Seit ihrer Eröffnung im Dezember 2015 ist die Herzog Bar in München zur Anlaufstelle für ortsansässige Bildungstrinker avanciert. Da, wo früher Herzog Wilhelm V. von Bayern die Maxburg errichten ließ, türmen sich nun lupenreine Eiswürfel und hochkarätige Spirituosen. „The Frequent Traveller“ über das Bollwerk gegen den Durst.
Das Design der Münchner Herzog Bar spricht Bände: Materialien wie der helle handgegossene Terrazzo Boden, die handgefertigten Lounge-Sofas oder allgegenwärtiges Messing erzeugen bei Besuchern eine feudale Grundstimmung. Mittendrin befindet sich der Bartresen aus schwarzem Beton. Alles sieht derart stimmig aus, als wäre dieser Ort schon immer eine Bar gewesen. Doch der Weg war für das Gründerteam um Maximilian Gradl und Lukas Motejzik überaus beschwerlich: Nicht nur das Amt für Denkmahlschutz und der Freistaat Bayern waren die Sparringspartner für beide Unternehmer, sondern auch der Bundesrechnungshof. Insgesamt verzögerten die Abstimmungsrunden zu den Bauauflagen die Eröffnung um ein volles Jahr. Statt ihr Team zu vertrösten, luden die Gründer zum Thinktank und entwickelten ein stimmiges Nischenkonzept. Die Detailliebe macht sich nun bezahlt. Seit Januar 2016 können die Mixologen Marvin Jacob, Florian Saxinger und Alessandro Muro endlich zum Volke sprechen – bevorzugt in flüssiger, hochprozentiger Manier.
High-Balls und Light Drinks in der Herzog Bar
Eine Spezialität der Herzog Bar lässt sich auf Anhieb erspähen: Insgesamt neun Steckplätze für die Soda-Guns zieren den Tresen und machen das Lokal weitgehend unabhängig von der Softdrink-Industrie. So können Gäste beispielsweise Cola, Tonic Water, Zitronen-Limo sowie Ginger Beer aus hauseigener Produktion bestellen. Dieser Umstand macht auch klassische Longdrinks wie Gin Tonic zu einem Geschmackserlebnis. Die Auswahl ist auf knapp ein Dutzend Signature- und Longdrinks begrenzt. Gemeinhin ist die Karte jedoch als freundliche Empfehlung des Barpersonals zu verstehen, bei Sonderwünschen helfen die Mixologen gerne aus. Umfangreicher ist hingegen die Weinkarte, die über 200 Positionen führt. Geeiste Wasserflaschen mit Messingverschluss als Begrüßung, glasklare Eiswürfel mit Barlogo sowie Ladestationen für elektronische Geräte im Lounge Bereich komplettieren den Eindruck einer Bar, die es ernst meint.