Die Skyline Warschaus wirkt auf Besucher vergleichsweise kompakt, aber nicht minder ausdrucksstark: Vis-a-vis dem Kulturpalast aus sozialistischer Zeit ragen drei Wolkenkratzer in den Himmel und stehen für die Wirtschaftskraft des neuen Polens. In ihrer Mitte befindet sich das Intercontinental Warschau.
Das 154 Meter hohe Gebäude mit der charakteristischen Aussparung wurde von einem österreichischen Architekten-Team unter Tadeusz Spychala entworfen und zwischen 2001 und 2003 errichtet. Ursprüngliche Pläne sahen einen geschlossenen Turm mit gläserner Fassade vor, was die Anwohner eines nahegelegenen Wohnkomplexes auf den Plan rief. Der Schattenwurf des Wolkenkratzers wäre so mächtig gewesen, dass kein Sonnenlicht mehr in ihre Wohnungen gedrungen wäre. Sie klagten und erhielten Recht. Statt das Prestigeprojekt zu stoppen, siegte jedoch polnischer Erfindergeist. Der Mittelbau wurde entlang seiner Diagonale verkleinert; die Gebäudespitze behielt ihr quadratisches Format und wird seitdem von einem schmalen Pfeiler an der offenen Kante gestützt. Ein erfreulicher Streitfall, der Warschau um eine Sehenswürdigkeit bereicherte.
Wohnen im Businesshotel mit fünf Sternen
Das Intercontinental Warschau zählt neben dem altehrwürdigen Bristol zu den besten Hotels der polnischen Hauptstadt. Besuchern stehen insgesamt 414 Zimmer in fünf Kategorien zur Verfügung. Die Standardzimmer (Etagen 22-34) bieten mit 34 Quadratmetern genügend Platz für mehrtägige Aufenthalte. Ein großzügiger Arbeitsplatz, Panoramafenster und helle Bäder mit Badewanne und separater Duschkabine zählen zu den Ausstattungs-Highlights. Wer uneingeschränkten Ausblick genießen will, bucht am besten die Club Floor Zimmer (gleiche Größe und Ausstattung) in den Etagen 35 bis 41. Eine empfehlenswerte Option für Langzeitaufenthalte sind die Residence Suites, die über vollausgestattete Küchenzeilen und zubuchbare Service-Kategorien verfügen. Auch hier kann zwischen einfachen Studios (34 Quadratmeter) und Executive Rooms (bis zu 84 Quadratmetern) gewählt werden.
Die Einrichtung aller Zimmerkategorien ist konservativ und komfortabel, ganz wie man es von Häusern der Marke Intercontinental erwartet. Verschleißspuren sind trotz guter Pflege nach knapp 15 Jahren nicht zu leugnen – ebenso wie das Gefühl, dass ein modernes Interieur besser mit der Immobilie harmonieren könnte.
Die gewissen Extras im Intercontinental Warschau
Pluspunkte sammelt das Intercontinental Warschau hingegen bei Service und den öffentlichen Räumlichkeiten. Das Personal ist durchweg freundlich, kompetent und zuvorkommend. Dreizehn repräsentative Konferenzräume und modernes Multimedia-Equipment können für Meetings gebucht werden. Auf Wunsch vermittelt das Konferenz-Team auch externe Dienstleister wie Hostessen, Floristen, Konferenz-Techniker oder Dolmetscher. Für vertrauliche Unterredungen oder kleine Arbeitsrunden mit Kollegen steht ferner die Executive Club Lounge im 41. Stock zur Verfügung.
Intercontinental Warschau: Gastronomie und Freizeitangebote
Nach Feierabend erwarten die Besucher zwei gehobene Restaurants sowie eine Bar. Während im „Downtown Restaurant & Steakhouse“ eher casual gegessen werden kann, experimentiert Starkoch Karol Okrasa im Restaurant „Platter“ mit polnischer Cuisine und inernationalen Finessen. Das brachte dem Gourmet-Restaurant laut Guide Michelin einen Platz unter den 45 besten Restaurants in Polen ein. Um die köstlichen Kalorien wieder abzutrainieren, empfiehlt sich ein Abstecher ins „RiverView Wellness Center“ im 43. und 44. Stockwerk. Neben Fitnesskursen und modernen Geräten animiert vor allem der höchstgelegene Swimmingpool Europas zu sportlicher Betätigung. Kann ein Feierabend in Warschau noch entspannter verlaufen? Ja, im angrenzenden Whirlpool mit direktem Blick auf den Kuturpalast und Warschaus abendliche Skyline.