Social Business

Social Business: Die spannendsten nachhaltigen Unternehmen

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Was ist eigentlich ein Social Business? Was macht sie so interessant und welche Unternehmen entwickeln sich aktuell spannend? Wir geben Antworten und stellen die interessantesten Social Business Unternehmen vor.

Was ist ein Social Business Unternehmen?

Der Grundgedanke ist dieser: Die Wirtschaft bzw. Akteure in der Wirtschaft müssen nicht immer nur 100% profitorientiert sein. Wirtschaft kann auch soziale oder ökonomische Probleme lösen. Ein Social Business Unternehmen will also mit seinem Ansatz oder seinem Produkt die Welt ein bisschen besser machen. Wichtig ist zwar auch hier der wirtschaftlichen Erfolg, denn nur so kann ein Social Business überleben. Doch die Gewinne werden nicht beispielsweise an Investor*innen ausgeschüttet, sondern in das Sozialunternehmen und seine gesellschaftlichen Ziele reinvestiert. Und noch wichtiger, als der rein wirtschaftliche Erfolg ist der soziale Gewinn. Beim Social Business Unternehmen geht es in aller erster Linie darum, ein gesellschaftliches oder ökologisches Problem in unserer Welt zu lösen.

Anders gesagt: Es stehen nicht nur ein Ziel (Profit), sondern gleich zwei Ziele (Profit & damit die sozialen Ziele erreichen) im Fokus eines Social Business Unternehmen. Man spricht hierbei von der „Double-Bottom-Linie“. Gerade zu Beginn kann sich allerdings ein Social Business kaum von selbst tragen. In der Regel werden die nachhaltigen und sozialen Unternehmen dann von Vereinen oder Organisationen unterstützt. Oder auch von Social Investors, die mit Fördermitteln gezielt in sozial verantwortliche Businesses investieren. Dabei verzichten sie auf spekulative Gewinne.

Mögliche Ziele eines Social Business Unternehmen

  • Wege finden, den Kapitalismus zum Wohl aller zu verbessern.
  • Menschen (Konsum-)Alternativen bieten.
  • Mit schlauen Geschäftsideen die Welt positiv verändern.
  • Vorreiter mit Innovationen sein.
  • Langfristig und nachhaltig denken und handeln.

Spannende Social Business Unternehmen auf einen Blick

Social Business boomt! Und das aus gutem Grund. Denn in unserer Gesellschaft findet seit einigen Jahren ein Wandel statt. Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, ihren Alltag nachhaltiger und sozial verantwortlicher zu gestalten. Das schlägt sich auch und vor allem im Konsumverhalten aus. Deswegen steigt auch weiterhin die Nachfrage nach Social Business. Wir stellen die spannendsten Unternehmen aus dem Bereich vor.


#1: CheWOW

Vegetarische Fleischalternativen gibt es viele. Was CheWOW anders macht? Das Food Start-Up setzt auf auf innovative, nachhaltige und vor allem regionalen Rohstoffe! Das Sortiment umfasst knusprige Nugg*ts aus Ackerbohnen und veganes Kürbiskern Gyr*s. Die nachhaltigen und gesunden Leckerbissen von CheWOW bieten Fleischliebhabern, Flexitariern, Vegetariern und Veganern eine spannende Abwechslung. Und mehr noch: Um für ein gesünderes Ökosystem zu sorgen, kooperiert CheWOW mit der Bienenschutz Initiative Hektar Nektar und unterstützt mit jedem Produkt ImkerInnen in Deutschland, die für Artenvielfalt sorgen. Den Storelocator und weitere Informationen finden Sie unter www.CheWOW.de.

Wir haben ein Interview mit den Gründer*innen von CheWOW geführt. Hier geht’s zum Artikel.


