Billig-Tarife der Airlines

Basic Economy oder Just Fly? Die Billig-Tarife der Airlines erklärt

© Shutterstock

Sie heißen Basic Economy, Pure, Mini oder Economy Light– und sie lassen Fragen offen: Die Billig-Tarife der Airlines sind nicht immer durchsichtig. Unschlagbar wirkt der Preis, doch in der Regel muss der Passagier für alle Extras mehr bezahlen. Und das kann teilweise teurer werden, als gedacht.

Fliegen ist günstig — und es wird, zumindest gefühlt, noch günstiger. Der Preiskampf zwischen den Airlines ist enorm. Während die First Class ausstirbt, werden neue, günstigere Preiskategorien erfunden: Von der Premium Economy bis hin zum absoluten Basis-Preis, bei dem nichts anderes enthalten ist, als der Flug. Koffer aufgeben: kostet extra, Sitzplatz reservieren: kostet extra, Snack an Bord: kostet extra. Derartige Aufpreise nicht mehr nur bei Billig-Airlines zu finden, sondern auch bei den Billig-Tarifen der großen Airlines.

Passagiere sollten bei der Buchung jedoch genau hinschauen, welche Leistungen im Flugpreis enthalten sind und wofür sie mehr bezahlen müssen. Der Flug mit dem günstigsten Grundpreis ist am Ende längst nicht immer am günstigsten. Denn die Liste der Zusatzgebühren ist lang: Gepäck, Essen, Sitzplatzreservierung, Beinfreiheit, Vorabend-Check-in und sogar den Ausdruck der Bordkarte lassen sich viele Fluggesellschaften bezahlen. Wir geben einen Überblick der Billig-Tarife der Airlines…

Economy Light von Air Berlin

Vergangenes Jahr änderte Air Berlin seine Tarife. Aus „JustFly“ wurde „Economy Light“. Wer einen Koffer mit bis zu 23 Kilogramm aufgegeben möchte, muss einen Aufpreis von zehn Euro zahlen (Sportgepäck liegt bei 50 Euro). Auch Vorabend Check-in und Sitzplatzreservierung kosten extra. Umbuchungen und Stornierungen sind bei diesem Ticket zudem nicht möglich. Für die Verpflegung an Bord muss der Passagier, wie bei jedem Economy Tarif, draufzahlen. Und Topbonus Meilen sammelt man auch mit dem Economy Light-Tarif.

Economy Light von Lufthansa

Der Light-Tarif ist genau richtig, wenn Sie nur mit Handgepäck unterwegs sind und genau wissen, wann Sie fliegen, denn er lässt sich nicht umbuchen und erstatten. Sowohl ein Gepäckstück als auch eine Sitzplatzreservierung können jederzeit gegen Gebühr dazugebucht werden. Preisangaben zu der höhe der Gebühr, die beispielsweise für eine Sitzplatzreservierung anfallen, macht die Lufthansa allerdings nicht. Daher hier unbedingt Preise mit dem nächsthöheren Tarif – Economy Classic – vergleichen.

Light Tarif von Condor

Auch bei Condor gilt: Keine Umbuchung oder Stornierung möglich. Zudem ist der Light Tarif nur auf Kurz- und Mittelstrecken von und nach Deutschland buchbar. Zudem ist lediglich ein Koffer à max. 6 Kilogramm erlaubt. Doch vor allem bei zusätzlichem Freigepäck schlägt Condor ordentlich drauf. Für Koffer unter 20 Kilo kommen bis zu 150 Euro dazu.

Ligth Tarif von Air France

Reisen zum Einstiegstarif – so bezeichnet Air France seine günstigste Preiskategorie, die einst „Mini“ hieß und heute ebenfalls den Beinamen „Light“ trägt. Auch hier sind die Tickets zwar nicht erstattungsfähig oder umbuchbar. Wohl aber bekommt der Passagier an Bord Snacks und Getränke ohne Aufpreis serviert. Auch die Sitzplatzwahl ist enthalten sowie der Zugang zum digitalen Presseangebot. Ein Handgepäckstück bis zu 12 Kilogramm ist erlaubt. Wer jedoch Gepäck hinzubuchen möchte, muss draufzahlen. Hier macht Air France keine konkrete Preisangabe.

Basic Economy von United Airlines

Hier bezahlt der „preisempfindliche Passagier“ den Sitz ohne Stauraum irgendwo im Flugzeug – sonst nichts. Eine Sitzreservierung gibt es nicht. Der Sitz wird den Kunden unmittelbar vor Abflug zugeteilt. Gruppen oder Familien können dann meist nicht zusammen sitzen. Handgepäck ist lediglich in einer Größe erlaubt, die unter den Sitz des Vordermanns passt, also eine Hand- oder Laptoptasche. Größeres Handgepäck und damit auch die Gepäckfächer über den Sitzen sind den „Economy“-Kunden vorbehalten. Zu guter Letzt sind mit dem Billigtickets Umbuchungen oder Rückerstattungen ausgeschlossen und auch die Bonusprogramme der Fluglinien greifen größtenteils nicht.

Basic Tarif von German Wings

German Wings schlüsselt seinen Basic Tarif genau auf. Ein kostenloses Handgepäckstück ist enthalten, ansonsten bekommt man den Platz beim Check-In zugewiesen. Wer seinen Wunschsitzplatz selbst wählen möchte, zahlt bei einem Mittelsitz 8 Euro, bei einem Gang-Platz oder Fensterplatz 12 Euro. Snacks an Bord kosten 6 Euro oder mehr. Auch bei einem zugebuchten Gepäckstück ist die Regelung klar: Bis 23 kg für 9 bis 15 Euro, je nach Strecke. Weitere Gepäckstücke bis 23 kg für je 75 Euro. Ein Sitz mit mehr Beinfreiheit (inkl. Snack & Getränk) kostet 9 bis 21 Euro.

Handgepäck-Tarif British Airways

Wer den Basic Tarif bei British Airways gebucht hat, bekommt beim Check-In einen Platz zugewiesen. Unter „Buchung bearbeiten“ können gegen Aufpreis auch eigene Sitzplätze gewählt und weitere Extras gebucht werden. Zudem enthält der Tarif ein Handgepäckstück. Gegen Aufpreis können weitere Gepäckstücke aufgegeben werden.

Pure Tarif von TUI fly

Beim preiswerten Pure-Tarif zahlt der Passagier nur den Flug. Wie bei einem Baukasten werden einzelne Extras kostenpflichtig hinzugebucht: Zum Beispiel ein Gepäckstück oder einen Snacks und einen Drink. Der Web Check-In ist kostenfrei. Der Check-In am Flughafen kostet 5 Euro extra.

Fest steht: Wer zum Billigtarif bucht und beispielsweise Gepäck mitnehmen möchte, sollte sich sehr genau über die Konditionen informieren, damit es am Ende nicht doch teurer wird. Wer nur mit kleinem Handgepäck fliegt und auch sonst keine Wünsche in Sachen Verpflegung oder Sitzwahl hat ist mit den Billig-Tarifen der Airlines gut beraten.


Vorheriger Artikel Tomatensaft im Flugzeug: Hitgetränk über den Wolken Nächster Artikel Passagierrechte: Was tun, wenn die Airline streikt?