Bürgenstock Resort: Wohlfühloase zwischen Wasser und Himmel

Hoch über dem Vierwaldstättersee thront mit dem Bürgenstock Resort Lake Lucerne ein Hoteldorf, das auf dem besten Wege ist, zu einer Ikone der modernen Schweizer Luxushotellerie zu werden.

Viel mehr Schweiz als am Vierwaldstättersee geht kaum. Es ist eine Postkartenlandschaft, die jeden in ihren Bann zieht. Der See mit seinen Dampfschiffen, die Berge Pilatus, Rigi und Titlis. Die Stadt Luzern mit ihrem Stil aus Luxus und Nostalgie, von Alexandre Dumas als „Perle in der schönsten Auster der Welt“ besungen. Und die prachtvollen Hotels, allen voran das Bürgenstock Resort Lake Lucerne.

Bürgenstock Resort: Eine außergewöhnliche Anreise

Schon die Anreise zeugt von Außergewöhnlichkeit. Mit jedem Meter Abstand von der Schiffsanlegestelle am Luzerner Kultur- und Kongresszentrum steigt die Spannung. Nach 30 Minuten auf dem Vierwaldstättersee bringt die nach historischem Vorbild neu gebaute, feuerrote Bürgenstock-Bahn die Gäste in wenigen Minuten ins 1100 Meter hoch gelegene Resort. Zeitlos schön ist das Panorama, das den Besucher hier oben empfängt. Der Blick schweift in die Tiefe, über die fast senkrecht abfallende Flanke des Bürgenbergs. Und endet am See, der fünfhundert Meter tiefer fünf Schweizer Kantone verbindet.

Zimmer mit Aussicht

Schon in den 1950er und 60er Jahren logierten der internationale Jetset und die Polit-Prominenz auf dem Bürgenstock. Konrad Adenauer, Theodor Heuss oder die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi verbrachten hier ihre Ferien. Auch Stars wie Sophia Loren oder Audrey Hepburn, die dort ihre erste von drei Hochzeiten feierte, stiegen regelmäßig dort ab. Ebenso die gesamte „Goldfinger“-Crew um James Bond-Mime Sean Connery und seinen Widersacher Gert Fröbe.

Das Hoteldorf Bürgenstock

Im Herbst 2017 eröffnete das gleichnamige Hoteldorf mit seinem einzigartigen Mix aus historischen und modernen Gebäuden. Es wurde entstaubt, entrümpelt, abgerissen – es wurde neu gebaut für den Weg in die Moderne. 30 Gebäude umfasst es nun, darunter vier Hotels mit 383 Zimmern und 67 Residenzsuiten, ein Medizinzentrum sowie acht Restaurants und Bars. Hinzu kommen ein 9-Loch-Golfplatz, drei Tennisplätze, eine Kunsteisbahn – und der höchste Außenlift Europas. 700 Mitarbeiter kümmern sich um die Gäste. Viele Denkmal- und Landschaftsschutzvorgaben mussten erfüllt werden. 147 Baubewilligungen waren nötig. Über neun Jahre zog sich der Bau hin. Rund eine halbe Milliarde Euro hat die Betreibergesellschaft Bürgenstock Selection in die Renovierung des Komplexes investiert, die dem Katarischen Staatsfonds gehört.

Bürgenstock Resort: Das Interieur

Das Mondäne verbindet sich mit dem Bodenständigen, nachhaltige Materialien prägen das Ambiente: Naturstein, Holz, Gneis- und Kalkgestein aus den Alpen, Lärche aus dem Bürgenbergwald. Europäische Eiche, amerikanischer Nussbaum, Granitböden in den Bädern, Teppiche aus Neuseeland-Wolle – und, last but not least: Wasser aus dem Vierwaldstättersee.

Aushängeschild der Hotel-Kollektion ist das „Bürgenstock Hotel & Alpine Spa.“ Der beeindruckende L-förmige Bau besteht aus zwei Flügeln mit einer markanten Terrasse in der Mitte. Die Baukörper sind unmittelbar an die Hangkante gesetzt und gegeneinander verschoben. Das luxuriöse 5 Sterne Superior-Haus mit seinen 102 Zimmern und Suiten vermag in mehrfacher Hinsicht zu begeistern. Raumhohe Fenster etwa – und unter einem nur der Abgrund und die Weite des Sees. Oder die Dusche und Doppelbadewanne mit Blick auf den Vierwaldstättersee. An kalten Tagen wärmt ein Holzfeuer hinter Glas – und macht Baden zum romantischen Erlebnis.