#2: biobaula

Rundum natürliche und 100% umweltfreundliche und plastikfreie Reinigungsmittel – von den Inhaltsstoffen bis zur Verpackung: Das ist der Grundsatz der Marke Biobaula. Das Unternehmen aus dem oberbayerischen Bruckmühl kreiert nachhaltige Reinigungsmittel in Tab-Form. Das ist smart und einfach. Man kauft die Reinigungstabs und erhält unter Zugabe von Wasser ein fertiges Reinigungsmittel. Die Produkte sind in zahlreichen Ländern im stationären Handel sowie online verfügbar. Weitere Informationen unter www.biobaula.com


#3: lycka

Wie gut kann vegane Schokolade oder veganes Eis eigentlich schmecken? Die Antwort: Richtig gut! Seit der Gründung 2014 steht das Hamburger Social Business lycka für schmackhafte Bio Produkte aus 100% natürlichen Inhaltsstoffen und sozialem Anspruch. Dabei arbeitet lycka eng mit der Welthungerhilfe, die das Social Business nachhaltig unterstützt. Ganz konkret heißt das beispielsweise: Von jedem verkauften Becher fließen 11 Cent in das gemeinsame Projekte mit der Welthungerhilfe, das Kindern in Ostafrika warme Schulmahlzeiten ermöglicht. Die Mission ist klar: Glücksgefühle am Gaumen und im Herzen zu bescheren. Mehr Infos unter https://lycka.bio.


#4: Too Good to Go

Mit der App To Good to Go kann man stark vergünstigte Lebensmittel und fertige Gerichte in der Nähe einkaufen, die in den jeweiligen Partnerläden unverkauft geblieben sind. Bevor also die Leftovers der Lieblingsrestaurants und Hotel-Buffets, die Obst- und Gemüsetüten und vieles mehr auf den Müll landen, kann man sie über die App reservieren und für einen reduzierten Preis selbst abholen. Dabei zeigt die App, was es im Umkreis von 3km oder mehr alles so im Angebot gibt. Das dänische Unternehmen arbeitet mittlerweile mit 5400 Betrieben in ganz Europa zusammen. Und mehr noch: Von TGTG ist auch die Aktion „oft länger gut“ welche sich dafür stark macht, den Hinweis „oft länger gut“ neben das MHD zu drucken um darauf aufmerksam zu machen, dass man seine Sinne nutzen sollte, bevor man Lebensmittel nach dem MHD wegwirft. Denn: Knapp die Hälfte der Deutschen verwechselt noch immer das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) mit dem Verbrauchsdatum. Bei der Aktion machen bereits viele Unternehmen mit, darunter Lidl und andere große Ketten. Mehr Infos unter https://toogoodtogo.de/.


#5: share

share ist eine soziale Marke, die nach dem so genannten „1+1 Prinzip“ arbeitet. Damit ist die Brand angetreten, nicht weniger als „die Welt zu verbessern“. Mit jedem gekauften share-Produkt wird direkt einem Menschen in Not geholfen. Das bedeutet im Klartext: Jedes Lebensmittel (Studentenfutter, Tafelschokolade, Müsliriegel, Nudeln, Reis, Mehl) spendet eine Mahlzeit, jedes Pflegeprodukt (Seife, Handreinigungsschaum, Duschgel, Creme, etc.) spendet ein Hygieneprodukt und jedes Getränk (Wasser in 100% recycelten Flaschen; Erfrischungsgetränke, Pflanzenmilch) spendet einen Tag Trinkwasser. Dabei können die Käufer*innen dank eines Tracking-Codes auf der Verpackung jederzeit verfolgen, wo die Hilfe genau ankommt. Die Produkte sind beispielsweise bei Rewe, DM, Billa in Österreich erhältlich – und natürlich online


#6: Einhorn

„Die faire Kondom und Perioden Revolution“ – daran arbeitet die junge Social Business Marke Einhorn seit März 2015. Und das mit viel Engagement und zugleich mit Hilfe von kunterbunten Marketing-Maßnahmen. Die Verpackungen sind echte Eyecatcher, der Web-Auftritt und insbesondere die Social Media Kanäle machen richtig Freude. Bei all dem Spaß wird die faire Mission aber nicht vergessen. So achtet Einhorn bei der Produktion auf eine transparente Wertschöpfungskette. Bei den Periodenprodukten wiederum gibt es Menstruationstassen sowie Tampons aus zertifizierter Bio-Baumwolle. Und: 50% des Profits wird in gemeinnützige Projekte wie z.B. fairstainable Standards im Kautschukanbau oder Menschenrechtsprojekte in Tansania re-investiert. Gibt’s online oder bei DM.


