barrierefreier Arbeitsplatz

Barrierefreier Arbeitsplatz: So geht’s

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Das Thema Inklusion ist schon lange bei modernen Unternehmen angekommen. Immer mehr Arbeitgeber:innen verstehen, dass ein Arbeitsplätze barrierefrei gestaltet werden müssen – um fähige Mitarbeitende, unabhängig ihrer körperlichen Verfassung für das Unternehmen zu gewinnen. Doch was muss beim Thema barrierefreier Arbeitsplatz beachtet werden? Die wichtigsten Tipps haben wir.

Es ist eine Entwicklung, die nur begrüßenswert ist. Unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger und diverser. Und das strahlt sich auch in das Berufsleben aus. Für Menschen mit Behinderung ist daher ein barrierefreier Arbeitsplatz notwendige Grundlage, um am üblichen Arbeitsalltag voll teilhaben zu können – und das ohne Einschränkungen und auf Augenhöhe. Allerdings gibt es noch viel zu tun. Wie eine Studie aus dem Jahre 2019 zeigt, sind nur ein Viertel aller Unternehmen in Deutschland auch tatsächlich barrierefrei. Das wird sich aber wohl in der Zukunft mehr und mehr ändern, denn Arbeitgeber:innen sind hierzulande um Inklusion bemüht. Einerseits, da es den Zeitgeist trifft. Andererseits, da so das volle Potential des Arbeitsmarkt ausgeschöpft werden kann. Denn für viele Fachberufe ist es nebensächlich, ob eine körperliche Behinderung vorliegt oder nicht.

Vorausschauend Planen – und Kosten sparen

Wenn Unternehmen bei den Büros und Gebäuden bereits beim Bau vorausschauend barrierefrei planen, sparen sie nicht nur langfristig Geld – weil spätere, etwaige Umbaumaßnahmen vorgebeugt wird. Man schafft auch ein gesundes Umfeld für Innovationen. Und eine gute Grundlage, um eine neue Kundschaft zu generieren. Zudem gibt es für das Schaffen von einem barrierefreien Arbeitsplatz auch verschiedene Fördermöglichkeiten. So werden beispielsweise alle Arbeitsmittel, die für eine behinderungsgerechte Gestaltung des Büros und des jeweiligen Arbeitsplatzes notwendig sind, subventioniert. Dazu gehören unter anderem spezielle Bürostühle sowie Hebewerkzeugen oder Computersystem für sehbehinderte oder blinde Mitarbeitende. Auch Kosten für den barrierefreien Zugang zum Büro können gefördert werden. Dazu zählen Rampen für Rollstühle oder Behindertentoilette. Nicht immer ist es Unternehmen und insbesondere kleineren Startups möglich, ein neue Bürogebäude zu bauen. Sie ziehen oftmals in Büroflächen, die sich im Altbau mitten in der Stadt befinden. Auch hier lassen sich Barrieren minimieren, beispielsweise mit Hilfe eines smarten Treppenlifts. Es ist lohnenswert, sich vorab über die Treppenlift Kosten und die jeweiligen Förderungsoptionen schlau zu machen – denn auch hier unterstützt der Staat oftmals. Und noch eine gute Nachricht: Für Anschaffung, Wartung und Instandhaltung von Einrichtung, Technik, Hilfsmitteln sowie Schulungen von Mitarbeitenden werden die Kosten teilweise bis zu 100% gedeckelt.

Doch was ist ein Barrierefreier Arbeitsplatz eigentlich genau?

Grundsätzlich kann man sagen: Ein barrierefreier Arbeitsplatz bietet viel Bewegungsfreiheit und ausreichend Raum für einen Rollstuhl – und das Wenden mit dem Rollstuhl. Zudem muss der Schreibtisch umfahren werden können. Das bedeutet, dass keine Schalter, Stecker oder Möbel um den Schreibtisch herum, stehen sollten. Alle Geräte und anderen beweglichen Dinge auf dem Tisch sollten aus einer sitzenden Position bequem zu erreichen sind. Das gilt nicht nur für den einzelnen Arbeitsplatz, sondern – bestenfalls – auch für die Meeting-Räumlichkeiten in dem Büro. Zudem profitieren auch Menschen ohne Behinderung von ergonomischem Mobiliar.

Handelt es sich wiederum um einen sehbehinderten oder blinden Mitarbeitenden, sind spezielle Sonderausrüstungen sowie besondere Computersystem nötig, so dass auch hier keine Barriere zur erfolgreichen Mitarbeit vorliegt.

Was für Möglichkeiten gibt’s beim Thema barrierefreier Arbeitsplatz

Die Pandemie hat gezeigt: Moderne Unternehmen brauchen keine gigantischen Büroflächen mehr. Im Home Office kann genauso effizient und effektiv gearbeitet werden, was es vielen – gerade kleineren Startups – ermöglicht, die Mitarbeiter:innenschaft inklusiver zu gestalten. Der Grund: Menschen mit Behinderung können in ihrem meist barrierefrei eingerichteten Home Office digital am Arbeitsplatz teilnehmen. Eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht. Denn geht es doch gerade beim Arbeiten mit Menschen auch und vor allem um den persönlichen Kontakt, um echtes Teamgefühl zu kreieren. 

Dennoch sind es gerade moderne Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten, die eine barrierefreie Arbeitsplatzausstattung erleichtern. Für die Arbeit am Computer gibt es beispielsweise smarte Hilfsmittel wie:

  • spezielle Geräte wie Sondertastaturen, Mausersatzgeräte oder Spezialmäuse, Joysticks, Augensteuerung oder Spracherkenner.
  • clevere Software, die mit Hilfe von direkter Spracheingabe oder Bildschirmvergrößerung funktioniert – oder die Funktionen von Maustasten simuliert

Im Optimalfall müssen Dinge wie rutschfester Bodenbelag, Flurbreite und ein barrierefreier Außenbereich (beispielsweise ein Pkw-Parkplatz in der Nähe zum Eingang). Zudem sollten die Sanitätsbereiche auch für Menschen im Rollstuhl nutzbar sein. Dazu zählen Dinge wie:

  • Türen müssen für den Notfall von außen entriegelt werden können.
  • Ausreichend Platz für Wendemöglichektein auf einer Fläche von 1,50 Meter auf 1,50 Meter.
  • Sämtliche Ausstattungselemente müssen auch in sitzender Position erreichbar sein.
  • Armaturen haben einen Hebeln und sind in der Temperatur auf 45 Grad Celsius begrenzt.
  • Ablagefläche neben dem Waschbecken sowie gut erreichbare Elemente wie Einhand-Seifenspender, Papierhandtuchspender, Händetrockner etc.
  • Seitliche Griffe neben dem WC-Sitz

Barrierefreier Arbeitsplatz: Ein kleines Fazit

Kurzum: Ein barrierefreier Arbeitsplatz – das bedarf ein wenig Planung und Mitdenken. Doch vor Kosten müssen Arbeitgeber:innen keine Sorge tragen, dank vielfältiger Förderungsmöglichkeiten durch den Staat.  Vielmehr profitiert das Unternehmen von einer diversen Mitarbeiter:innenschaft auf allen Ebenen. Denn Inklusion ist die Zukunft. Das steht außer Frage.


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