Bundesrepublik einzureisen.

Enthalten die CBD-Produkte nämlich mehr als 0,3 Prozent THC, gelten diese nach dem Recht der EU bereits als illegal. Die Produkte können so von den deutschen Behörden beschlagnahmt werden. Den Besitzern drohen dann entsprechende Strafen.

Die Zukunft von Cannabis in Deutschland

Der Cannabiskonsum nimmt in der Bundesrepublik kontinuierlich zu. Daher gibt es bereits einige Parteien, wie die Linke, die FDP und Die Grünen, die sich dafür einsetzen, eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland auf den Weg zu bringen.

Dadurch soll erzielt werden, dass der Kauf von Cannabis auf dem Schwarzmarkt unterbunden wird. Jedoch spricht sich die aktuelle Regierung aus CDU und CSU gegen die Legalisierung aus. Es könnte somit noch viele Jahre dauern, bis die Legalisierung von Cannabis in Deutschland tatsächlich vorgenommen wird.

Der Besitz von Cannabis, dessen THC-Gehalt über 0,2 Prozent liegt, ist in der Bundesrepublik somit aktuell noch illegal und wird mit Geld- oder sogar Gefängnisstrafen geahndet.

 


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