Belmond Royal Scotsman

Unterwegs im Belmond Royal Scotsman

Die Eiswürfel klirren stetig in meinem Gin Tonic. Es ist ein angenehmes Geräusch – und begleitet mich fortwährend auf meiner Reise mit und in dem Belmond Royal Scotsman. Denn Schottland erkundet man auf Schienen. Und da ruckelt es nun eben manchmal auch. Wer das nicht mag, der ist bei dieser Zugreise fehl am Platz. Wer aber Lust und Laune auf ein Abenteuer der luxuriösen Art hat, der wird im Belmondo Royal Scotsman ein „once in a lifetime“-Erlebnis genießen…

Belmond Royal Scotsman
Es ist vor allem die Crew (hier zu sehen: Genna und Sylvia), die sich hingebungsvoll um uns Gäste kümmert und die Reise zu einem einzigartigen Erlebnis macht.

Eben noch verließ der Luxuszug die Waverley Stations in Edinburgh. Die Klänge des Dudelsackspielers, der uns auf dem roten Teppich zum Zug begleitete, klingen noch nach. Vor kurzem haben wir die imposante Fort Railway Bridge von Benjamin Baker passiert. Meinen Afternoon Tea und den Begrüßungschampagner habe ich noch nicht einmal ausgetrunken. Schon sind wir an der Ostküste Schottlands, inmitten von sanften Hügeln und grasenden Schafen.

Belmond Royal Scotsman

Das Land mit dem Zug zu erkunden geht so einfach, da Schottland nun einmal nicht von gigantischer Größe ist. Das bedeutet auch: Während des fünftägigen Trips mit dem Belmond Royal Scotsman erleben wir immer wieder, wie sich die Szenerie ändert. Den Blick aus unserem Observation Car stets in die Ferne gerichtet, beobachte ich sanfte, satte, grüne Landschaften an der Ostküste, eindrucksvolle und raue Natur im Westen. Schottland ist so vielseitig – und die schönste Art, diese Erkenntnis zu machen, ist wohl, wenn man zu Gast im Belmond Royal Scotsman ist.

Belmond Royal Scotsman

Unsere Reise – die „Classic Splendidours Tour“ – beginnt und endet in Edinburgh. Es würde zu weit greifen, jede einzelne Stations hier nachzuerzählen. Wie auch? In Worte ist das Erlebnis kaum zu fassen. Nur so viel: Wir erleben Inverness, das kulturelle Zentrum der Highlands, unternehmen ein Whisky Testing in einer der ältesten Destillerien des Landes, der Glen Ort Distillery.

Belmond Royal Scotsman

Wir erkunden Plochton und begegnen dabei wilden Seerobben – stets mit der rauchigen Note eines Whiskys im Mund. Wir wandern durch moosige Wälder, beobachten Regenbögen, überqueren früh morgens die Brücke zur Isle of Skye, gehen Tontaubenschießen und wandeln auf den Spuren von Queen Mum im düsteren aber eindrucksvollen Glamis Castle.

Belmond Royal Scotsman

Wer glaubt: Eine Zugfahrt mit dem Belmond Royal Scotsman würde irgendwann eintönig werden, der irrt: Jeden Tag, in der Regel zwei Mal, stehen Unternehmungen und Erkundungen auf dem Plan. Langeweile kommt also nicht auf!

Belmond Royal Scotsman

Menschen, die auf Schafe zeigen

Alles andere als eintönig ist die Reise auch deswegen, da man nicht alleine reist. Insgesamt finden 40 Gäste Platz im Zug, untergebracht in holzvertäfelten, gemütlichen Kabinen mit dicken Daunendecken und eigenem Badezimmer. Wir reisen mit Kolumbianern und Venezianern, Amerikanern und Peruanern, Belgiern, Franzosen und Deutschen. Und auch wenn der Belmond Royal Scotsman Zug in vielerlei Hinsicht ein Raumwunder ist, so ist es kaum vermeidbar, dass man mit anderen Gästen in Kontakt tritt. Mehr noch: Es ist gewünscht.