#7: Polarstern

Ökostrom. Echt. Wirklich. Und ohne ganz ohne Greenwashing einer Corporate Responsibility-Abteilung (wie bei vielen anderen Stromanbietern). Bei Polarstern setzt man auf Transparenz. Die drei Gründer Simon, Florian und Jakob unterstützen mit ihrem #TeamWirklich von Anfang an für jeden künden eine Familie in Kambodscha beim Bau einer kleinen Biogasanlage mit 20 Uri im Jahr. Denn die weltweite Energiewende ist die Grundidee und die DNA des Unternehmens. Dabei unterscheidet sich Polarstern preislich überhaupt nicht von herkömmlichen Stromanbietern. Und auch der Wechsel ist kinderleicht – und geht komplett online. Mehr Infos gibt’s dazu auf dem eigenen Magazin sogar einen aufschlussreichen Artikel.


#8: Ecosia

Ecosia ist eine Suchmaschine – und dennoch anders. Denn: Die Gewinne, die das Social Business erwirtschaftet, werden genutzt,um Bäume zu pflanzen. Und zwar dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Denn: Server sind echte Energiefresser. Wäre das Internet ein Land, so heißt es bei Ecosia, so stünde es in puncto Stromverbrauch auf Platz 3 der Weltrangliste. Deswegen setzt Ecosia seit 2018 auf eigene Solaranlagen. Dadurch werden alle Ecosia-Suchvorgänge mit 100% erneuerbarer Energie versorgt. Einfach Ecosia im Browser installieren und nachhaltig nach Themen und Infos suchen. So einfach geht Nachhaltigkeit.


#9: indola Act Now!

Eine professionelle hochwirksame Hair-Caire Linie – aber nachhaltig, vegan und 100% recyclebar. Das ist indola Act Now! Kurz auf den Punkt gebracht: Alle Produkte sind vegan und in Kooperation mit Plastic Bank produziert. Das Sozialunternehmen Plastic Bank hat bekämpft sowohl den Plastikmüll, der jedes Jahr in unsere Meere gelangt, als auch die Armut in Entwicklungsregionen. Die Verpackung wird aus bis zu 97% recyceltem und vollständig wiederverwertbarem Kunststoff hergestellt. Mehr Infos gibt’s hier.


#10: happybrush

„OralCare That Really Cares“ – das ist das Motto von happybrush, der nachhaltigen, elektrischen Zahnbürste. Diese ist nicht nur im Gegensatz zu gängigen Markenprodukten deutlich fairer im Preis. Bei der Herstellung wird auf 100% recycelbare Materialien und auf nachwachsende Rohstoffe gesetzt. Auch bei den anderen Produkten steht Nachhaltigkeit und Qualität im Vordergrund. So sind beispielsweise alle Zahnpasta-Varianten vegan, glutenfrei und „Made in Germany“: Ohne Natriumlaurylsulfat, ohne Triclosan, ohne Palmöl und Mikroplastik. Und mehr noch: Pro verkaufter Zahnpasta und Mundspülung sorgt das Social Business zusammen mit Plan International für 2 Tage Wasser für Menschen in Not, pro Zahnseide für einen Tag und mit jeder Packung Aufsteckbürsten für 1 Woche Wasser. Mehr Infos unter https://www.happybrush.de.


#11: Zero Percent

Was brauche ich wirklich, um mich wohlzufühlen? Diese Frage stellen sich viele, die auf der Suche nach einem „mindful lifestyle“ sind. Meist sind es nicht radikale Veränderungen, sondern gerade die kleinen Schritte, die große Wirkung entfalten. Genau hier setzt das Start-up Zero Percent an. Die Plattform für einen achtsamen Lebensstil bündelt in ihrem Webshop Produkte für den Verzicht mit Genuss. In acht Kategorien (0%-Alkohol, 0%-Milchprodukte, 0%-Gluten, 0%-Pestizide, 0%-Zucker, 0%-Fleisch, 0%-Mikroplastik sowie feines Wasser) finden Konsument:innen gesunde und verantwortungsbewusste Alternativen zu herkömmlichen Produkten. 

Wo? Unter www.zeropercent.shop/de und in Kürze auch in Supermärkten, Reformhäusern und Drogerien.


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