Spa auf 10.000 Quadratmeter

Seinesgleichen sucht auch das Spa, das sich auf 10.000 Quadratmeter über drei Etagen erstreckt und zu den größten Wellness-Tempeln Europas zählt. Blickfang ist hier der Infinity-Außen-Pool, der über die Felsflanke des Bergs ragt und praktisch nahtlos ins Panorama übergeht. Knapp 500 Meter über dem Vierwaldstättersee hat man das Gefühl, als würde man frei in die Alpenwelt schwimmen. „Eine Begegnung zwischen Wasser und Himmel“, verspricht die Hotelwebsite nicht ohne Übertreibung.

The Frequent Traveller: Bürgenstock in der Schweiz

Im gigantischen Spa finden sich neben weiteren Pools und einer umfangreichen Saunalandschaft auch Sole- und Kneippbäder, u.a. ein Floating-Becken mit 40 Prozent Salzgehalt. Viel Stein, Holz, Cheminées und gedämpftes Licht prägen das Ambiente. Ausgeruht wird auf Wasserbetten oder in als „Napshells“ bezeichnetne, mit Infrarot beheizten Ruhemuscheln.

Pergolen aus Lärchenholz

Ein weiteres Highlight des Resorts ist das Waldhotel Health & Medical Excellence. So genannte Gabionen, metallene Steinkörbe, die mit dem Kalk- und Gneisgestein der Aushubarbeiten auf dem Berg gefüllt sind und Pergolen aus Lärchenholz rahmen den von Matteo Thun entworfenen Bau ein. Es ist das weltweit größte Bausystem mit Steinkörben. „Holz bildet eine Patina und wird im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte immer schöner“, lautet das Credo des italienischen Stararchitekten. Mit seinen natürlich begrünten Flachdächern fügt sich der Bau mustergültig in die Landschaft ein.

The Frequent Traveller: Waldhotel auf dem Bürgenstock

Sämtliche 160 Zimmer und Suiten sind nach Süden ausgerichtet und verfügen über eine Sonnenterrasse. Das Fünf-Sterne-Hotel legt den Schwerpunkt auf medizinische und gesundheitsfördernde Dienstleistungen, integriert in exklusive Hotel- und Spa-Angebote. Ein multidisziplinäres Team von Ärzten, Therapeuten und Pflegefachkräften kümmert sich um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gäste. Neben der Rekonvaleszenz gibt es eine Abteilung für Burnout-Patienten, medizinische Check-ups, Ernährung, Sportmedizin, Zahnmedizin und Dermatologie. Die Ganzkörper-Kältetherapie in der Kältekammer, auch Kryotherapie genannt, weckt bei minus 110 Grad Geist und müde Glieder. Sie hilft Rheuma- und Schmerzpatienten ebenso wie Sportlern und Burn-Out-Patienten

Kulinarik im Bürgenstock Resort

In punkto Kulinarik bleiben auf dem Bergkamm über dem Vierwaldstättersee keine Wünsche offen. Der GaultMillau kürte das Bürgenstock Resort in seiner aktuellen Ausgabe mit insgesamt 58 Punkten zum Hotel des Jahres 2019 in der Schweiz. 95 Köche stehen am Herd und vier Restaurants schaffen auf Anhieb den Sprung in den Restaurantführer. Spektakulär ist das „Spices Kitchen & Terrace“, das als Kubus mit Glasfront aus der Fassade ragt und 500 Meter über dem Abgrund schwebt, Traumsicht über den See inklusive.

Surf & Turf im Oak Grill

In einer offenen Küche bereiten vier Küchenteams unter der Leitung der Thailänderin Chatsorn Pratoomma Gerichte aus Japan, Indien, China und Thailand zu. Die Köche wurden aus China, Thailand, Indien und Japan eingeflogen – mit dem klaren Auftrag, zu kochen wie daheim, also so authentisch wie möglich.

The Frequent Traveller: Spices Restaurant

Im Oak Grill & Patio lautet die Devise von Küchenchef Andreas Haseloh „Surf and Turf“. Original erhaltene Eichenbalken prägen das Ambiente, das Herz bildet der imposante Grill. Haseloh holt das Fleisch in unmittelbarer Nähe: „Holzen“ ist in den letzten Jahren zum Synonym für beste Qualität geworden, die Holzen-Tiere weiden am Bürgenberg. Ein Glanzstück ist das Duo vom Holzen-Angus-Rind. Der Second Cut gart 36 Stunden lang Sous-vide und liegt dann eine ganze Nacht lang zum Räuchern auf dem limitierten Green Egg-Kamado. Nicht aus der Region, aber eine außergewöhnliche Versuchung ist das Short-Rib vom kanadischen Bison.

The Frequent Traveller: Short Rib vom Bison

Wer Gerichte wie diese goutiert, ein Bad im Infinity-Pool genommen und mit Blick über den Vierwaldstättersee geduscht hat, dürfte fraglos zum Fazit kommen: Der Weg des Hoteldorfs in die Moderne ist geglückt. Die einstige Legende auf dem Bürgenberg ist zurück.

Fotos: Bürgenstock Resorts, Christian Eule


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