
Bis vor etwa zwei Jahrzehnten hat man sich für Auslandsaufenthalte seitens der Hausbank noch aufwendig mit viel Vorlaufzeit die jeweilige Landeswährung besorgen lassen oder sich mit reichlich Traveller Schecks eingedeckt. Glücklicherweise gehören diese Zeiten jedoch längst der Vergangenheit an, da das Thema Währungstausch dank umfassender globaler Digitalisierung des Finanzwesens inzwischen zum Kinderspiel geworden ist. Die verfügbaren technologischen Möglichkeiten sind zweifelsfrei unheimlich praktisch und bieten richtig angewandt obendrein auch zusätzliche Sicherheit.
Dennoch agieren wir dadurch auch immer seltener mit Bargeld. Man denke nur an online bestellte Produkte oder genutzte Dienstleistungen und Entertainment-Angebote wie beispielsweise den Besuch von Glücksspielplattformen. Obwohl Spieler dort durchaus reales Geld einzahlen, laufen die Zahlungsvorgänge fast schon automatisch mit nur wenigen Klicks im Hintergrund ab. Das kann es schwierig machen, die eigenen Ausgaben im Blick zu behalten.
Bedarf an Fremdwährung realistisch einschätzen
Was Ihre Finanzen auf Reisen angeht, gilt: Gelungene Planung ist das A und O. Zwar wird man nicht im Detail kalkulieren können, wie hoch die letztlichen Reiseausgaben vor Ort ausfallen, mithilfe von Informationen im Netz kann man sich jedoch einen guten Eindruck über die Lebenshaltungskosten im jeweiligen Zielland verschaffen und damit zu einem realistischen Tagessatz kommen, dem selbstverständlich immer noch ein großzügiger Puffer hinzugefügt werden sollte.
Die Tatsache, sich die erforderliche Summe nicht mehr im Vorfeld in bar besorgen und die ganze Zeit mit sich herumtragen zu müssen, erleichtert die Handhabung natürlich immens. Dennoch hilft es, das zu erwartende Budget zu kennen. Liegt eine realistische Zahl vor, wie viel Geld man während der Reise in etwas ausgeben wird, kann man sich basierend darauf mit den einzelnen Möglichkeiten vertraut machen, vor Ort an Landeswährung zu kommen beziehungsweise die Nutzung von Kreditkarten und weiterer Zahlungsmittel abzuklären.
Frühzeitig die nötigen Vorkehrungen treffen
Inwieweit vor Ort umfassend mit Kreditkarte bezahlt werden kann, hängt in erster Linie vom Entwicklungsstand des Urlaubsziels sowie davon ab, ob Sie sich dort in sehr ländlichen Gebieten oder Großstädten aufhalten werden. Sowohl in Hotels als auch den meisten Restaurants und Cafés mit gewissem Standard sollte das kein Problem mehr sein, dennoch mag es unter Umständen Verbindungsprobleme geben oder die Karte kann beschädigt beziehungsweise sogar gestohlen werden.
Daher ist die erste wichtige Regel, sich nicht alleinig auf nur ein Zahlungsmittel zu verlassen, sondern eine Kombination mehrerer Optionen zur Hand zu haben. Es ist ratsam, die zeitliche Gültigkeit der Karten sowie den jeweiligen Verfügungsrahmen zu überprüfen, um später keine Probleme zu riskieren. Wer mehrere Debit- und Kreditkarten zur Auswahl hat, sollte sich schlau machen, wie hoch die Gebühren im Ausland jeweils ausfallen, da sich hier je nach Kooperation der jeweiligen Banken große Unterschiede ergeben.
Glücklicherweise kann man heutzutage dank Roaming und überall verfügbaren WLAN-Verbindungen viele Geldangelegenheiten selbst online regeln. Hierfür ist jedoch erforderlich, die erforderlichen Zugangsdaten dabeizuhaben. Außerdem sollte man sich schon vor Abreise alle erforderlichen Apps auf dem Smartphone installieren. Dazu zählt auch eine Art Haushaltsbuch, wie es sie sogar speziell für Urlaubsreisen gibt. Solche praktischen Tools helfen dabei, die täglichen Ausgaben festzuhalten.
