Hotel-Knigge

Hotel-Knigge: Benimmregeln für den Aufenthalt

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Wer in einem Hotel nächtigt, fragt sich nicht selten, was eigentlich erlaubt ist. Wie sieht es aus mit dem Trinkgeld auf dem Bett? Sind Lebensmitteleinkäufe erlaubt und was ist mit der Pizza, die man sich mitten in der Nacht bestellt? Dieser Artikel schaut sich den Hotel-Knigge einmal genauer an und erklärt, was erlaubt ist – und was nicht. 

Regel #1: Frühstücksbuffet

Viele Gäste sind der Auffassung, dass das Frühstücksbuffet durch den Tag helfen sollte. Immerhin ist das Buffet reichhaltig und sieht oft nach sehr viel aus. Aber darf es mitgenommen werden

Ganz klar ist, dass es keine feste Regel gibt. Es ist eher unüblich, Speisen vom Buffet mitzunehmen, wenngleich niemand etwas zu einem Apfel sagt. 

Unser Tipp: Wer mehr vom Buffet mitnehmen möchte, beispielsweise für einen Tagesausflug, sollte nachfragen, ob ein kleines Lunchpaket geschnürt werden kann. In Wanderregionen ist das beispielsweise üblich. 


Regel #2: Zimmersouvenirs

Wie verhält es sich mit den Produkten, die auf dem Hotelzimmer warten? Bei ohnehin durch den Aufenthalt angebrochenen Pflegeprodukten ist die Regel klar: Seifen, Shampoos und Duschgele dürfen mitgenommen werden. Anders sieht es bei Bademänteln, Handtüchern und sonstigen Andenken aus. Diese dürfen schlichtweg nicht im Koffer landen. 

Aber auch bei den Pflegeprodukten ist die bessere Devise, zuvor nachzufragen.


Regel #3: Frühstückszeiten

Das Frühstück wird meist mit einer Zeitspanne beschrieben. Grundsätzlich gilt die Devise, nicht kurz vor Schluss zu kommen. Nicht nur ist es sehr wahrscheinlich, dass nun viele Lebensmittel vergriffen sind, es ist auch unhöflich. Sollte ein Ausflug früher beginnen, können Gäste immer nachfragen, ob sie schon vor der Frühstückszeit frühstücken können. 


Hotel-Knigge Regel #4: Wellness und Fitness

Oft stellt sich die Frage, ob diese Bereiche auch nach dem Auschecken noch nutzbar sind. Es gilt: 

  • Gebühr – wird eine zusätzliche Gebühr fällig, um diese Bereiche zu nutzen? Dann ist diese unabhängig vom Ein- und Auschecken zu betrachten. 
  • Inklusive – nach einem Check-out dürfen die Bereiche nicht, oder nur nach Absprache genutzt werden. 

Letztendlich gilt: Wer fragt, ist hinterher klüger. Etliche Hotels erlauben es ihren Gästen durchaus, die entsprechenden Bereiche auch nach dem Check-out zu nutzen, wenn beispielsweise die Abfahrt erst später stattfindet. 


Regel #5: Bademantel und SPA-Besuch

Viele Gäste überlegen, wie sie zum SPA-Bereich kommen. Vielfach gelten einfache Regeln: 

  • Lobby – sobald die Lobby oder andere öffentliche Bereiche des Hotels durchquert werden müssen, ist der Bademantel tabu. In diesem Fall sollte die Kleidung erst im SPA-Bereich gewechselt werden. 
  • Direkter Zugang – viele Hotels schirmen ihren SPA-Bereich ab. Sobald ein spezieller Aufzug oder ein anderer, nicht öffentlicher Weg in den Bereich gegeben ist, dürfen Gäste auch im Bademantel den SPA-Bereich betreten. 

Wer bestimmte Vorlieben hat, sollte sich die Angebote vorher genau anschauen. Beispiel: Auf der Suche nach einem schönen Wellness-Hotel in Mayrhofen finden sich schnell exklusive Häuser, die die Bereiche sehr sinnvoll abtrennen.


