mieten statt pendeln

Mieten statt pendeln? Lohnt sich das?

© Photo by Patrick Federi on Unsplash

Egal, ob man sich für öffentliche Verkehrsmittel oder das Auto entscheidet, lange tägliche Fahrtwege zur Arbeit können sowohl den Geldbeutel als auch die Nerven strapazieren. Kein Wunder, dass viele Pendlerinnen und Pendler – gerade in der Schweiz – es zumindest in Betracht ziehen, einen Zweitwohnsitz anzumieten.  Wir verraten euch, unter welchen Umständen es sich auszahlen kann.

Was kostet das Pendeln in der Schweiz?

Beim Pendeln innerhalb der Schweiz fallen unter anderem die folgenden durchschnittlichen Kosten an:

Kilometerkosten

2022 betragen die durchschnittlichen Kilometerkosten in der Schweiz 71 Rappen pro Kilometer. Als Berechnungsgrundlage wird von einem Fahrzeug ausgegangen, das im Neuzustand 35 000 CHF kostet und jährlich 15.000 KM zurücklegt. Fixkosten wie Haft- und Vollkaskoversicherung, Vignette und Verkehrssteuer werden bei der Kalkulation genauso berücksichtigt wie variable Kosten: Treibstoff, Reparaturen, Service und Reifen.

Billets für öffentliche Verkehrsmittel

Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln pendelt, bezahlt in der Schweiz durchschnittlich nur etwas mehr als in Österreich und weniger als in Deutschland. Laut SBB lohnt sich das General-Abo für die Schweiz um 2.650 CHF bei längeren Strecken bereits, wenn man zwei- bis dreimal pro Woche pendelt. 

Zeitaufwand

Die für das Pendeln aufgewendete Zeit wird von den wenigsten Arbeitgebern bezahlt und oft nicht berücksichtigt, wenn Pendlerinnen und Pendler ihren Stundenlohn berechnen. Wer zwei Stunden täglich im Auto oder öffentlichen Verkehrsmittel verbringt, sollte sich bewusst sein, dass dadurch der Arbeitstag ein Viertel länger wird.

Stress

Zugegeben, das Pendeln in öffentlichen Verkehrsmitteln kann entspannend sein – solange alles zeitlich alles glatt läuft, der Zug nicht überfüllt ist und keine Baustelle den Bus aufhält. Wie angenehm man es empfindet, sich selbst jeden Tag hinter das Steuer zu sitzen, hängt nicht zuletzt von der Strecke und der Verkehrslage ab. Der Stressfaktor ist sehr individuell und schwer zu quantifizieren, doch wenn die mentale Gesundheit darunter leidet, sollte man sich auf jeden Fall nach Alternativen umsehen.

Miet- und Betriebskosten in der Schweiz

Die Immobilienpreisentwicklung in der Schweiz folgt weiterhin einem Aufwärtstrend. Laut der Immobilienplattform RealAdvisor beträgt die durchschnittliche Miete der aktuell verfügbaren Wohnungen im November 2022 1.560 CHF.

Wer sich nach einer Zweitwohnung in der Schweiz umsieht, wird allerdings schnell feststellen, dass die Mietpreise sich regional stark unterscheiden und in unmittelbarer Nähe der Zentren um ein Mehrfaches höher sind. Im Kanton Jura bezahlt man zum Beispiel nur durchschnittlich 1.178 CHF für eine Wohnung, während man in Zürich durchschnittlich 2.080 CHF monatlich hinlegen muss. Wer selbst Preis-Recherche für eine Zweitwohnung am Arbeitsort in der Schweiz anstellen möchte, kann alle lokalen Angebote und Mietpreise hier einsehen.

Die allgemeinen Betriebskosten für eine Wohnung sind in der Schweiz nicht höher als zum Beispiel in Deutschland. Tatsächlich ist die Kilowattstunde Gas mit knapp 17 Rappen und die Kilowattstunde Strom mit knapp 22 Rappen sogar etwas günstiger.

Fazit – lohnt sich Mieten anstatt Pendeln?

Viele Faktoren müssen berücksichtigt werden, wenn es darum geht zu entscheiden, ob es sich lohnt, eine Zweitwohnung am Arbeitsort zu mieten. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass es sich dann eher finanziell rechnet, wenn die Pendelstrecke lang und die potenzielle Wohngegend ländlich ist.

Grenzgänger aus Deutschland und Österreich stellen einen Sonderfall dar, denn für sie lohnt sich meist auch eine lange Pendelstrecke praktisch immer. Sie verdienen in der Schweiz locker 1,5 Mal so viel wie im eigenen Land, bezahlen aber zu Hause wesentlich niedrigere Immobilienpreise.


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