Fahrbericht Range Rover Velar: Der Range mit dem Portal

Fahrbericht Range Rover Velar: Der Range mit dem Portal. Es heißt, er sei ein Midsize-SUV. Das klingt nach Einordnung, nach Bestimmung und nach Mitte. Nicht groß, nicht klein. Einfach Mitte. Unser Autor Ralf Bernert ist den Velar gefahren und die Mitte nicht gefunden aber dafür jede Menge Zukunft geatmet.

Wer einen SUV der obersten Kategorie kaufen will, greift meist nach dem Range Rover Sport oder dem Vogue, also der Mutter aller SUV. Nun hat der Hersteller Land Rover den Velar präsentiert und das heisst, die Wahl ist um einen Kandidaten angewachsen und die Frage nach dem besten, dem richtigen Range wird spannender. Den Evoque lassen wir raus, der kümmert sich um das Jungvolk.

Der Velar, einst Name der ersten Range Rover Prototypen, ist der jüngste Range Rover und auch der modernste. Das sieht man ihm an der Nasenspitze an und im Innenraum wird die Laufrichtung klar. Vernetzung und Digitalisierung, also der Luxus von heute plus das entsprechende Ambiente. Leder, Holz, viel Raum, Komfort und Hightech. Auch wenn Range Rover Sport und Vogue mittlerweile über große Monitore plus App, plus Connected Service verfügen, der Velar ist da einen Tick besser ausgerüstet. Das fängt schon bei den beiden Monitoren auf der Mittelkonsole an.

Insgesamt 20 Zoll an Oberfläche bietet der Velar. Fein getrennt, oben und unten. Auch inhaltlich. Oben Navi, Musik, Telefon. Weiter unten der Zwilling. Er kümmert sich um das Klima im Wagen und die Abstimmung des Wagens bei wechselndem Untergrund, also die Fahrmodi. Die beiden Screens wirken nicht aufgesetzt, oder in die Instrumententafel hinein gezwungen, sie passen einfach perfekt.

Fahrbericht Range Rover Velar – Komfort plus Sicherheit

Im Taunus, Anfang Dezember. Der Winter wartet noch auf sein Stichwort. Es ist kühl, matschig und wenig vorweihnachtlich. Oben, am Brocken, ein wenig weißes, gefrorenes Wasser. Aber das hilft wenig. Der Velar, als echter Range Rover, ist bestens für Schnee und Eis gerüstet. Auf den Felgen sitzen Pirellis, genauer der Scorpion und das freut uns, weil dieser Winterreifen guten Grip ohne die nervigen Abrollgeräusche liefert. Also Komfort plus Sicherheit.

Die obligatorische Gelände-Ausrüstung ist im Velar selbstverständlich. Also maximale Watttiefe 650 mm, maximaler Rampenwinkel 24 Grad, permanenter Allradantrieb, Terrain Response, Hinterachsdifferenzial. Luftfederung, Bodenerkennung bei Wasserdurchfahrten in Verbindung mit der Luftfederung und so weiter. Wir haben das nicht alles ausprobiert und empfehlen deshalb bei einer Probefahrt unbedingt mehr Zeit einzuplanen. Der Verkäufer sollte ein entsprechendes Areal kennen und ansteuern.

Auf der Strasse, also dem bevorzugten Revier des Velar machte der P380 V6 Benziner eine sehr gute Figur. Er ist mit den 380 PS sehr gut motorisiert, das Fahrwerk verhindert spürbare Wankbewegungen, nur wer allzu sportlich durch enge Kurven hetzt, sollte mit den Kräften der Physik rechnen. Wir reden hier von immerhin mehr als 1,8 Tonnen Masse und einem recht hohen Schwerpunkt, auch wenn die Luftfederung die Karosserie ab Tempo 105 km/h deutlich nach unten absenkt.

Fahrbericht Range Rover Velar – Das Glas bleibt

Dieses Dach oder besser, diese Aussicht. Riesig, ein Portal zum Himmel. Und dazu die Steuerung. Mit dem Finger. Einmal nach hinten schräg am Kopf vorbei und die Abdeckung verzieht sich nach hinten. Das Glas bleibt. Immer. Und trotzdem, der Blick geht nach oben und da ist nur eins. Diese Aussicht.

Ein paar Meter durch den Morast des flachen Taunus, ein paar Meter durch 10 Zentimeter Schnee. Und ein paar Kilometer über Asphalt mit all seinen typischen Unebenheiten. Viel kann man über den Velar nicht aufschreiben. Er fühlt sich sicher an, sauber verarbeitet. Wer hinten sitzt, lehnt sich sofort zurück. Wer vorne sitzt, läßt die Finger auf den beiden Touchscreens tanzen, die Augen folgen dem wirklich sehr guten HeadUp-System. Der V6 schiebt sehr gut nach vorn, trotzdem ist der Velar kein Rennwagen mit Gelände-Lizenz. Er ist eher ein Langstrecken-Profi mit Stil.

Zum Anfang bietet Land Rover den Velar mit drei Benzinern und drei Diesel-Motoren an. Die Leistung liegt zwischen 180 und 380 PS. Der D180 startet in Deutschland bei 56.400,00 Euro, der P380 kostet mindestens 87.450,00 Euro. Inklusive Steuer.

Bei der Verbräuchen meldet Land Rover Werte zwischen 5,4 l/100 km beim D180 und 9,4 l/100 km jeweils kombiniert. Der Co2-Ausstoß liegt nach Angaben des Herstellers zwischen 142 (D180) und 214 g/km (P380).

Noch mehr Range Rover finden Sie hier:

Fahrbericht Range Rover eVogue Cabriolet
Fotos: Land Rover

Auf einen Blick

- Preise zwischen 56.400,00 und 87.450,00 Euro - Leistung: von 180 bis 380 PS - Drei Diesel- und drei Benzinmotoren zur Auswahl

Vorheriger Artikel Fahrbericht Lexus RX 450h – Der mit dem Diamant Nächster Artikel Macan GTS: agiles Luxus-Crossover