Neu in Berlin! Das Mavericks Restaurant im Vienna House Andel’s Berlin

Die Gegend rund um die Landsberger Allee, Ecke Storkower Straße in Berlin ist eher kulinarisches Brachland. Allein die sterneprämierte Skykitchen und die Skybar im Vienna House Andel’s Berlin sorgte lange Zeit dafür, dass es Connaisseurs in die Gegend verschlug. Nun liefert das Vier-Sterne-Designhotel noch einen weiteren Grund für Genießer, der Ecke einen Besuch abzustatten. Das neu eröffnete Mavericks Restaurant bietet etwas, was es so in Berlin noch nicht gab: Kalifornische Küche…

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Zugegeben: Mit Kalifornien assoziiert man Einiges. Surfer beispielsweise, lange Strände, große Villen, ewige Sonne und jede Menge Spaß. Aber an herausragend gute regionale Küche denkt man eher weniger. Doch wer das Mavericks Restaurant im Vienna House Andel’s Berlin einmal besucht, wird eines Besseren belehrt. Die Karte in Wellenform bietet allerlei Gegrilltes, aber auch jede Menge Fisch, Meeresfrüchte und leichte Speisen mit asiatischem Anklang (beispielsweise Faked Sushi Bowl oder Mavericks Roll – eine gebackene Maki-Rolle).

Natürlich darf auch der üppige Wagyu-Beef-Burger mit Süßkartoffelpommes nicht fehlen, doch die Gerichte muten vornehmlich eher leicht und gesund, anstatt typisch amerikanisch – sprich kohlenhydrate- und fetterich – an. Denkt man eine Sekunde länger darüber nach, passt die leichte, frische Kost aber durchaus. Immerhin achtet man in Kalifornien auf seine Linie – der Strandfigur wegen. Versteht sich.

Mavericks Restaurant: Surfer-Spirit am Rande des Prenzlauer Bergs

Doch widmen wir uns erst einmal dem Interieur des Restaurants. Das ist nämlich ebenso einzigartig, wie das kulinarische Konzept. „Pretty awesome“ und sehr kalifornisch mutet die Einrichtung an, die vor allem eines einfängt: Den Surfer-Spirit.

Da prangt ein gigantisches Schwertfisch-Graffiti auf der freigelegten Ziegelwand, bunte Skateboards schmücken die hellen Holzpaneele. Die weißen Servietten sind in Lederarmbänder eingewickelt und kleine Kakteen in Gläsern schmücken die Tische. Einzig überrascht bei dieser gemütlichen Industrial-Beach-Melange, dass die Lampen ein wenig zu hell leuchten – was vor allem dann stört, als bald es dunkler wird. Dennoch: Dass man in dem Designhotel Vienna House Andel’s Berlin in Sachen Interieur nicht enttäuscht wird, überrascht kaum. Hat sich das Vier-Sterne-Haus doch Design bis ins Detail auf die Fahne geschrieben.

Reservieren lohnt sich

Obwohl das Mavericks erst im Mai 2017 eröffnete, ist an diesem Montagabend einiges los, was vor allem für eine gewisse Lautstärke sorgt, denn in dem Restaurant sitzt man dicht bei dicht. Die Gästeschar setzt sich aus Business-Reisenden und Hotelbewohnern, aber auch aus der Nachbarschaft zusammen. Auch Stammgäste würde es bereits geben, erzählt uns unsere freundliche Bedienung Monique. Die wirkt ebenso „laid back“, wie das Restaurant selbst, mit Tattoos an den Armen und einem Polohemd. Prätentiös und überkandidelt wirkt das Mavericks Restaurant in jedem Fall nicht.

Stattliche Portionen, stattliche Preise

Trotz aller Lässigkeit sind die Preise wiederum recht stattlich. Wir entscheiden uns für einen Classic Cobb „Brown Derby“ Salat und Tequila Shrimps auf leicht geräucherten Paprikagemüse als Vorspeise – beide Gerichte kosten stolze 14,50 Euro. Andererseits: Vorab wird frisches Brot mit Rote-Beete-Hummus gereicht und die Portionen sind mehr als üppig. Der sagenhaft knackig-frische Salat mit knusprigem Bacon und der besten Avocado, die wir lange gegessen haben, ist eigentlich eine Mahlzeit für sich. Wir müssen etwas stehen lassen, um noch Platz für den nächsten Gang zu lassen.

Mavericks Restaurant: Wo Fleischesser glücklich werden

Die Auswahl an Hauptspeisen macht Fleischesser glücklich: Surf ’n Turf, gegrillter „Catch of the Day“ (bei unserem Besuch gibt’s Forelle) oder Roastbeef vom U.S. Prime Beef finden sich da auf der Karte. Wer lieber vegetarisch isst, kann sich an der Faked Sushi Bowl (Lauwarmer Quinoa, Frühlingslauch, Sojabohnen, grüner Spargel, Spinat), der California Club Pizza oder an den zahlreichen, aber ebenso üppigen Side Dishes satt essen. Wir entscheiden uns – na klar – für Surf ’n Turf (Kalbsfilet, 1/2 Hummer, roh marinierter Spinat, Sauce Hollandaise) für 35,00 Euro und ein 180 Gramm Filet vom Irish Hereford Beef (Kräuter-Tomate, gegrillte Salatzherzen). Herausragend ist die Fleischqualität, auf den Punkt ist das Filet wie gewünscht medium rare gegrillt. Und auch wenn man zunächst annimmt, dass das Gericht, das gänzlich ohne Sauce serviert wird, etwas asketisch anmutet, so bedarf es gar keiner weiteren Geschmackskomponente. Das Fleisch steht für sich. Überragend!

Allein: Eine weitere Beilage hätte es zum Filet geben dürfen, beispielsweise den köstlichen roh marinierten Spinat, der zum Surf ’n Turf gereicht wird. Eindrucksvoll präsentiert sich der orange leuchtende halbe Hummer auf dem ebenfalls sehr zarten Kalbsfilet. Die Fummelarbeit lohnt sich: Der Hummer ist pointiert gegart. Und auch wenn das Gericht wenig innovativ sein mag: Dieser Klassiker stimmt jeden Genießer froh.

Hausgemachte Limonade und Coppola-Wein

Eine Nachspeise können wir uns nach den üppigen Portionen nur noch teilen. Wir wählen Blueberry Granola, ein Gericht aus Joghurtcreme, Blaubeere, Erdbeere und Knuspermüsli. Sehr lecker, aber ebenfalls von wohlgemeinter Größe und vor allem eher ein Frühstücksgericht, als ein Dessert. Das nächste Mal werden wir wohl eher den Walnut Tart oder den Beachbreak Brownie wählen.

Herausragend sind wiederum die Drinks im Mavericks Restaurant. Köstlich ist die hausgemachte Limonade aus Apfel und Bergamotte (faire 3 Euro). Auch die Longdrinks müssen sich geschmacklich und optisch nicht verstecken. Oder man wählt aus der reichhaltigen Auswahl an kalifornischen Rebsorten ein Glas Wein: So wird zum Beispiel ein Chardonnaye vom Weingut Francis Ford Coppola angeboten. Wenn man dann noch in einer größeren grupp an der langen Holztafel in der Mitte des Raumes Platz nimmt und es hinter einem in der offenen Küche zischt und brutzelt, ja, dann könnte man sich wirklich für einen Moment in Kalifornien wähnen.