City Caddy Elke Jensen

CityCaddy: Interview mit Gründerin Elke Jensen

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Mit über 70 Jahren gründete Elke Jensen ihr Startup CityCaddy. Die Idee: Eine schicke und schöne Alternative zu Hackenporsche und Rollator zu kreieren. Wie genau das aussieht, welche Hürden die Entrepreneurin hatte und warum der CityCaddy nicht nur etwas für Senior:innen ist, verrät sie im Interview mit THE FREQUENT TRAVELLER.

Frau Jensen, wie laufen die Geschäfte?

Danke, gut. Wir sind ja nach ungefähr 6 Jahren Entwicklungszeit im April letzten Jahres an den Markt gegangen, dieser Schritt war sehr spannend und aufregend. Seitdem ist viel passiert: Die ersten Modelle habe ich den Kundinnen persönlich überreicht, dieser Kontakt war mir wichtig. Inzwischen ist unser Team gewachsen. Der CityCaddy ist nun in drei Farben erhältlich. Im November haben wir den Designpreis auf der blickfang-Messe in Hamburg gewonnen. Und vor kurzem hat der erste Mann einen CityCaddy gekauft, bisher waren es Damen. Mit steigender Bekanntheit wächst die Nachfrage, was uns natürlich sehr erfreut. So soll es sein.

Sie haben mit über 70 Ihr Startup CityCaddy gegründet: Wie kam es dazu? Was hat Sie dazu bewogen?

Ich war mein Leben lang gern aktiv und agil, viel unterwegs und bin immer auf der Suche nach Inspiration, auch jetzt im Alter. Mir war schon lange klar, dass mit Ende meiner Tätigkeit als Professorin an der AMD in Hamburg etwas Neues beginnen sollte. Mit zunehmenden Jahren merkte ich, dass ich mir im Alltag oft eine Stütze zum Anlehnen wünschte, um mich stabiler zu fühlen. Ganz wichtig war und ist für mich Ästhetik! So war die Idee des CityCaddy geboren. Er ist exklusiver Shopper, Trolley und moderne Gehhilfe in einem und dabei ein stilvoller Begleiter in der Stadt und auf Reisen.

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Startup Gründer:innen sind in den Köpfen der Menschen oftmals junge WHU Abgänger:innen, selten aber 50+: Hatten Sie wegen Ihres Alters mit Vorurteilen oder Hürden zu kämpfen?

Nun ja, ich würde sagen, dass mein Weg in die Selbständigkeit anders als bei jungen Gründer:innen verlaufen ist, ja. Beim Gespräch mit der Bankberaterin wurde ich z. B. direkt gefragt, ob auch eine jüngere Person als meine Vertretung mit an Bord sei. Das benötigte Kapital zur Gründung der UG habe ich letztendlich über „Family & Friends“ gestemmt, sie sind heute Gesellschafter:innen. Und was mir sehr zugute kam – ein Vorteil nach einem langen Berufsleben – ist mein großes Netzwerk. Ich habe sehr viel tatkräftige, professionelle Unterstützung erfahren: Ein guter Freund beriet mich beispielsweise als Kaufmann hinsichtlich des Business- und Finanzplans. Eine Freundin von mir ist Model auf den Marketingaufnahmen, eine ehemalige Studentin von mir hat die Renderings umgesetzt.

Sie hatten in Ihrem Leben viel mit Kunst & Kultur zu tun. Inwieweit hat Sie das beim CityCaddy beeinflusst?

Ja, mein Herz schlug schon immer für Design & Kultur, schon als junger Mensch habe ich mich dafür interessiert und begeistern können. Diese Vorliebe zog sich seit meinem Studium durch mein Leben. So hatte ich später u. a. auch eine eigene Galerie für Gegenwartskunst in Hamburg. Ich denke, es ist das Schöne, das ich suche. Und diese Ästhetik ist ja – neben der Hochwertigkeit der Materialien – ein wichtiger Aspekt beim CityCaddy.

In zwei Worten: Was macht Ihren CityCaddy so besonders?

Er motiviert.

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Warum ist Ihr “Hackenporsche” Ihrer Meinung nicht nur etwas für ältere Herrschaften – sondern auch etwas für Business Traveller, Familien und junge Menschen?

Auch hier ist die Schnittstelle die Kombination aus Design, Komfort und Funktionalität. Der Shopper bietet viel Platz, ob für Aktenordner, Einkäufe oder für einen Wochenend-Trip. Auch jüngere Menschen können gesundheitlich beeinträchtigt sein und daher Sicherheit und Halt schätzen. Der CityCaddy trägt zu Lebensfreude bei.

Was raten Sie allen anderen Gründer:innen – insbesondere all jenen, die bereits jenseits der 50 sind?

Traut Euch, geht die Dinge an. Auch, wenn Steine im Weg liegen. Und auch Scheitern ist erlaubt.

Wo stehen Sie mit dem CityCaddy in fünf Jahren? Welche Pläne schmieden Sie?

Wir haben verschiedene Ideen im Kopf – eine Variante mit Koffer beispielsweise oder mit Korb. Auch an der Weiterentwicklung des Trolleys an sich arbeiten wir. Langfristig möchte ich die UG in eine GmbH umwandeln.

Wenn wir Sie heute spontan besuchen kommen würden: Was gäbe es bei Ihnen zu essen? Und was zu trinken?

Es gäbe unbedingt ein Pasta-Gericht, ziemlich wahrscheinlich Orecchiette mit Brokkoli. Ich liebe diesen italienischen Klassiker. Dazu ein Glas „Wiener Gemischten Satz“ vom Magistratsweingut Cobenzl. Dieser Wein ist in Hamburg nur im Concept Store P36 in Hamburg erhältlich.

Welche Frage hätten wir Ihnen stellen sollen, haben es aber nicht?

Haben Sie noch weitere Engagements, neben der CityCaddy UG?

Liebe Frau Jensen, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Der ist online per Email bestellbar. Der Setpreis ist auf Anfrage. Mehr Informationen gibt es auf der Website.


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