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Der deutsche Immobilienmarkt hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Steigende Zinsen haben die Finanzierungsbedingungen erschwert und führen bei vielen zur Frage, ob der Erwerb von Wohneigentum weiterhin sinnvoll ist. Trotz aktueller Herausforderungen sprechen jedoch mehrere Faktoren für den Kauf einer eigenen Immobilie.
Marktdaten belegen seit Mitte 2022 einen Preisrückgang von über zehn Prozent. Dies eröffnet neue Einstiegsmöglichkeiten – insbesondere für Haushalte, die zuvor vom Markt ausgeschlossen waren. Parallel dazu stehen staatliche Förderprogramme wie das „Wohneigentum-für-Familien“-Programm zur Verfügung, die zusätzliche finanzielle Entlastung schaffen können. Die aktuelle Entwicklung zeigt insgesamt positive Trends für Kaufinteressierte.
Fünf zentrale Argumente unterstreichen, warum Wohneigentum auch unter veränderten Marktbedingungen eine langfristig attraktive Option bleiben kann – angefangen bei gesunkenen Einstiegspreisen bis hin zu stabiler Wertentwicklung, Absicherung im Alter und emotionaler Stabilität. Die folgenden Aspekte beleuchten dieses Thema noch etwas genauer.
Grund Nr. 1: Fallende Immobilienpreise ermöglichen günstigen Markteintritt
Seit ihrem Höchststand Mitte 2022 sind die Immobilienpreise in Deutschland um mehr als zehn Prozent gesunken. Eigentumswohnungen wurden um 10,5 Prozent günstiger, Einfamilienhäuser verzeichneten einen Preisrückgang von 12,1 Prozent. Immobilienexperten gehen bis 2024 von einem weiteren Rückgang um durchschnittlich 2,8 Prozent aus. Diese Entwicklung eröffnet neue Einstiegsmöglichkeiten in den Immobilienmarkt.
Parallel dazu steigen die Mietpreise weiterhin kontinuierlich an. Wer über ausreichend Eigenkapital verfügt und bereits seit Längerem eine Immobilie ins Auge fasst, findet aktuell vergleichsweise günstige Rahmenbedingungen vor. Tools wie der Baufi24 Kreditrechner unterstützen bei der Entwicklung passender Finanzierungsstrategien und ermöglichen eine transparente Kalkulation verschiedener Szenarien.
Grund Nr. 2: Schutz vor steigenden Mietkosten und Inflation
Die Mietpreise sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, und auch für 2024 ist keine Entspannung in Sicht. Ursache ist eine anhaltend hohe Nachfrage bei gleichzeitig rückläufigem Neubauvolumen auf dem Mietwohnungsmarkt. In vielen Regionen steigen die Mieten kontinuierlich, wobei Vermieter in der Regel Spielraum für regelmäßige Anpassungen haben.
Im Gegensatz dazu bietet selbstgenutztes Wohneigentum eine deutlich höhere finanzielle Planbarkeit. Trotz der Belastung durch ein Hypothekendarlehen bleiben die monatlichen Raten bei einer Zinsbindung über Jahre hinweg konstant. Wohneigentum wird zudem als inflationsgeschützte und wertstabile Anlageform betrachtet, die langfristig Mietkosten ersparen kann.
Diese finanzielle Stabilität erweist sich gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und beruflicher Neuorientierung als besonders vorteilhaft, da sie mehr Unabhängigkeit von externen Entwicklungen ermöglicht und langfristige Planung erleichtert.
Grund Nr. 3: Langfristige Wertsteigerung und Vermögensaufbau
Der Kauf einer Immobilie stellt eine langfristige Investition dar, die in vielen Fällen zu einem stabilen Vermögensaufbau beiträgt. Immobilien gewinnen mit der Zeit häufig an Wert und ermöglichen so potenzielle Wertsteigerungen. Eigentum schafft finanzielle Sicherheit und kann eine zentrale Rolle im Rahmen privater Vorsorgekonzepte einnehmen.
Als Sachwerte bieten Immobilien einen verlässlichen Schutz vor Inflation und können darüber hinaus durch Vermietung zusätzliche Einnahmen generieren.
In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass Wohlstand und Lebensqualität individuell unterschiedlich verstanden werden. Für manche bedeutet Luxus ein Eigenheim mit Garten, für andere ein exklusiver Urlaub in Monte Carlo. In jedem Fall kann Wohneigentum als nachhaltige und substanzielle Form der Vermögensbildung betrachtet werden – unabhängig von der persönlichen Definition von Lebensstil und Komfort.
Grund Nr. 4: Wohnstabilität und Unabhängigkeit von Vermietern
Ein Eigenheim bietet emotionale und praktische Vorteile, die über rein finanzielle Aspekte hinausgehen. Eigentümerinnen und Eigentümer sind vor ordentlichen Kündigungen geschützt und können die Wohnsituation nach individuellen Vorstellungen gestalten. Renovierungen, Umbauten oder die Gestaltung des Gartens lassen sich unabhängig und flexibel umsetzen – ohne Zustimmung durch Dritte.
Diese Gestaltungsfreiheit stärkt die emotionale Bindung an das eigene Zuhause und ermöglicht eine langfristige Wohnperspektive. Mietverhältnisse hingegen unterliegen externen Entscheidungen, beispielsweise durch Kündigungen wegen Eigenbedarfs, und bieten oft weniger Planbarkeit.
Die mit Wohneigentum verbundene Wohnstabilität schafft Raum für langfristige Lebensplanung, persönliche Entwicklung und soziale Verwurzelung im Wohnumfeld. Kinder profitieren von einer konstanten Umgebung, in der Schul- und Freundschaftsnetzwerke erhalten bleiben, ohne durch einen ungewollten Umzug unterbrochen zu werden.
Grund Nr. 5: Verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten und staatliche Förderung
Laut dem OECD-Erschwinglichkeitsindikator für Wohnimmobilien ist der Erwerb von Wohneigentum heute finanziell realistischer als in den 1980er Jahren. Der Indikator sank von 176,3 Punkten im ersten Quartal 1980 auf 107,0 Punkte im dritten Quartal 2024 – ein deutlicher Hinweis auf die verbesserte Erschwinglichkeit.
Das Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ besteht seit Juni 2023 und wurde im März 2024 nochmals ausgeweitet. Familien erhalten seither eine Zinsbindung von 20 Jahren, wodurch sich günstige Finanzierungsbedingungen deutlich länger sichern lassen. Diese staatliche Unterstützung trägt wesentlich dazu bei, den Zugang zu Wohneigentum unter stabilen Bedingungen zu erleichtern.