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Ein Vorstellungsgespräch ist wie ein Laufsteg, nur dass Dinge wie Verlässlichkeit, Auftreten und Taktgefühl bewertet werden. Wer also mit einem Balconette BH aufkreuzt, der unter der engen Bluse mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht als der eigene Lebenslauf, setzt von Anfang an das falsche Signal. Denn Kleidung kann mehr über jemanden verraten als tausend Worte.
Wenn der erste Eindruck alles sagt – und leider das Falsche
Kaum sitzt man im Raum, ist das Urteil eigentlich schon gefallen. Der erste Eindruck basiert auf Äußerlichkeiten, Körpersprache und kleinen Details, die oft gar nicht bewusst wahrgenommen, aber intuitiv bewertet werden. Zu aufreizende Kleidung wird schnell als unprofessionell empfunden. Genauso wie ungepflegte Schuhe oder ein zerknittertes Hemd.
Wichtiger als ein perfekter Stil ist dabei ein authentischer, zum Anlass passender Look. Gepaart mit einem offenen, aufrechten Auftreten, einem festen Händedruck und einem Blick, der nicht am Boden klebt, lässt sich viel rausholen.
Zu spät, zu unvorbereitet, zu desinteressiert – ein Dreiklang des Scheiterns
Fünf Minuten Verspätung können im Vorstellungsgespräch mehr zerstören als ein Versprecher im Lebenslauf. Wer es nicht rechtzeitig schafft, wirkt schnell unzuverlässig – auch wenn die U-Bahn schuld war. Und wer dann noch völlig unvorbereitet auftaucht, keine Ahnung vom Unternehmen hat und nicht mal weiß, auf welche Stelle er sich beworben hat, sollte sich auf einen kurzen Gesprächsverlauf einstellen.
Dazu gehört auch: Fragen stellen. Um echtes Interesse zu zeigen. Wer keine Fragen hat, wirkt nicht entspannt, sondern desinteressiert. Gute Fragen drehen sich ums Team, um den Arbeitsalltag oder um Weiterentwicklung. Die Themen Gehalt und Benefits kommen später – und zwar dann, wenn sie vom Unternehmen aufgerufen oder bei einem zweiten Gespräch eingebettet werden können.
Die Sache mit der Ehrlichkeit und auch vergangenen Arbeitgebern
Wer sich selbst und seine Fähigkeiten authentisch einordnet, ohne in Superlativen zu baden, macht vieles richtig. Der Lebenslauf sollte stimmen, Lücken müssen nicht geschönt, sondern schlüssig erklärt werden.
Unstimmigkeiten fallen auf – spätestens, wenn Rückfragen kommen und die Antworten bröckeln. Und auch Schwächen dürfen Raum bekommen – wenn sie zeigen, dass daraus gelernt wurde. Denn niemand erwartet Perfektion, aber Glaubwürdigkeit ist nicht verhandelbar.
Die Versuchung ist groß, die Vergangenheit in ein schlechtes Licht zu tauchen. Aber wer lästert oder alte Konflikte ausbreitet, wird schnell zum Risiko-Kandidaten. Denn wer so redet, wirkt nicht ehrlich, sondern undiplomatisch. Besser ist es, den Fokus auf den eigenen Wunsch nach Veränderung zu legen. Neue Perspektiven, Weiterentwicklung, mehr Verantwortung.
Wenn das Smartphone mehr Aufmerksamkeit bekommt als der Personaler
Es gibt wohl kaum etwas Peinlicheres, als wenn mitten im Gespräch ein Handy klingelt oder aufleuchtet. Selbst ein vibrierendes Gerät auf lautlos kann die Gesprächsdynamik nachhaltig ruinieren.
Wer mehrfach auf die Uhr schaut oder mit den Augen zum Display rutscht, sendet damit, dass er mit den Gedanken woanders ist. Ein ausgeschaltetes Smartphone ist deshalb kein Verlust, sondern ein Vorteil.
Fazit zu den No-Gos beim Bewerbungsgespräch
Am Ende entscheidet oft das Zusammenspiel kleiner Dinge. Wer sich wohlfühlt in seiner Kleidung, klar im Kopf und aufmerksam im Gespräch bleibt, hat gute Chancen.
Am Ende wird es nur einen kleinen Unterschied machen, ob man jetzt einen Bralette BH trägt, sich einmal zu viel räuspert oder zufälligerweise die gleiche Lieblingsfußballmannschaft angefeuert wie die Chefin. Wichtiger ist, dass man ehrlich ist und sich nicht komplett verstellt – sonst gibt es spätestens in der Probezeit das böse Erwachen.