Mit der lokalen Währung vertraut machen
Außerhalb der Eurozone mit fremdartigen Scheinen und Münzen zu haushalten, kann eine echte Herausforderung darstellen. Daher macht es Sinn, sich früh mit der anderen Währung vertraut zu machen. Sonst mag es schnell passieren, dass man mit den Werten durcheinanderkommt und viel zu viel bezahlt. Auch den genauen Wechselkurs sollte man schon vor der Anreise verinnerlichen, damit die Umrechnung leichtfällt. Praktische mobile Anwendungen helfen ebenfalls dabei, jeden x-beliebigen Betrag in Euro anzugeben.
Digitales Bezahlen während der Reise
Prinzipiell spricht nichts dagegen, in Anspruch genommene Services wie Übernachtungen, Shuttle-Dienste, gebuchte Touren und dergleichen per Kreditkarte zu begleichen. Klären Sie zuvor jedoch in jedem Fall ab, wie hoch die dafür berechneten Zusatzkosten ausfallen, um sich gegebenenfalls anders zu entscheiden. Auch Drittanbieter wie unter anderem PayPal, Google Pay oder Apple Pay lassen sich im Ausland immer häufiger nutzen.
Damit ist mitunter sogar das bequeme Bezahlen per Smartphone möglich, wobei durch den fremden Wechselkurs durchaus Transaktionsgebühren entstehen können. Selbst Kryptowährung wird in manchen Nationen für bestimmte Dienstleistungen akzeptiert. Sofern Sie einen Account haben, könnte auch das eine Alternative darstellen.
Achten Sie beim digitalen Bezahlen dennoch unbedingt auf vertrauenswürdige Partner, da zum Beispiel mit manipulierten Kartenlesegeräten auch allerlei Betrugsversuche unternommen werden. Größere Beträge können zudem eventuell per internationalem Geldtransfer beglichen werden. Hierzu tätigen Sie einfach per Online-Banking eine Auslandsüberweisung vom Konto, sofern Ihnen in sicheres Netzwerk mit hoher Verschlüsselung für die Übertragung zur Verfügung steht. Das gilt im Ausland einmal mehr als innerhalb Deutschlands, denn andernfalls könnten Hacker leicht an Ihre Zugangsdaten gelangen.
Vor Ort Geld abheben oder eintauschen
Vor allem in gefragten Destinationen, die touristisch entsprechend gut erschlossen sind, können Sie den Gegenwert häufig auch bar in US-Dollar oder Euro bezahlen. Doch das ist normalerweise keine gute Idee, da Sie aufgrund der nachteiligen Wechselkurse finanziell immer schlechter wegkommen. Somit ist erforderlich, zumindest für kleinere Einkäufe, Trinkgelder oder öffentliche Verkehrsmittel auch eine gewisse Summe an Bargeld bei sich zu tragen.
Am einfachsten heben Sie den gewünschten Betrag der Landeswährung direkt per Karte am Automaten ab. Auch hierfür sollten Sie die entstehenden Gebühren vergleichen und die geeignete Geldkarte wählen. Manche Haus- oder Internetbanken bieten ihren Kunden sogar eine fixe Anzahl kostenloser Bargeldabhebungen im Ausland pro Kalenderjahr an.
Sollten die verfügbaren Karten nicht funktionieren oder abhandengekommen sein, stellen Anbieter wie Western Union oder MoneyGram eine schnelle, unkomplizierte Lösung dar, umgehend Bargeld zu erhalten. Hierfür tätigen Sie über die jeweilige App oder Desktop-Version einfach eine Überweisung vom eigenen Konto an sich selbst. Daraufhin wird ein Transaktionscode generiert, den Sie zusammen mit Ihrem Ausweisdokument in jeder beliebigen Filiale im Zielland vorzeigen, um sich den zuvor bereitgestellten Betrag auszahlen zu lassen. Im Notfall kann selbstverständlich auch eine Kontaktperson im Heimatland diesen Transfer für Sie erledigen und Ihnen den zugehörigen Abhol-Code zukommen lassen.
Wer Geld tauschen möchte, findet klassische Wechselstuben an internationalen sowie nationalen Flughäfen, in großen Shopping-Malls oder Fußgängerzonen beliebter Touristen-Hotspots. Der ausgezahlte Kurs ist allerdings meistens schlechter als am Bankautomaten.