Hotel-Knigge Regel #6: Pünktlichkeit

Sind Termine zu Massagen oder anderen Anwendungen buchbar, kommt die Pünktlichkeit ins Spiel. Nicht selten müssen sich Patienten vorab im SPA-Bereich anmelden. Der Hotel-kKnigge sagt, dass Gäste möglichst eine viertel Stunde vor Anwendungsbeginn die Anmeldung vollzogen haben sollten. 

Regel 7: Essen auf dem Zimmer

Mitgebrachtes Essen sollte nicht auf dem Zimmer verzehrt werden. Das entspricht nicht der Etikette. Doch es gibt Ausnahmen: 

  • Veranstaltungshotels – nicht selten ist ein Hotel ein Veranstaltungsort für Conventions und Messen. Mitunter ist es nun erlaubt, gar Lieferdienste aufs Zimmer zu bestellen. 
  • Bedingungen – untersagt ein Hotel nicht in den Bedingungen die Nutzung von Lieferdiensten, so sind sie erlaubt. Meist ist das jedoch nur der Fall, wenn das Hotel keine Verpflegung zur Verfügung stellt oder kein eigenes Restaurant hat. Hostels gehören mitunter dazu. 

Regel #8: Die Minibar

Die Minibar ist zum Verzehr gedacht. Allerdings besagt der Knigge, es stilvoll zu tun: 

  • Notizen – an der Minibar liegt im Regelfall ein Notizblock. Es ist höflich, auf dem Block die entnommenen Speisen oder Getränke zu notieren. 
  • Auschecken – beim Check-out sollten die entnommenen Getränke und Speisen nochmals genannt werden. Das stellt sicher, dass die Lebensmittel korrekt abgerechnet werden. 

Regel #9: Unpassendes Zimmer

Sollte das gebuchte Zimmer nicht dem eigenen Gefallen entsprechen, so wird das Personal benachrichtigt und um ein neues Zimmer gebeten. Die Häufigkeit eines Zimmerwechsels hat allerdings Einschränkungen: 

  • Mängel – hat auch das neue Zimmer eindeutige und schwere Mängel, so kann ein neuer Umzug geboten sein. 
  • Missfallen – ist das neue Zimmer (oder das alte) schlichtweg in Ordnung und entspricht der Buchung, ist ein Zimmerwechsel immer schwierig. Beispiel: Wer ein Zimmer mit Ausblick gebucht hat, hat keinen direkten Anspruch auf den Meerblick. Letzterer bedeutet ohnehin nur, dass die ungefähre Richtung des Meeres einsehbar ist. 

Hotel-Knigge Regel #10: Trinkgeld

Wie viel Trinkgeld sollte im Hotel gegeben werden? Beim Zimmerpersonal gilt die Devise, dass sich das Trinkgeld nach der Arbeit richtet. Ist ein Gast sehr sauber und richtet das Zimmer praktisch täglich selbst her, wird das Trinkgeld geringer ausfallen als bei einem Gast, der keinen Handschlag selbst ausführt. Die Richtlinien: 

  • Höhe – zehn Euro sollten in der Woche für das Zimmerpersonal schon eingeplant werden. 
  • Übergabe – ein paar nette Worte sind angebracht. Das Trinkgeld kann natürlich einfach hingelegt werden, doch eine kurze Notiz mit einem Dank verraten auch dem Zimmerpersonal, dass es sich um Trinkgeld handelt. 
  • Restaurant – es gilt die Regel, dass zehn Prozent der Rechnung aufgeschlagen werden. Gepäck – zwei bis drei Euro sollte das Personal für das Gepäcktragen erhalten. Dasselbe gilt, wenn ein Auto eingeparkt wird. 

Regel #11: Ist Besuch erlaubt?

Die Regel bestimmt das Hotel allein. Sinnvoll ist, den Besuch an der Rezeption zu melden oder nachzufragen, ob eine Freundin für den Nachmittag aufs Zimmer kommen kann. 

Nicht erlaubt ist im Regelfall die Übernachtung von Dritten. 


Hote-Knigge Fazit – nachvollziehbare Regeln 

Während der Knigge in anderen Bereichen viele Menschen vor Schwierigkeiten stellt, so ist er im Hotelbereich durchaus nachvollziehbar. Letztendlich geht es nur ums Miteinander und darum, es jedem Beteiligten recht leicht zu machen und niemandem auf die Füße zu treten. 


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