Belmond Royal Scotsman

Aus gutem Grund gibt es beim Frühstück, Mittag und Abendessen keine Zweier-Tische, nur Vierer- und Sechser-Tische, so dass man ins Gespräch kommt. Oder man sitzt im Observation Car, bei Whisky, Gin Tonic oder Tee und tauscht sich aus. Diskutiert. Zeigt auf Schafe. Taucht wieder ins Gespräch ein. Es werden Freundschaften geschlossen. Über Alters- und Ländergrenzen hinweg. Auch mit dem wundervollen Servicepersonal, das sich rührend um uns kümmert, sich Namen und Lieblingsdrinks merkt und mit viel Witz und Hingabe jedem Gast das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein. Und auch wenn manche Freundschaft nur die fünf Tage hält, so sind es doch unvergessliche Begegnungen, von denen ich noch lange nach der Reise erzähle.

Belmond Royal Scotsman

Schottische Haute Cuisine an Bord des Belmond Royal Scotsman

Wenn ich mich für drei Aspekte entscheiden müsste, die während des Abenteuers mit dem Royal Scotsman besonders hervorstachen, dann würde ich wohl sagen: Die Menschen, die Landschaft und die Kulinarik. Denn vor allem Letzteres hat mich und alle anderen während der Reise immer wieder ins Staunen versetzt. Dafür muss man wissen, dass das Küchenteam, unter der Führung von Head Chef Marc, gerade einmal aus vier Personen bestand und die Küche wiederum in etwa die Größe eines begehbaren Kleiderschranks hat. Hier kreiert das Team jeden Abend Drei-Gänge-Menüs, die in keinem gehobenen Restaurant hätten schmackhafter und feiner sein können.

Belmond Royal Scotsman

Uns wird umwerfendes zartes Aberdeen Angus Steak serviert, auf den Punkt gegart und allen Gästen gleichzeitig serviert. Oder Lachsfilet, bei niedriger Temperatur im Ofen gegart. Oder Heilbutt mit Crevetten und Kapern oder Kavier-Eier, Lammschulter und Fenchel. Dabei liegt der Fokus im Belmond Royal Scotsman ohne Frage auf der schottischen Küche, natürlich gibt es zum Frühstück wahlweise auch Black Pudding und Haggis. Doch wie international, modern und vor allem schmackhaft schottische Kreationen sein können, das erleben wir im Belmond Royal Scotsman.

Belmond Royal Scotsman

Zwei Formal Dinner stehen während unserer Reise an: Dann ist es gewünscht, im Anzug und Abendkleid oder wahlweise Kilt zu erscheinen. Jeden Abend, nach dem Dinner, wird den Gästen dann ein besonderes Programm im Observation Car geboten: Ob Geschichtenerzähler, Mitsing-Musik oder traditioneller schottischer Tanz – es wird viel gelacht und gefeiert. Und dazu ein Glas Whisky oder Champagner genossen. Oder auch mehrere…

Belmond Royal Scotsman

Das Belmond Good-Living Programm

Es sind eben jene „Champagner Momente“, die eine Reise mit Belmond so einzigartig macht. Ganz egal, ob man sich für einen Trip mit einem der weltweiten Luxuszüge entscheidet oder zu Gast in einem der Hotels residiert. Bei Belmond geht es stets um die besonderen Erlebnisse. Aus gutem Grund hat die Marke erst kürzlich das „Good Living“-Programm lanciert. Dafür rekrutierte Belmond sieben „Experience Maker“ weltweit. Beispiel gefällig? Auf der Blumeninsel Madeira, im Belmond Reid’s Palace, leitet der britische Blumenkünstler Simon Lycett im Mai 2020 mehrere Workshops im Rahmen des Blumen Festivals auf der Insel. Die saudi-arabische Bergsteigerin Raha Moharrak leitet im September 2020 wiederum eine Expedition als Teil einer Flusskreuzfahrt mit dem Belmond Road to Mandalay in Myanmar. Und die beiden Schwestern und Autorinnen Nadia und Katja Narain Philips leiten im Belmond Cap Jaluca auf der Karibikinsel Anguilla von Ritualen inspirierte Workshops, die Körper und Geist der Gäste ins Gleichgewicht bringen.

Bei Belmond geht es also stets um das exklusive Erlebnis. Das kann ich nur bestätigen, nach meiner Erfahrung mit dem Belmond Royal Scotsman. Und so schwöre ich mir, während ich an einem grauen Freitagmorgen meinen Fuß auf den Bahnsteig an der Edinburgh Waverley Station setze, dass es nicht meine letzte Belmond-Reise gewesen sein wird…


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