Zukunft des Fliegens

Zukunft des Fliegens: So rasant verändert sich die Luftfahrt

© Studio Globe / The Horizon System

Wie die Zukunft des Fliegens aussehen wird? Futuristisch und modern: Flugzeuge kommen aus 3D-Drucker, sehen völlig anders als das Bekannte aus und laufen zudem elektrisch. Wir verraten, wie rasant sich die Luftfahrt in den kommenden Jahren verändern wird. 

Zukunft des Fliegens

Der Flieger aus dem 3D-Drucker namens "Thor".

© Airbus

Zukunft des Fliegens: Flugzeuge aus dem 3D-Drucker

Zugegeben: Noch sieht das Flugzeug namens Thor, das Airbus-Ingenieur Detlef Konigorski auf der ILA 2016 in Berlin präsentierte, wenige beeindruckt aus.  Der in schmutzigen Weiß gehaltene Kunststoff-Flieger misst gerade einmal 3,5 Meter Länge und 3,7 Meter Spannweite, wiegt 25 Kilogramm. Transportkapazität: Null Passagiere.

Dennoch läutet Thor womöglich die Zukunft des Fliegens ein: Denn der Flieger stammt komplett aus dem 3D-Drucker. Vier Wochen lang hat allein der Druckvorgang der 50 Einzelteile gedauert. Dadurch sammelte das Team rund um Detlef Konigorski Erkenntnisse und Daten, was die neue Druck-Technologie für die Branche leisten kann. Zwar wird es noch dauern, bis ganze Flugzeuge auf diese Weise hergestellt werden. Jedoch können Einzelteile schon in wenigen Jahren als Datei rasch via Internet an selbst entlegene Orte geschickt werden und dann, vor Ort, ausgedruckt werden. Somit wird eine aufwendige Lagerhaltung überflüssig.


Zukunft des Fliegens: Neuartige Materialien

Der 3D-Druck könnte noch einen weiteren Vorteil für die Luftfahrtbranche liefern: Völlig neue Konstruktionsmöglichkeiten sind da denkbar; stabile und gleichzeitig viel leichtere Bauweisen werden möglich. Dicke Kunststoff- oder Metallplatten werden von netzartigen Strukturen mit sehr dünner Oberfläche ersetzt. Somit wird Gewicht gespart und entsprechend auch Energie, wodurch der elektrisch betriebene Antrieb wiederum realistischer wird.  In der Formensprache orientieren sich die Ingenieure meist an Vögeln als Vorbild. Deren Körperbau wurde durch die Evolution über Jahrtausende optimiert.

 


Zukunft des Fliegens

Ein Vorbote auf das Kommende: Der E-Fan 2.0 von Airbus.

© Airbus

Zukunft des Fliegens: Elektrisches Fliegen

Ein Flugzeug, dass die Passagiere lautlos und emissionsfrei nach A nach B bringt. Machbar? Nun: Der vollständig elektrisch betriebene Jumbojet liegt nach dem jetzigen Status Quo der Luftfahrtbranche noch weit entfernt. Doch die Elektrifizierung des Flugverkehrs beginnt bereits jetzt: So bietet Airbus – neben einigen Nischenanbietern und Startups – bereits Kleinstflugzeuge, die ihren Antrieb aus einer Batterie ziehen. Erwähnenswert ist da der E-Fan 2.0. Laut Airbus sei eine Hybridmaschine mit bis zu 100 Sitzen für das Jahr 2035 geplant. Dann hebt die Maschine rein elektrisch ab. In der Luft springt wiederum ein (eventuell mit Algensprit betriebenen) Benzin-Kolbenmotor an, der die Akkus für den nächsten Start wieder auflädt. Die Elektro-Revolution in der Luftfahrtbranche ist selbstverständlich mit den Fortschritten in der Batterietechnik verknüpft. Gibt es hier Durchbrüche, könnte die Hybridmaschine auch bereits früher kommen, schreibt das Manager Magazin.


Zukunft des Fliegens: Aufbrechen von Klassen

Die klassische Aufteilung der Flugzeuge in Economy, Business und First Class ist laut Trendforscher bei Airbus veraltet, berichtet das Branchenportal BizTravel. Stattdessen zeigen Computersimulationen das Interieur der Zukunft: Die Großraumflieger werden neu gedacht, mit Bar-Zonen und Menü-Angeboten; andere Bereiche offerieren dann ein neues Unterhaltungsprogramm wie Golfsimulator oder virtuelle Sportarten. Ruhebereiche und kleine Konferenzräume sollen ebenfalls in der Maschine unter gebracht werden sowie eine Extrazone zum Vitalisieren: „Dort sitzt der Passagier unter einer Glaskuppel, genießt den Ausblick rundherum mit einem Vitamingetränk in der Hand, oder er lässt sich mit einer Massage verwöhnen“, heißt es weiter. Für das richtige Raumklima ist ebenfalls gesorgt: Aus den Düsen duften Piniennadeln.


Zukunft des Fliegens: Neue Passagiererfahrung

Und wo wir bereits bei den Passagieren sind: Hier wird sich im Bereich des Komforts noch mehr tun: Denn die Unannehmlichkeiten des Reisens sollen weiterhin eliminiert – oder zumindest verringert werden. So könnte der Jetlag bald schon dank innovativer Beleuchtung der Vergangenheit angehören, heißt es im Manager Magazin. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik arbeitet wiederum daran, im Flieger individuelle Klimazonen einzurichten – wodurch der Komfort für den einzelnen Reisenden erhöht werden soll. Ein weiteres großes Thema ist die Bewegungsfreiheit. So könnten schon bald verschiebbare Sitze (von der Firma Molon Labe) für mehr Platz während des Fluges sorgen.


Concorde Nachfolger

Die Aerions AS2 will die Strecke London-New York in vier Stunden schaffen.

© Aerion Corporation

Zukunft des Fliegens: Mit Überschall über den Atlantik

Die Concorde ist immer noch eine Legende. Nach dem verheerenden im Jahre 2000 und dem wirtschaflichen Aus drei Jahre später, gehört das Überschall-Fliegen zwar (vorerst) der Vergangenheit an. Doch zahlreiche Projekte wollen die Concorde beerben, darunter Airbus mit seinem Aerions AS2. Dabei handelt es sich um einen Flieger, der wie ein Privatjet etwa 12 Passagiere transportieren kann und den Flug zwischen London und New York in vier Stunden schaffen will – und zwar bei relativ geringer Lautstärke. Und auch die Nasa und Lockheed bauen einen Überschalljet: Er soll als Versuchsmaschine 2020 abheben. Boeing schließlich präsentiert in Houston bereits ein Modell seiner CST-100, die sogar in den Weltraum fliegen soll.


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